Vor AHV-Abstimmungen

So geht es Seniorinnen in Luzern und Zug finanziell

Oftmals haben sich von Armut betroffene Seniorinnen und Senioren an ihre Situation gewöhnt. (Bild: Symbolbild: Adobe Stock)

Bald stimmt das Schweizer Stimmvolk über zwei AHV-Initiativen ab. Bevor es so weit ist, lohnt sich eine Bestandsaufnahme: Wie geht es den Pensionierten in Luzern und Zug?

Am 3. März kommen gleich zwei AHV-Initiativen vors Volk. Die eine will eine 13. AHV-Rente. Bei einem Ja würden Rentnerinnen künftig nicht 12, sondern 13 Monatsrenten erhalten.

Die Renteninitiative der Jungfreisinnigen will hingegen das Rentenalter erhöhen. Zuerst soll es bis 2033 schrittweise von 65 auf 66 Jahre steigen. Und anschliessend an die Lebenserwartung gekoppelt werden: Pro Monat zusätzlicher Lebenserwartung sollen Rentner um 0,8 Monate länger arbeiten.

Doch bevor wir über die beiden AHV-Initiativen abstimmen: Wie läuft das mit der AHV heute? Und wie geht es Rentnerinnen in Luzern und Zug finanziell?

1. So viele beziehen eine Altersrente

Gemäss Zahlen des Bundesamts für Statistik (BFS) bezogen im Jahr 2022 insgesamt 80’421 Menschen aus Luzern eine Altersrente. Im Nachbarkanton Zug waren es 23’830 Personen.

2. So hoch ist die durchschnittliche AHV

2022 betrug die minimale Altersrente bei voller Beitragsdauer 1195 Franken, die maximale Altersrente das Doppelte (2390 Franken).

Der Mittelwert der Renten lag 2022 bei den Frauen aus dem Kanton Luzern bei 1882 Franken, bei den Männern bei 1876 Franken.

Im Kanton Zug waren es bei den Frauen 1887 Franken, bei den Männern 1881 Franken.

Das liegt ziemlich im Schweizer Durchschnitt. Durchschnittlich erhält der Schweizer Mann 1862 Franken AHV, die Schweizer Frau 1884 Franken. Handelt es sich um verheiratete Paare mit einer Rente, so erhalten Frauen jedoch deutlich weniger Rente. Bei den Frauen sind es da 1537 Franken, bei den Männern 2006 Franken.

3. Das steht Rentnerinnen neben der AHV zur Verfügung

Die AHV ist zwar für die meisten Rentner die Haupteinnahmequelle – aber nicht die einzige. Hinzu kommen berufliche Vorsorge (BV) und die freiwillige, steuerpriviligierte Vorsorge in die dritte Säule. Bei den Männern beziehen knapp 83 Prozent Leistungen aus der BV, bei den Frauen sind es lediglich 70 Prozent. Das heisst: Fast jede dritte Frau hat keine Pensionskassenrente. Eine dritte Säule haben 45 Prozent aller Männer und 35 Prozent aller Frauen.

Reichen Renten aus AHV und der beruflichen Vorsorge nicht aus, um den Lebensbedarf zu decken, so hat man wahrscheinlich Anspruch auf Ergänzungsleistungen (EL). Diese sind Teil des sozialen Netzes und ein wichtiger Pfeiler, um die Existenz vieler Menschen zu sichern. Von den Männern beziehen 10 Prozent Ergänzungsleistungen, bei den Frauen sind es 14,6 Prozent. Die Quote der pensionierten EL-Bezieher ist seit Jahren stabil. Was die Zahlen auch zeigen: Mit steigendem Alter nimmt die Zahl der EL-Bezüger zu und auch die Kosten pro Person.

4. So viel Vermögen haben Rentnerinnen

Das Gefälle zwischen Arm und Reich ist gross, insbesondere auch in Zug. «45 Prozent der Bevölkerung ab 65 Jahren haben ein Vermögen von mindestens einer Million Franken. Aber viele Pensionäre leben nur von der ersten Säule und sind konkret von der Altersarmut betroffen», heisst es in einer Mitteilung von Pro Senectute Kanton Zug. 5,4 Prozent erhalten nur die AHV und gehen zusätzlich arbeiten. 9,6 Prozent gehen neben der 1. und 2. Säule noch einer Arbeit nach.

Gemäss BFS haben 84,4 Prozent aller Personen über 65 Jahren ein liquides Haushaltsvermögen von mehr als 10’000 Franken. Anders gesagt: 15,6 Prozent aller Seniorinnen haben keine oder nur sehr kleine finanzielle Reserven.

65 Prozent haben ein Vermögen von mehr als 50’000 Franken, 52 Prozent ein Vermögen von mehr als 100’000 Franken.

5. So stehts um die Altersarmut

Altersarmut existiert. Wer in der Schweiz über weniger als 2289 Franken im Monat verfügt, gilt als arm. So legt es die Konferenz für Sozialhilfe (Skos) fest.

Gemäss BFS leben in der Schweiz 13,8 Prozent aller Personen über 65 Jahre unter der Armutsgrenze. Das ist mehr als jede siebte Rentnerin. Allerdings wird bei dieser Statistik nur das Einkommen berücksichtigt – das heisst, private Vorsorge und Vermögen werden in dieser Statistik nicht berücksichtigt.

6. So zufrieden sind Pensionierte

Alles in allem ist der Grossteil aller Seniorinnen zufrieden. 71 Prozent aller Personen zwischen 65 und 74 Jahren weisen gemäss BFS eine hohe Zufriedenheit mit der finanziellen Situation des Haushalts auf.

59 Prozent aller Personen in der angegebenen Altersspanne können mit Leichtigkeit für die notwendigsten Ausgaben aufkommen, bei den über 75-Jährigen sind es gar 64 Prozent.

Hingegen gaben 9,6 Prozent aller Personen zwischen 65 und 74 Jahren an, Schwierigkeiten zu haben, um für die notwendigsten Ausgaben aufzukommen. Bei den über 75-Jährigen sind es 7,5 Prozent.

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30 Kommentare
  • Profilfoto von andreacano
    andreacano, 18.02.2024, 22:53 Uhr

    Uns werden auch vom 13. Monatslohn AHV-Beiträge sbgezogen. Ergo ist es nivhts als Recht, dass wir, wenn wir dereinst in Rente gehen, auch eine 13.AHV-Rente erhalten. Wir haben ein Leben lang dafür eingezahlt. Und noch was: Die Mehrausgaben sollen nicht einseitig auf die jungen Arbeitnehmer abgewälzt werden. Dies umso weniger, als es der AHV finanziell gut geht, über 70 Milliarden Überschuss offenbar.

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  • Profilfoto von Giovanni
    Giovanni, 15.02.2024, 22:04 Uhr

    Bin 67 ,Arbeite noch ein wenig für eine Firma ,weil ich nur die AHV habe , Wenn ich EL beantragen würde ,würde ich mehr bekommen ohne zu Arbeiten .Ich Arbeite noch gerne ein wenig ,aber hier stimmt es nicht mehr Wenn einem die El zugute steht und noch etwas Arbeitet bekommt man nichts.
    Das Simmt nicht

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    Nicki, 15.02.2024, 20:23 Uhr

    Dass länger gearbeitet wird, geht schon in Ordnung,
    Was ich überhaubt nicht gut finde ist, dass die Rente noch cersteuert werden muss. Die sollte steuerfrei sein!

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  • Profilfoto von adipodi
    adipodi, 15.02.2024, 09:45 Uhr

    Ich meine alle diejenigen welche ein Leben lang gearbeitet haben, aber auch Frauen mit Beitrags Lücken (Kinder), haben m.M.n. ein Anrecht auf eine Rente 1 und 2 Säule dass Sie keine EL beanspruchen müssen. Das ist bei der aktuell festgelegten Armutsgrenze das absolute Minimum für den Sozialstaat Schweiz. Da können die alt Bunderäte die wie Maden im Speck 🥓 hocken und das Sozialsystem unverhältnismässig ausbluten das arbeitende Volk versuchen klein zu halten

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  • Profilfoto von Kurt Stöckly
    Kurt Stöckly, 15.02.2024, 08:52 Uhr

    Auf was zielt dieser Artikel ab? – "Es geht den reichen AHV-Bezüger_innen im Durchschnitt ganz gut und sie sind zufrieden mit ihrem Auskommen. Dabei wird vergessen, dass eine 13. Rente auch den Jungen später zu Gute kommt. Es geht hier nicht um alt gegen jung – es geht um arm gegen reich! Neun von 10 Rentner_innen profitieren von einer 13. Rente. Bei den Pensionskassen gehen die Beitäge durch die Decke und die Leistungen werden immer kleiner. Nach den exorbitanten Krankenkassenprämien, die sich für den Mittelstand anfühlen, als seien sie eine Zusatzsteuer und den Wohnungspreisen, die langsam unbezahlbar werden, gleicht die AHV mit einer 13. Rente wenigstens etwas aus. Bezahlt werden müsste das Ganze zum Beispiel mit einer Kapitaltransaktionssteuer, mit dem Abschöpfen der OECD Steuer oder/und mit einer Vermögenssteuer auf sehr hohen Vermögen. Damit wäre es definitiv eine Vorlage für den Mittelstand

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    • Profilfoto von Kasimir Pfyffer
      Kasimir Pfyffer, 15.02.2024, 10:22 Uhr

      Den wenigsten SchweizerInnen ist klar, wie sehr sie von ihrer Pensionskasse verarscht werden. Die Verwaltungsgebühren steigen und steigen, die ausbezahlten Renten werden aber immer tiefer. Ich empfehle allen, das Dossier 147 des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes zu googeln: "Mehr Rente fürs Geld dank der AHV". Dort drin sieht man anhand von Rechenbeispielen ganz klar, wie effizient und gewinnbringend die AHV mit unserem Geld umgeht und wie lausig die PKs damit arbeiten. Die Lektüre ist eher deprimierend – aber man versteht dann viel besser, warum die ganze Wirtschaftslobby die AHV hasst. Und warum man nicht gegen die AHV, sondern für sich und alle Normalos stimmen sollte.

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    • Profilfoto von Burno
      Burno, 15.02.2024, 12:14 Uhr

      Warum profitieren denn nur 9 von 10 Rentnern von einer 13. AHV Rente? Was ist mit den anderen 10%? Geht da jemand bei der Ausgleichskasse vorbei und klaut ihre 13 Rente vor dem Bezug?

      —–

      > Dabei wird vergessen, dass eine 13. Rente auch den Jungen später zu Gute kommt

      Lassen wir uns doch keinen Bären aufbinden. Mit dem aktuellen Finanzierungsmodell protifieren die Boomer davon sehr viel stärker als die Jungen. Jede Ausweitung der AHV führt so automatisch dazu, dass der absolute Verlust für Junge noch höher ist.

      Wäre eine andere Diskussion, wenn die Initiative die Finanzierung auch beschliessen würde, aber so muss man die von Ihnen beschriebenen Finanzierungsmodelle leider wohl als Tagträumerei abtun.

      Die Pensionskasse ist ja dazu da, für sich selbst zu sparen. Sobald das nicht mehr funktioniert hat (Umwandlungssatz höher als Einzahlung + Rentabilität), hat man dort angefangen den Jungen weg zu nehmen. Wurde das jemals so abgemacht, entschieden? Nein, es wurde und wird einfach gemacht.
      Also lassen wir uns doch nicht vormachen, dass da irgendwoher ein Heilsbringer kommt und es dann in Ordnung bringt.

      Die "Alten" hatten Jahrzehnte lang Zeit eine weniger schmerzollve und nachhaltige Lösung zu finden. Man müsste wohl schon ziemlich naiv sein, daran zu glauben, dass die jetzt ihre Verantwortung übernehmen – vielmehr werden sehr viele davon einfach aus egoistischen Gründen ein "Ja" für die 13. Rente in die Urne zu legen.

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      • Profilfoto von Kasimir Pfyffer
        Kasimir Pfyffer, 15.02.2024, 16:15 Uhr

        @Burno oder Bruno?: warum versuchen Sie, die Alten gegen die Jungen auszuspielen? Die AHV ist eine geniale Erfindung und fördert die gesellschaftliche Solidarität. Vor 1948 mussten die Jungen ihre Eltern betreuen und regelrecht durchfüttern. Heute haben (fast) alle genügend zum Leben, und die SeniorInnen bieten, wie man so schön sagt, die grösste Kinderkrippe der Schweiz an. Lassen Sie doch dieses Egoismus-Märchen. Wir alle profitieren von einer starken AHV, ob wir nun Kinder, Erwachsene oder Pensionierte sind.

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  • Profilfoto von Cedric Kunz
    Cedric Kunz, 14.02.2024, 17:53 Uhr

    Den aktuellen Rentnerinnen und Rentnern mag es ja gut gehen. Doch wenn man die aktuellen Umwandlungssätze der Pensionskassen ansieht, kommen ganz andere Zeiten auf die Alten zu. Mit dem Schweizer System soll nach der Pensionierung der gewohnte Lebensstandard aufrechterhalten werden können (80% des letzten Einkommens). Der Mittelstand wird froh sein können, wenn er über 50% kommt. Wie man davon leben soll, ist mir schleierhaft. Selbst der Bundesrat gibt zu, dass das in der Verfassung stehende Ziel deutlich verpasst wird. Daher bleibt nur ein JA zur 13. AHV Rente.

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    • Profilfoto von Burno
      Burno, 15.02.2024, 12:24 Uhr

      Ich bin allem einverstanden, nur nicht mit der Schlussfolgerung.
      Alternativ können wir ja "einfach" mehr für die Altersvorsorge bei Seite legen, jetzt, da wir uns bewusst sind, dass wir halt viel länger leben als arbeiten möchten – und die Gesundheit im Alter auch nicht gerade billig wird.

      Scheint mir einiges logischer und schlüssiger zu sein, als einfach mehr Geld "von da oben" einzufordern, wenn man nicht mal eine klare & umsetzbare Strategie zur Finanzierung hat (Im Initiativtext ist keine).

      Die "Alten" hatten jetzt ein paar Dekaden Zeit sich eine tragbare Lösung zu überlegen. Bin nicht der Meinung, dass wir für diese noch viel mehr krampfen müssten, nur weil sie keinen Bock hatten die Verantwortung dafür zu übernehmen.

      Durch die Demographie wird es sowieso schon schwer genug, auch wenn man Ihren Lebensstandard nicht erhöht.

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      • Profilfoto von Alois Iten
        Alois Iten, 15.02.2024, 18:30 Uhr

        Sie dürfen gerne mehr Geld fürs Alter zur Seite legen. Das wird auch ohne 13. AHV Rente dringend nötig sein, so bescheiden wie die Renten in ein paar Jahren ausfallen werden. Da nicht alle einfach so mehr sparen können, sondern bei den heutigen Mieten, Krankenkassenprämien und steigenden Energiekosten mehr als genug Mühe haben, umso überhaupt über die Runden zu kommen, benötigen wir eben genau bessere Leistungen bei der AHV. Die 13. Rente ist immerhin etwas.

        Und die Alten, zu denen auch Sie einmal gehören werden, haben ihr Leben lang in unsere Rentensysteme einbezahlt.

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  • Profilfoto von Kommentarschreiber
    Kommentarschreiber, 14.02.2024, 12:47 Uhr

    Die ungehemmte und skrupellose Abbauspirale bezüglich Altersvorsorge der Bürgerlichen muss unterbrochen werden, darum: 13. AHV-Rente JA!

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  • Profilfoto von Kasimir Pfyffer
    Kasimir Pfyffer, 14.02.2024, 11:07 Uhr

    Die 13. AHV-Rente ist dringend notwendig. Im Gegensatz zum Bundesrat, der sich selber einen fetten Teuerungsausgleich gewährt hat, werden die Renten nicht angehoben und darum von der Inflation aufgefressen. Krankenkasse, Miete, Strom, Lebensmittel … alles wird nur noch teurer. Das "bürgerliche" Parlament hat letztes Jahr jeden Ausbau der Ergänzungsleistungen verweigert. Asozial! Das "bürgerliche" Parlament schützt die unverschämte Abzocke der Pensionkassen, die jedes Jahr 8 Milliarden Franken an "Verwaltungskosten" einsacken. Unglaublich. Das "bürgerliche" Parlament verhindert seit Jahr und Tag den Ausbau der AHV zu einer Vollrente … was von der Verfassung seit 1948 verlangt wird. Es gibt nur eine Antwort: JA zur 13. AHV-Rente, JA zu mehr Gerechtigkeit und JA zu weniger Altersarmut. PS Die Finanzierung kann problemlos durch eine Finanztransaktionssteuer von wenigen Promille, einen Rückschnitt bei der Agrarsozialhilfe ("Direktzahlungen") oder einer Einschränkung beim Kriegsspielzeug-Einkauf erfolgen. Für Bauern und Ballern gibt es in der Schweiz immer Geld, also holen wir es dort!

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  • Profilfoto von Franz
    Franz, 14.02.2024, 10:40 Uhr

    Die AHV-Renten, im Durchschnitt unter 2000 Fr., sind ein Hohn. Das reicht für die meisten nicht einmal für Miete und KK. Längst nicht alle Rentner haben eine 2. oder gar 3. Säule. Und da kommt eine alt Bundesrätin, die uns vor ein paar Jahren erzählt hat, die Energiewende koste max. 40 Fr. im Jahr, und warnt uns vor der "brandgefährlichen" 13. Rente. Eine Dame und ihre ehemaligen BR-Kollegen, die eine Rente von 230'000 Fr. beziehen. AHV, wie auch Kinderzulagen, beruhen nun mal auf dem Giesskannenprinzip. Bisher hat das niemanden gestört. Jetzt ist es plötzlich ein Problem.
    Das AHV-Vermögen, also die Reserven, beträgt aktuell 50 Mrd. Fr. und ist in den letzten Jahren laufend angewachsen. Durch die höheren Preise wg. der Teuerung fliessen massiv höhere MWST-Einnahmen in die Bundeskasse. Allein auf den gestiegenen Strompreisen macht das etliche Millionen aus. Der MWST-Satz ist ja noch erhöht worden per 1.1. Es ist genug Geld da.

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    • Profilfoto von Kasimir Pfyffer
      Kasimir Pfyffer, 14.02.2024, 13:28 Uhr

      Grüezi Franz, ist es nicht schön, dass wir uns auch einmal einig sind? Zu Ihren Ausführungen, denen ich rundum zustimme, möchte ich noch zwei Punkte ergänzen. 1. Die AHV wird von den "Bürgerlichen" und der Finanzindustrie seit Jahrzehnten nur darum lügenhaft schlecht geredet, weil sie mit der AHV im Gegensatz zur 2. und 3. Säule kein Geld scheffeln können. 2. Viele ältere RentnerInnen haben zwar ein PK-Guthaben angespart, dieses aber teilweise oder ganz verloren, weil sie den Arbeitgeber wechselten (die idiotische Regelung damals: Du arbeitest woanders – dein ganzes Guthaben ist futsch) oder weil ihre PK konkurs ging. Die AHV ist eine unverzichtbare Sicherung für das Alter und das beste Sozialwerk, das die Schweiz je erfunden hat.

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      • Profilfoto von Franz
        Franz, 14.02.2024, 16:40 Uhr

        Lieber Kasimir, diesmal gibts einen kräftigen Applaus von mir. Auch ich habe bei zwei Stellenwechseln mehrere Zehntausend Fr. PK-Guthaben verloren. Die ganzen Arbeitgeberbeiträge blieben in der PK der früheren Arbeitgeber.

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        • Profilfoto von Burno
          Burno, 15.02.2024, 12:20 Uhr

          Das ist wirklich eine riesige Sauerei und ich bin froh, dass das heute nicht mehr so ist. Man kann die Eigenverantwortliche Vorsorge (PK + 3a) sicher auch noch weiter & stark verbessern.
          Dass sie, nur wegen Mängeln, gleich mit einem Umlageverfahren ersetzt werden muss, damit bin ich nicht einverstanden.

          Aber, dass man die obligatorischen Vorsorgebeiträge massiv erhöht, so, dass man mehr fürs Alter ansparen *muss*. Denn was wir heute ansparen, reicht einfach nicht (für sehr viele).

          Problem damit ist natürlich, dass es entweder a) zu wesentlich mehr working poor oder b) zu wesentlich höheren Löhnen im Tieflohnsektor führt (Mindestlöhne?). Das wird nicht für alle einfach zu schlucken sein (Bauern, Restaurants, Industrie,..).

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          • Profilfoto von Kasimir Pfyffer
            Kasimir Pfyffer, 15.02.2024, 16:18 Uhr

            Was wir heute sparen, würde durchaus reichen. Es ist sogar mehr als genug. Aber die Pensionskassen sind zu gierig, sie verlangen überteuerte Gebühren und zahlen gleichzeitig viel zu tiefe Renten aus. Und ihre Performance ist genau deshalb lausig. Vergleichen Sie mal die Rendite, die auf 10'000 Franken in der 1. Säule erwirtschaftet wird mit der Rendite in der 2. Säule. Und dann erklären Sie mir, warum genau wir Normalos NOCH mehr zahlen müssen, wo doch klar ist, dass das System versagt. Wir würden viel besser ein Lohnprozent von der 2. in die 1. Säule umleiten – da hätten alle etwas davon.

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  • Profilfoto von Peter Brunner
    Peter Brunner, 14.02.2024, 09:30 Uhr

    Der durchschnittliche Zuger Rentner erhält 5 Fr. mehr als der Schweizer Durchschnitt. Die Wohnungen sind aber teuersten der Schweiz. Das deckt auch die EL nicht ab. Kein Wunder, müssen immer mehr Zuger in andere Kantone oder im Alter ins Ausland, um über die Runden zu kommen. Eine Schande für die Schweiz und seinen reichsten Kanton!

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  • Profilfoto von Hegard
    Hegard, 14.02.2024, 09:22 Uhr

    die Jungen schneiden sich ins eigene Fleisch! Es ist überflüssig 100% mit einem 13ten zu beschenken! 20% der Rentner würden genügen und wären eher zu Finanzieren!
    Zudem werden die Rentner mit mehr Steuern bestraft!
    Mit dem 13ten haben Sie mehr Einkommen ,also mehr Steuern! Es ist unbedingt nötig die schwachen Einkommen der Rentner und Invaliden zu unterstützen! Aber der 13 te ist unwirtschaftlich! Ich denke Höherer Steuererlass wäre effektiver! ( Dem Lebensunterhalt angepasst) OK weniger Steureinahmen von 20% der Rentner,dafür Entlastung der Ausgleichskasse und Sozialamt würde dies wieder Ausgleichen!

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    • Profilfoto von Irma M.
      Irma M., 14.02.2024, 19:27 Uhr

      Wir, die ev. die 13. AHV nicht unbedingt brauchen, können nun sagen: Wir brauchen das nicht, also sollen die Bedürftigen auch nichts bekommen, die es dringend brauchen. Oder wir können solidarisch mit ihnen sein und mit denen JA stimmen..und wenn wir zuviel haben, jemandem spenden. Das unfähige Parlament hat es ja nicht fertig gebracht, einen besseren Gegenvorsvhlag auszuarbeiten. Sonst geschieht also auf Jahre hinaus wieder überhaupt nichts!
      Ich persönlich würde die 13. Rente als kleine Wiedergutmachung anschauen, weil ich seit der Pensionierung mit meinem Mann zusammen nicht 2 Renten, sondern nur 1 1/2 erhalten habe, nur weil wir verheiratet sind.Die Abzüge wurden ja auch nicht deswegen auf 1 1/2 reduziert.

      Der definitive Entscheid zum JA ist gefallen nach Erhalt des Briefes der Alt- Bundesräte, die eine Erhöhung der AyHV für unverantwortlich erachten, selber aber nach nur 4 Jahren im Amt eine lebenslange Rente von 230 000 Fr garnieren…wohlgemerkt neben dem meist lukrativen neuen Job in der Wirtschaft inkl. PK, dem lebenslangen 1. Klasse GA und Schweizer Skipass. Und dann noch der Skandal mit der Witwen/r rente. Das hat mich mit echter Wut erfüllt.
      Mit gutem Eillen kann sicher eine Finanzierung der 13. Rente ohne grosse Belastung für die Jungen gefunden werden; das ist nur eine Frage der richtigen und gerechten Budgetierung der reichlich vorhandenen Mittel. Also JA!

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      • Profilfoto von Burno
        Burno, 15.02.2024, 15:17 Uhr

        > Wir, die ev. die 13. AHV nicht unbedingt brauchen, können nun sagen: Wir brauchen das nicht, also sollen die Bedürftigen auch nichts bekommen, die es dringend brauchen. Oder wir können solidarisch mit ihnen sein und mit denen JA stimmen..und wenn wir zuviel haben, jemandem spenden.

        Ein Steilvorlage für eine Karikatur:

        Da steht ein reicher Mensch neben einem Bettler und beide halten die Hand für Spenden auf.

        Reicher Mensch: Wenn ich zu viel habe, kann es ja den Armen spenden.

        Das Grundproblem ist: man hat nie zu viel. Sagt man doch besonders in linken Kreisen über die Reichen, oder?

        > Das unfähige Parlament hat es ja nicht fertig gebracht, einen besseren Gegenvorsvhlag auszuarbeiten

        Das unfähige Volk hat es nicht fertig gebracht, eine bessere Initiative auszuarbeiten. Über Jahrzente.

        > Das hat mich mit echter Wut erfüllt.

        Und jetzt zeigen Sie es denen. Deshalb stimmen sie für die 13. AHV. Weil das diese Alt-Bundesräte dann so wirklich wirklich hart trifft.

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      • Profilfoto von Burno
        Burno, 15.02.2024, 15:18 Uhr

        Ich bin auch enttäuscht, dass wir keine besseren Lösungen auf dem Tablett haben. Mehr noch, dass man sich nicht schon vor Jahrzenten stärker darum bemüht hat (auch als Volk, bei den Abstimmungen).
        Aber ich finde es völlig Verantwortungslos jetzt einfach mal mehr Geld zu verlangen, ohne gleichzeitig über die Finanzierung abzustimmen.

        Sie vertrauen ja nicht darauf, dass die Regierung eine angemesse AHV auszahlt – ohne, dass Sie jetzt eingreifen – oder?

        Wie können Sie denn darauf vertrauen, dass die Regierung eine angemessene Lösung zur Finanzierung der AHV findet – und das Geld nicht wieder von den falschen holt?

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    • Profilfoto von Silvio Bonzanigo
      Silvio Bonzanigo, 14.02.2024, 20:46 Uhr

      Da gerät ja fast alles durcheinander …! Erhöhung der Mindestrenten, Besteuerung der Renten, höhere Steuerlast, Sozialamt, Ausgleichskasse … So geht's wohl nicht!

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      • Profilfoto von Kurt
        Kurt, 15.02.2024, 08:57 Uhr

        Natürlich geht das. Es fragt sich nur wie wir's anpacken.

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  • Profilfoto von Franz Schönbächler
    Franz Schönbächler, 14.02.2024, 09:14 Uhr

    Ich kann nicht verstehen, dass wenn man über 45 Jahre Steuern bezahlt hat für die AHV nochmals Steuern zahlen muss.

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    • Profilfoto von Sultan
      Sultan, 15.02.2024, 08:13 Uhr

      Finde ich auch nicht fair,aber so schrumpft der Vorrat und dan jergendmal,haben die nächste Generation nichts mehr.

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  • Profilfoto von Hansruedi Inderbitzin
    Hansruedi Inderbitzin, 14.02.2024, 08:23 Uhr

    Wer die Zahlen nüchtern analysiert merkt, dass wir mit einer 13. AHV Rente im Giesskannenprinzip viele Seniorinnen und Senioren mit Geld bedienen, welche es gar nicht nötig haben.
    Es ist zudem nicht verkehrt, im Seniorenalter etwas von seinen Ersparnissen zu brauchen. Für was hat man denn sonst das ganze Leben lang gespart?
    Grüsse von Hansruedi (es spricht: ein 72 jähriger Rentner mit AHV, BVG aber ohne 3. Säule).

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  • Profilfoto von Sabine
    Sabine, 14.02.2024, 06:59 Uhr

    Die Mär der armen Rentnerinnen und Rentner ist einfach nicht richtig, wenn man die Zahlen nüchtern analysiert. Seit wann ist 5.4 Prozent viel? (Aussage Pro Senectute Zug)
    Für mich sind die Richtlinien der SKOS ein Rätsel, wenn man das Vermögen einfach ignoriert. So kann man sich natürlich jede Statistik zurechtdrehen.
    Nein zur 13. AHV Rente, dafür bedarfsgerecht die Ergänzungsleistungen ausbauen. Man darf den jungen und den Familien nicht noch mehr Kaufkraft nehmen.

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    • Profilfoto von Daniela Übersax
      Daniela Übersax, 14.02.2024, 13:51 Uhr

      Im Grundsatz mögen Sie ja recht haben. nur hat es Parlament bewusst versäumt, einen Gegenvorschlag zu machen, der die Leistungen nur für die Armen ausbauen würde. Und die von Ihnen erwähnten Ergänzungsleistungen hat ebenfalls das Parlament auf dieses Jahr gekürzt. Und nun soll just dieses Parlament, das sonst nur immer Sozialabbau und Steuersenkungen für die Reichen betreibt, plötzlich sozial entscheiden und Leistungen für Arme verabschieden? Nie im Leben wird dies passieren. Daher ist die 13. AHV-Rente zwar nicht optimal, aber das einzige, das in den nächsten 10 Jahren in diesem Land gegen Altersarmut unternommen werden kann.

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