Das kleinste Zuger Festival

Dodo in der Badi

Ja genau. So wird die leere Wand in der Badi Hünenberg bald aussehen. Der Künstler Smog hat die Auschreibung gewonnen. (Bild: zvg)

Im Schatten von Waldstock und Rock the Docks ist ein neues Openair gewachsen. Es ist das kleinste Festival des Kantons – und hat sich den grössten Fisch geangelt. Wie geht das? Mit gutem Timing.

Ein neues Festival ist auf dem Platz. Ein kleines. Aber eines mit grossem Headliner: Er hat sich erst mit seinem Hippiebus zu goldenen Platten gesungen, und jetzt kommt Dodo nach Hünenberg. Ausgerechnet: Das kleinste Openair Zugs hat sich den grössten Fisch geangelt. Wie geht das? Der Jugendarbeiter Jonathan Casu sitzt in der Badi am Stehtisch und grinst. «Zum Glück hat Dodo seinen Gold-Hit erst gelandet, als wir ihn schon gebucht hatten.»

Das Badi-Openair der Jugendarbeit Hünenberg war mal der Tag, an dem die Hünenberger Bands aus ihren Bandräumen rauskamen. Die Gelegenheit, mal auf der Bühne zu stehen. Nun hat die Jugendarbeit die Bandräume schliessen müssen, es wird umgebaut. Deshalb sind es dieses Jahr nicht die Hünenberger Bands, die das Festival veranstalten.

Schon genug Zuger Festivals

Stattdessen sind es fünf Jugendliche, die von sich aus die Idee hatten, in der Badi ein Openair zu veranstalten. Sie haben sich die Bands für ihr Festival selber zusammengestellt. Und das ganze Drumherum geplant. «Wir haben sie eng begleitet, aber es gab auch solche, die sehr eigenständig organsiert haben», sagt Casu. Auf der Wiese hinter der Badi wird am 7. August die Bühne aufgebaut, es geht schon am Nachmittag los. Das Badi-Openair hat Glück – es ist das einzige Festival an diesem Freitag.

«Eigentlich gäbe es ja schon genug Zuger Festivals», sagt Casu, «und wir wollen auch keines konkurrenzieren. Das wird nur mühsam, wenn es zu viele gibt, und keiner mehr genug Helfer findet. Aber wir möchten den Jugendlichen hier die Chance geben, sich als Veranstalter zu versuchen.» Und wer weiss, vielleicht landet der eine oder die andere im OK des Waldstock, sagt Casu, «oder im OK des Rock the Docks.»

Bloss nicht ins Wasser

Die Jungs und Mädels haben auf Hiphop gesetzt: Die beiden Hünenberger Combos «Änetsee» und «2mal2» spielen auf der Badi-Bühne, und der Zuger Hiphop-Export «Fratelli B». Und die Gemeinde Hünenberg spendiert eine Wand dazu: Die hintere Backsteinmauer des Badi-Gebäudes soll besprayt werden. Der Sprayer «Smog» hat den Wettbewerb gewonnen: Sein Werk (siehe Titelbild) wird am Freitag an die Wand gemalt.

Nur eines dürfen die Hünenberger Jugendlichen am Badi-Openair nicht. Baden. «Sie bekommen Bändel, mit denen wir sie erkennen können», sagt Casu. «Und wenn der Bademeister sie im Wasser sieht, holt er sie ab 19 Uhr sofort raus.» Wieso das? «Naja», sagt Casu, «die Gemeinde will das so.» Und macht lachend die Trinkflaschengeste. «Zur Sicherheit.»

 

Und zur Sicherheit hier zwei Videos der Hünenberger Rapper «2mal2» und «Änetsee».

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