Studie stellt «horrende Unterschiede» fest

Dauerparkieren: Luzern gehört zu den teuersten, Zuger kommen günstig weg

Parkplätze in der Luzerner Innenstadt. (Bild: jwy)

In Luzern und Kriens kostet eine Jahreskarte zum Parkieren auf öffentlichen Parkplätzen 600 Franken. Die Zuger kommen deutlich günstiger davon. Baar stellt eine ungewöhnliche Ausnahme dar.

Das Vergleichsportal Comparis hat die Preise für Anwohnerparkkarten der 40 grössten Schweizer Städte unter die Lupe genommen. Die Unterschiede sind augenfällig: Während in Baar die Anwohner gratis parkieren, kostet im zürcherischen Wetzikon die Jahreskarte 1’080 Franken. Doch auch in Luzern und Kriens ist es teuer, sein Auto auf öffentlichen Parkplätzen abzustellen: Mit 600 Franken befinden sich beide Städte im oberen Drittel.

Dabei monierte noch im April der Luzerner Stadtrat, die Parkkarten in der Stadt seien so günstig, «dass gewisse Private ihre Parkplätze an Pendler vermieten würden» (zentralplus berichtete). Als Gegenmassnahme schlägt er eine Einschränkung bei der Abgabe von Anwohnerkarten vor: Ab 2021 soll der jeweilige Grundeigentümer bestätigen müssen, dass in der betreffenden Wohnliegenschaft keine Parkplätze zur Verfügung stehen.

Quelle: Comparis.ch

Der Stadtrat hofft zudem, dass private Parkplätze durch eine Referenzzinssenkung günstiger werden könnten. Preiserhöhungen bei den Parkkarten wurden bis jetzt nicht angekündigt.

In Emmen und Zug ist parkieren deutlich günstiger

Während in Luzern die Diskussion über Parkkarten in vollem Gange ist, zeigt sich die Situation in anderen Städten der Region ruhiger. Im Schnitt liegt etwa die Stadt Zug, die 360 für eine Jahreskarte verlangt. 350 Franken fallen in Emmen an.

Baar ist laut Comparis-Studie eine Ausnahme: Die Zuger Gemeinde ist den Studienmachern aufgefallen, weil hier das Parkieren für alle Anwohner gratis ist.

Vermeintlicher Röstigraben ist ein Steuergraben

Bei den Preisen scheint es einen «Röstigraben» zu geben: Städte in der Westschweiz sind grosszügiger. So kostet eine Parkkarte in Genf 200 Franken, Neuenburg verlangt nur 110 Franken pro Jahr.

Gebührenexperte Leo Hug führt die Unterschiede aber auf etwas anderes zurück: «Nicht ganz zufällig sind die Städte mit einem generösen Angebot für Anwohner ohne eigenen Parkplatz auch Orte mit sehr hohen Steuern.» In Hochsteuergebieten seien die Bürger weniger bereit, sich zusätzlich über Gebühren melken zu lassen.

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1 Kommentar
  • Profilfoto von Marc
    Marc, 07.08.2020, 10:20 Uhr

    Anti-Auto-Kommentar von cscherrer in drei, zwei, eins…

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