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Wochenmarkt #5: Rotkreuz

Ausschnitt des Plakats vom «Dorfmärt» in Rotkreuz. (Bild: Nina Laky)

In unserer Was-gibt’s-wo-Reihe «Wochenmarkt» stellen wir die wichtigsten Wochenmärkte der Zentralschweiz mit ihren Besonderheiten und Spezialitäten vor. Auf dem Dorfplatz in Rotkreuz lässt es sich entspannt einkaufen und über alte Räubergeschichten diskutieren. 

«Das habe ich nicht erfunden, das können sie nachlesen», versichert Barbara Huber aus Meierskappel. An ihrem kleinen Stand verkauft sie neben hausgemachten Konfitüren – die Orangenkonfitüre zählt zu ihren Spezialitäten – auch einen Essig mit dem geheimnisvollen Namen «Essig der vier Diebe». Diese Art von Essig wird auch «Räuberessig» oder «Pestessig» genannt. Wieso? «Wenn man ihn braucht, wird man nie mehr krank», sagt Barbara Huber lächelnd. Früher hätten eine Horde Diebe in Südfrankreich die Pesttoten regelmässig ausgeraubt, sich aber nicht angesteckt. «Als man sie gefangen hatte, mussten sie ihr Geheimnis rausrücken. Dafür wurden sie nur aufgehängt und nicht zerstückelt», so Huber.

Der Essig besteht aus Rosmarin, Thymian und Lavendel. Nebst Tannenhonig aus eigenen Bäumen und diversen Sirups gibt es bei Barbara Huber auch Fair Trade Rosen zu kaufen. Garantiert ohne Zwischenhändler und immer frisch.

«Denke weit, kaufe nah»

Mit Frische wirbt auch die Familie Heggli aus Rotkreuz. Ihr Hof heisst Schoenegg und auf dem wächst und gedeiht alles, was es für einen Marktstand braucht. Susi und Joe Heggli und ihre Kinder stehen samstags um 6 Uhr auf um den Salat und das Gemüse zu pflücken. Und das seit zwanzig Jahren. «Der Salat hält so sicher bis am Dienstag», sagt die Tochter. «Zeit für ein Kaffee und eine kurze Pause nach dem Pflücken muss aber noch sein», sagt die Mutter und so wurde damals auch entschieden, den Rotkreuzer Dorfmarkt erst um 9 Uhr zu öffnen.

Stolz sind die Hegglis auf ihren Blumensalat. Mit farbigen Blumen wie zum Beispiel Kapuzinerkresse wird der Salat zu einem Hingucker. Und falls mal was nicht weggeht? «Alles was wir nicht verkaufen, machen wir ein.» So gibt es am Wagen von Hegglis nicht nur frisches Gemüse sondern auch selbstgemachten Balsamico oder verschiedene Schnäpse.

«Der Stand hier nebenan gehört auch uns!» Susi Heggli zeigt auf das blaue Auto rechts. «Wir sind aber noch nicht sicher, ob und wo wir den in Zukunft gebrauchen. Wir haben ja eigentlich eher viel Beeren und Gemüse.» Nebenan wird nämlich zusätzlich noch frische Milch und Käse ab Hof verkauft.

Die Beeren und das Gemüse wollen aber aufgrund des Wetterpechs noch nicht richtig wachsen. Hegglis haben zum Beispiel noch keine Erdbeeren. «Es ist dieses Jahr alles etwa einen Monat verzögert», sagt Susi Heggli. Die Tochter präzisiert: «Es sind mindestens eineinhalb Monate, Mami!»

8 Stände – bekommen tut man nicht alles

Auf dem Rotkreuzer Markt findet sich neben Gemüse, Brot und Eingemachten auch Stände mit Schmuck, Kinderspielzeug und Selbstgebasteltem. Wer dem Marktstress in der Stadt entfliehen will, dem sei der kleine Rotkreuzer Dorfmarkt ans Herz gelegt. Für Fleisch-und Fischliebhaber bietet dieser Markt allerdings keine grosse Auswahl.

Der Wochenmarkt in Rotkreuz findet jeden Samstag von 9.00 bis 11.30 Uhr auf dem Dorfmattplatz statt.


Nina Laky

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