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Stefan Gisler

Spektakuläres Spiel – spektakuläres Scheitern

Mehr Sportlichkeit in den politischen Diskussionen in Zug. (Bild: Emanuel Ammon/AURA)

Etwas mehr Rugby auch in der Politik. Härte auf dem Platz, aber vor allem die Fairness und Bescheidenheit der Spieler sowie der respektvolle Umgang miteinander auf und neben dem Platz. Gerade bei der Diskussion ums Zuger Sparpaket.

Bin gerade in Wales. Es ist wunderbar. Freundliche Menschen, gutes Ale, herrliche Landschaften. Und Rugby. Mein Sport und hier Nationalsport. Aufgrund der WM in England so aktuell wie nie. Die Waliser Drachen haben die Vorrunde überstanden, alles ist möglich.
 
Ich konnte zwei Spiele live sehen. Faszinierend sind nebst der Härte auf dem Platz aber vor allem die Fairness und Bescheidenheit der Spieler sowie der respektvolle Umgang miteinander auf und neben dem Platz, mit Abertausenden von friedlichen Fans. Für mich ein Sinnbild, wie eine Gesellschaft miteinander umgeht. Gerecht, respektvoll, alle haben einen Platz.

So sollte es auch in Zug sein
 
Ich wünsche mir etwas mehr Rugby auch in der Politik. Das Wohl der Menschen, Gerechtigkeit und vor allem auch einen Sinn für Sachlichkeit. In Zug fehlt mir dies gerade bei der Diskussion ums Sparpaket. 111 Millionen soll der Kanton pro Jahr einsparen. Der Zuger Politik ist es nicht gelungen, Zugs schweizweit und international hervorragende wirtschaftliche Ausgangslage so zu nutzen, dass sie genügend Einnahmen generieren und so die Leistungen für die Bevölkerung langfristig hervorragend bleiben. Zugs Wirtschafts- und Steuerpolitik muss auch der Bevölkerungsmehrheit in der Endabrechnung Vorteile bieten – die Menschen in Zug, besonders Familien, sind bereits durch hohe Wohn- und Lebenskosten verursacht durch die Wachstums- und Zuwanderungspoltik der bürgerlich-konservativen Polit‐Mehrheit belastet.  
Wir brauchen einen gesunden Staatshaushalt sowie qualitativ guten Service public. Nebst sinnvollem Bremsen des Ausgabenwachstums braucht es gleichzeitig eine Diskussion über gezielte massvolle Steuererhöhungen.

«Opfersymmetrie» sollte zur Anwendung kommen

Ich erwarte von der Regierung, dass sie nebst Sparpotenzial klar aufzeigt, welche Steuern zusätzlich massvoll und gezielt erhöht werden könnten. «Opfersymmetrie» solle beim Sparpaket zur Anwendung kommen, behauptet die Regierung. Auch Vermögende, Topverdienende, Aktionäre, gewinnstarke Firmen, privilegierte Gesellschaften sollen einen Beitrag an gesunde Staatsfinanzen leisten – es sind diejenigen, welche in den vergangenen Jahren, Jahrzehnten, überdurchschnittlich von Zugs Tiefsteuerpolitik sowie den Infrastruktur- und Standortinvestitionen profitiert haben.
 

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Dieser Blog soll den Politikerinnen und Politikern aus den Kantonen Zug und Luzern Gelegenheit geben, ihre Sicht der Dinge darzustellen. Es wird wöchentlich Bezug genommen zur aktuellen politischen Landschaft Zentralschweiz. Die Meinung von Bloggern und Gastautoren muss nicht mit jener der Redaktion übereinstimmen.
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