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Style und Sicherheit – geht das?

Nachhaltiges Velofahren mit Vintage-Rennern

Schönes, altes, gut erhaltenes Rennrad. Ein Hingucker. (Bild: ths)

Velofahren ist durch und durch eine Frage des Stils – sowohl des Fahrstils als auch des Style. Vintage ist in, vor allem junge Frauen scheinen auf Velos (hauptsächlich Renner) aus dem letzten Jahrhundert zu stehen. Wenn sie zur Kanti Alpenquai radeln, zeigt sich deutlich: Die Velos sind mindestens doppelt so alt wie die Fahrerinnen, sehen aber meistens noch erfreulich gut aus.

Die Räder stammen oftmals aus Schweizer Herstellung und sind hochwertig produzierte Handwerkskunst. Sie waren auf Nachhaltigkeit ausgelegt, bevor es den Begriff überhaupt gab. Langlebigkeit nannte man das damals. Und die aufgebrezelten Stahlrösser leben – dem jungen Volk sei Dank – tatsächlich länger. Dass den alten Göppeln neues Leben eingehaucht wird, ist erfreulich. An der Velobörse von Pro Velo Luzern findet jeweils mehr als die Hälfte der Occasionen eine neue Besitzerin.

Vintage-Räder sind zwar stylisch, dafür weniger sicher als moderne Velos. (Bild: fge)

Retrolook und antiquierte Technik?

Jedoch, in den klammen Tagen und langen Nächten so um Weihnachten herum sind diese Retro-Räder nicht wirklich der Brüller. Schmale, profillose Reifen, keine Schutzbleche, fehlender Kettenschutz. Da sieht die stylische Kleidung der Fahrerin schnell arg zerfleddert aus.

Gefährlicher: Bremsen und Dynamo haben auch 30 oder mehr Jahre hinter sich, alt und abgenutzt sind sie. Nostalgischer Look in Ehren, aber antiquierte Technik? Muss nicht sein.

Chic oder sicher?

Was ich auf dem Schweizerhofquai öfter beobachte: Unbeleuchtete Velos fahren auf dem Trottoir. Mag sein, dass so die Gefahr gebannt wird, von Autofahrern übersehen und totgefahren zu werden. Ist aber gegenüber den Fussgängerinnen höchst unfair – und illegal.

Weitaus intelligenter: Stecklichter gibt es in allen Varianten, wild blinkend und klobig, aber auch très chic und wieder aufladbar. Manche strahlen sogar im 180°-Winkel, sodass die Velofahrerin auch von der Seite gut sichtbar ist. Gesehen würde man so schon, wenn das Lichtlein denn montiert wäre. Oder wenn es nicht daheim vergessen worden wäre.

Mal mit Stecklichtlein, mal ohne. Der Unterschied sticht ins Auge. (Bild: ths)

Zeitgenössische Fahrräder sind in der Regel mit leicht laufendem Nabendynamo, ewig funktionierenden LED-Leuchten (oft mit Standlichtfunktion) und witterungsfesten Scheibenbremsen ausgerüstet. Mit diesen Velos macht man gerade im Winter eine gute Figur. Auch wenn sie weniger chic erscheinen. Die ehrwürdigen Schönheiten sind etwas für trockene Sommertage und -abende, wenn man entspannt der Reuss entlang zum Nordpol oder lässig auf dem Freigleis zum Südpol radelt.

Mit einem Renner (ob Vintage oder nigelnagelneu) kann man sich zwar sehen lassen, gesehen wird man aber nicht. Dasselbe gilt übrigens auch für das superleichte Mountainbike.

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