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Immer mehr Möglichkeiten – auch in der Stadt

Vier Tipps, wie du in Luzern nachhaltiger leben kannst

In einem Unverpackt-Laden bringt der Kunde die Behälter selbst mit. (Bild: www.unverpackt-kiel.de)

Immer mehr Menschen möchten umweltbewusster leben. Dazu braucht es allerdings entsprechende Möglichkeiten. Zum Glück hat Luzern einiges zu bieten.

Der Begriff «nachhaltig» ist zu einem Modewort geworden. Überall ist er zu lesen und zu hören: nachhaltige Produkte, nachhaltige Geldanlagen, nachhaltige Betriebe. Doch was ist der Grundgedanke?

Ein Begriff mit langer Tradition

Ursprünglich stammt der Begriff aus der Waldwirtschaft des 17. Jahrhunderts. Eine nachhaltige Waldwirtschaft bedeutet, nur so viel Holz aus dem Wald zu nehmen, wie im gleichen Zeitraum nachwächst. Auf einen nachhaltigen Lebensstil bezogen heisst das, dass ich die Umwelt nur in dem Masse belaste, wie sie sich wieder regenerieren kann. So bleiben für die kommenden Generationen die gleichen Chancen.

Nachhaltigkeit im Wald: Eichensprössling im Eichwald (Bild: Christina Imobersteg)

Um sich im Alltag diesem Ziel anzunähern, gibt es etliche Möglichkeiten. Ich habe vier Vorschläge zusammengetragen, die du in Luzern (und auch anderswo) relativ einfach umsetzen kannst:

1. Nachhaltiger einkaufen

Die Ernährung ist ein Riesenthema und zuweilen umstritten, weil es eine sehr persönliche Angelegenheit ist. Dies zeigte sich beispielsweise bei der Initiative «Nachhaltige und faire Ernährung», die im November 2016 beim Stadtrat einging und bei diesem zu heftigen Diskussionen führte. Auch wenn nun im Energiereglement der Stadt Luzern steht, dass sich die Stadt im Rahmen ihrer Zuständigkeit für die Förderung der nachhaltigen Ernährung und für die Information über den Einfluss der Ernährung auf das globale Klima und die Umwelt einsetzen muss, ging es trotzdem nicht so richtig vorwärts (zentralplus berichtete).

Hofläden, etwa der in Burgrain, bieten mittlerweile tolle Einkaufserlebnisse. (Bild: Agrovision Burgrain AG)

Statt auf die Politik zu warten, kann aber jede Einzelne schon mit Wenigem einiges zur Nachhaltigkeit beitragen. Eine einfache Möglichkeit ist es etwa, beim Einkauf auf lokale, saisonale und biologische Produkte zu achten. Im Hofladenführer von zentralplus kannst du schauen, wo es einen solchen in deiner Nähe gibt. Fehlt ein Hofladen in der Nähe, findet man auf dem Luzerner Wochenmarkt Produkte aus der näheren Region.

Abfüllstation in einem Luzerner Grossverteiler. (Bild: Christina Imobersteg)

Unverpackte Waren einzukaufen ist ebenfalls ein Trend. Das ist nicht nur in den Unverpackt-Läden möglich, denn mittlerweile machen auch Grossverteiler mit ausgewählten Produkten mit. Seit einiger Zeit werden zum Abfüllen von Früchten und Gemüse auch spezielle Beutel angeboten, die mehrmals verwendet werden können. In vielen weiteren kleineren Läden wird man inzwischen nicht mehr schräg angeschaut, wenn man ein eigenes Gefäss mitbringt. Selbst den Tee kann man sich beim Take-Away in den eigenen Thermosbecher einfüllen lassen.

2. Second-Hand-Märkte nutzen

Die Modeindustrie ist eine der umweltschädlichsten Branchen der Welt. Besonders Billigkleider sind problematisch. Anstatt neue Kleider zu kaufen ist es nachhaltiger, sich in Secondhand-Shops einzudecken. Wer lieber einen Event besucht, wird auch da fündig. Im März fand eine Veranstaltung von Vinokilo statt (zentralplus berichtete). Und eben veranstaltete die Organisation Walk-in Closet eine Kleidertauschbörse im Südpol. Da gab es gar eine Reparierstation für Kleider des Vereins Nachhaltigkeit Luzern (Venalu).

Drinnen reihen sich bereits getragene Kleider an einem Ständer, die eine neue Besitzerin suchen.
Second-Hand-Läden gibt es auch in Luzern immer mehr. (Bild: mik)

3. Gegenstände reparieren und ausleihen

Apropos reparieren: Defekte Haushalts- und Heimwerkergeräte lassen sich oft wieder funktionstüchtig machen. Wenn man es selber nicht zustandebringt, gibt es Unterstützung in Repair Cafés, die in Luzern regelmässig ihre Dienste anbieten (zentralplus berichtete).

Viele Geräte und Werkzeuge im Haushalt sind zwar wichtig, wenn man sie gerade braucht, aber oft liegen sie dann doch die meiste Zeit ungenutzt herum. Diese Überlegung steht hinter dem Verein Pumpipumpe. Er regt an, Gegenstände zu teilen oder auszuleihen. Dafür kann man seinen Briefkasten mit Stickern kennzeichnen, welche Gegenstände man anbieten kann. Möglich ist auch ein Eintrag auf der Onlinekarte. Konsultiert man den Plan auf der Webseite, entdeckt man einige Angebote in Luzern und Umgebung.

Sticker von Pumpipumpe.
Sticker mit teilbaren Gegenständen. (Bild: Christina Imobersteg)

4. Auf eigenes Auto verzichten

Verzichtet man auf ein eigenes Auto, braucht aber doch ab und zu ein Transportmittel, findet man bei verschiedenen Anbietern eine beträchtliche Auswahl an Autos zum Mieten. Bei Mobility alleine stehen in der Stadt Luzern rund vierzig Fahrzeuge zur Verfügung. Ehrlich gesagt nutze ich dieses Angebot auch aus Bequemlichkeit: Ich muss mich nicht um die beste Versicherung und den regelmässigen Service kümmern. Sommer- und Winterpneus werden ohne mein Zutun gewechselt und ich brauche keinen Abstellplatz. Das Vorführen des Autos entfällt ebenfalls.

Klar ist: Wenn man die Mühe auf sich nimmt, nach nachhaltigen Möglichkeiten zu suchen, findet man eine Fülle von Angeboten.

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Ob in der Wirtschaft & Energie, Natur & Tiere in der Stadt, Abfalltrennung & Recycling, bewussteres Essen, faire Mode, Accessoires & Möbel – das Thema Nachhaltigkeit beschäftigt heute Jung und Alt.
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