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Das Fazit zu den «Schwimmwindeln»

Papi beim Babyschwimmen – oder die Wahrheit über Badewindeln

Für Papa ist es im Schwimmbad nicht immer einfach cool zu bleiben. (Bild: Katrina Elena Trninich/Fotolia)

Am Papitag möchte ich mit meiner Tochter regelmässig etwas Spannendes unternehmen. Etwas, das «unser eigenes Ding» ist. Wie zum Beispiel schwimmen gehen.

Am Papitag möchte ich mit meiner Tochter regelmässig etwas Spannendes unternehmen. Etwas, das «unser eigenes Ding» ist. Wie zum Beispiel schwimmen gehen. Nach einer kurzen Recherche meldete ich uns entsprechend für das Babyschwimmen im Hallenbad der Rodtegg in Luzern an. 

Ich freute mich sehr auf den Tag, an welchem meine Tochter und ich zusammen das Schwimmbecken unsicher machen wollten, muss allerdings auch zugeben, dass mich anfangs ein mulmiges Gefühl überkam. Ich fragte mich, ob ich wohl der einzige Vater sein werde, der sich im Bassin tummeln wird und ich machte mir Gedanken darüber, ob ich die Sache mit dem Umziehen und dem Haare föhnen auch wirklich hinkriegen würde.

Und tatsächlich. Kaum in der Hallenbad-Garderobe angekommen, begann ich fürchterlich zu transpirieren. Natürlich trugen die Raumtemperatur mit gefühlten 37 Grad sowie die 95-prozentige Luftfeuchtigkeit das ihrige zu meinem Schweissausbruch bei, tatsächlich war ich aber auch ein wenig nervös. Natürlich versuchte ich, mir nichts anmerken zu lassen und es beruhigte mich, dass in der Garderobe ein reges Treiben herrschte. Väter mühten sich mit ihren Rackern ab, stülpten Pullis über die nassen Köpfe und nervten sich über den einen Jungen, der eine Garderobenschranktüre malträtierte. Während eines lockeren Smalltalks mit anderen Vätern, machte ich meine Tochter badebereit. Die Badewindel wurde montiert und die Badehosen drübergezogen. Hmmm, was war da jetzt vorne und was hinten? Andersrum und wieder verkehrt. Sollte ich bereits in der Garderobe scheitern? Augen zu und durch! Egal ob verkehrt oder nicht.

Der dunkle nasse Fleck…

Schliesslich waren wir bereit und marschierten gespannt zum Becken. Es war wunderbar zu sehen, wie gross die Vorfreude meiner Tochter war. Nach einer kurzen Anwesenheitsbestätigung, hatten wir genügend Zeit, um uns noch einen kurzen Augenblick hinzusetzen. Dann wurde es warm auf meinem Oberschenkel. Die Wärme im Hallenbad regte wohl die Blase meiner Tochter an und trotz der Badewindel präsentierte sich ein dunkler, nasser Fleck auf meiner grellgrünen Badehose. Es sah aus, als hätte ich in die… na ja, ihr wisst schon. Ich schwitzte erneut. Also nochmals ab unter die Dusche.

Endlich ging es ins wohlig warme Nass. Im Pool erwartete uns bereits die Kursleiterin und neben einigen Müttern hatte es doch tatsächlich auch zwei Väter, die am Schwimmkurs teilnehmen wollten. Ich war erleichtert. Für einen kurzen Augenblick und in Anbetracht der vielen kleinen Kinder im Becken, dachte ich wieder an die Badewindel meiner Tochter, die vor wenigen Minuten durch den Qualitätstest gefallen war. Wie viele Liter an Urin müssten sich hier wohl im Wasser befunden haben, wenn die Windeln der zehn anderen Babys ihr Geld ebenfalls nicht wert waren? Und dies multipliziert mit drei Kursen, die an diesem Tag stattfanden! Nun, der Kurs fing an und wir fanden uns beim Singen eines Liedes wieder, welches den Start einläutete.

Es folgte eine Übung nach der anderen, wobei ich unter anderem lernte, wie man ein Baby richtig im Wasser hält. Die Kinder hatten die Aufgabe, nach Spielsachen zu greifen und mit ihren Füssen zu schwadern. Meine Kleine kreischte vor Freude. Wir planschten, sangen, lachten, hatten grossen Spass und mir schien, als würde meine Tochter das Wasser genauso lieben wie der Papa.

Übung macht den Meister

Nach einer halben Stunde war der Kurs vorbei und die Schwierigkeiten in der Umkleide nahmen einen neuen Anlauf – einfach in der umgekehrten Reihenfolge. Neu hinzu kam nun noch das Haare föhnen. Zwar sassen meine Handgriffe nach jedem weiteren Kurs besser. Allerdings waren wir bis anhin noch immer die Letzten die aus der Garderobe kamen, aber schneller ging es bislang einfach nicht.

Jedenfalls verbrachten wir stets eine wunderbare Zeit zusammen und lernten darüber hinaus tolle Menschen kennen, wobei sogar Freundschaften entstanden. Einen Babyschwimmkurs kann ich also wirklich sehr empfehlen. Vor allem auch den Vätern. Meine Tochter und ich haben es jedenfalls gefunden – «unser eigenes Ding»!

PS: Nach meiner Recherche zu Badewindeln (auch Schwimmwindeln genannt) kann ich noch folgendes sagen: Sie sind gänzlich undicht. Grundsätzlich halten sie lediglich das dicke Geschäft zurück, während das dünne durchgeht. Und das ist gut so. Denn einerseits, ist das Wasser in unseren Hallenbädern dermassen mit Chlor aufgesetzt, dass Keime nicht die geringste Durchsetzungschance haben. Zum anderen würden unsere Kinder mit einer vollgesogenen Windel zu viel Auftrieb am falschen Ort bekommen, was zur Folge hätte, dass sich die Köpfe meist unter anstatt über dem Wasser befänden. Und dies überlassen wir doch lieber den Entchen aus dem bekannten Kinderlied.

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Kinder: Neun Monate sehnt man sie herbei und dann machen sie einen Haufen Arbeit. Und bestimmen ab sofort Mamis und Papis Leben. Fünf Mütter und ein Vater schreiben über ihren Alltag mit dem Familienzuwachs. Von Herausforderungen, Veränderungen, Ängsten und Freuden.
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