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Zerstöre, was sie liebt

Mit welchen skrupellosen Gemeinheiten meine Kinder agieren

Hilfe, meine Kinder wollen mich in den Wahnsinn treiben! Jeden Tag, jede Stunde, jede Minute und jede Sekunde denken sie sich neue Gemeinheiten aus. Sie sind da völlig skrupellos, bestens organisiert und absolut hinterlistig. Beispiele gefällig? Here we go …

1. Zerstöre, was sie liebt

Stichwort: Make-up-Utensilien. Die teuren. Und: Natel, Laptop. Und das alles innerhalb einer Woche. Muss ich noch mehr sagen?

2. Verbale Attacken

Ein ganz normales Gespräch bei mir zuhause.
Kind, seelenruhig: «Mami, wenn du das (Windeln wechseln) jetzt machst, dann werfe ich dich in den tiefen See.»
Mutter, entsetzt: «Aber, dann bin ich doch tot?!»
Kind: «Mir egal, dann lebe ich halt mit Papi zäme.»

3. Das Blut muss fliessen

Szene: Spielplatz. Mutter bückt sich und sieht in der darauffolgenden Sekunde nur noch den Kopf eines heranspurtendenden Kleinkindes in der Nahaufnahme.

Dann: Sterne. Und kurz danach Blut. Viel Blut. Die Narbe der Platzwunde an meinem linken Nasenflügel wird mich wohl noch ein Leben lang dran erinnern, in keiner Sekunde die Deckung zu vernachlässigen.

4. Gemeinsame Interaktionen zur Zermürbung

Schlägereien, einen Riesenpuff veranstalten, nicht zuhören wollen. Morgendliche Schreiorgien, mittägliche Schreiorgien, nächtliche Schreiorgien. Sich daneben benehmen auf dem Spielplatz, im Bus oder im Quartierladen. Zu dritt ist das alles noch viel effektiver!

Schlimm, oder? Und das alles nur, um mich zu zermürben. Kleinzukriegen. Zu nerven. Und ja, ich bin wütend. Auf sie. Auf mich. Und ich nerve mich. Ab ihnen. Und ab mir. Weil ich wütend bin. Und weil ich genervt bin.

An was liegt es, dass alles immer so schwierig ist? An mir? Daran, dass es drei Kids sind? Daran, dass es drei Jungs sind? Daran, dass ich während den Schwangerschaften zu viele Horrorfilme gesehen habe? Oder zu wenig oft sanft über den Bauch gestreichelt habe? Daran, dass ich einen Kaiserschnitt hatte? Oder nur fünf Monate gestillt habe? Zu viel Pulvermilch oder zu wenig Vitamin-D-Tropfen? Ich weiss es nicht.

Kinder mit Hochs und Tiefs

Aber ich weiss: Es liegt an ihnen. Und nur an ihnen. Und zwar daran, dass sie Kinder sind. Daran, dass sie verspielt sind, neugierig und emotional. Daran, dass sie im Moment leben und dann halt auch einmal furchtbar wütend werden können. Daran, dass sie sich vielerlei Konsequenzen nicht bewusst sind und Verletzungspotential von Taten als auch von Worten nicht immer abschätzen können.

Es liegt daran, dass sie Kinder sind. Ganz normale. Mit allen Hochs und Tiefs. Und auch ich habe meine Hoch und Tiefs. Und manchmal bin ich auch einfach schrecklich wütend und nehme alles furchtbar persönlich. Ich bin: eine ganz normale Mutter halt.

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Kinder: Neun Monate sehnt man sie herbei und dann machen sie einen Haufen Arbeit. Und bestimmen ab sofort Mamis und Papis Leben. Fünf Mütter und ein Vater schreiben über ihren Alltag mit dem Familienzuwachs. Von Herausforderungen, Veränderungen, Ängsten und Freuden.
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