Entscheid sei «undifferenziert und überhastet»

Auch die SP Luzern stört sich am Klassenlagerverbot

Die Luzerner Regierung hat Klassenlager für dieses Jahr verboten (Symbolbild). (Bild: flickr)

Der Entscheid des Luzerner Regierungsrates, Klassenlager wegen Corona dieses Jahr zu verbieten, stösst in der Politik auf einigen Widerstand. Nach der CVP wurde nun auch die SP aktiv. Mit der Regierung geht sie hart ins Gericht.

«Der Entscheid, sämtliche Klassenlager in diesem Schuljahr abzusagen, ist für die SP zu undifferenziert und er kommt zu früh. Die Luzerner Regierung hat es einmal mehr verpasst, sich mit den anderen Zentralschweizer Kantonen zu koordinieren», schreibt die Partei in einer Mitteilung. So würden beispielsweise im Kanton Zug ganze Schulklassen systematisch getestet. Für dieses «Vorpreschen» habe man kein Verständnis, lässt sich SP-Kantonsrätin Helen Meyer-Jenny zitieren. Damit stösst die SP ins gleiche Horn wie die CVP, die bereits Ende letzter Woche aktiv wurde (zentralplus berichtete).

Dass Bildungsdirektor Schwerzmann mit Hinweis auf Planungssicherheit sämtlicher Klassenlager verbietet und damit viele engagierte Lehrpersonen, Schüler*innen und Eltern enttäuscht, ist für die SP ein zu «undifferenzierter und überhasteter» Entscheid. Deshalb fordert sie den Regierungsrat dazu auf, nochmals auf den Beschluss zurückzukommen.

Nicht einfach nur Spass und Abenteuer

Nach Beobachtung der Ansteckungen und Krankheitsverläufe in den kommenden zwei Wochen, sollten laut der Sozialdemokraten – wenn irgendwie möglich – die Klassenlager für die 3.-Sek.-Klassen mit entsprechenden Schutzkonzepten und systematischen Tests aller Schüler*innen zugelassen werden.

Denn für die Schüler der 3.-Sek. endet mit der obligatorischen Schulzeit ein wichtiger Schritt in deren persönlichen Entwicklung. «Für die Lernenden der 3.-Sek. sind die Klassenlager ein wichtiger Abschluss ihrer Schulzeit. Wenn irgendwie möglich, sollten sie stattfinden können», sagt Kantonsrat und Mittelschullehrer Urban Sager.

Denn Klassenlager stellten eine wichtige Erfahrung in ihrer schulischen Bildung dar. «Sie bieten über den im Klassenzimmer vermittelten Inhalten wertvolle Lerngelegenheiten für überfachliches und vor allem auch soziales Lernen. Das beginnt bereits bei der gemeinsamen Planung, erlebt seinen Höhepunkt bei der konkreten Umsetzung und findet den Abschluss in der nachgelagerten Evaluation», so Sager. Schullager würden ausserdem mit grossem Aufwand seitens der Lehrpersonen und der Schülerinnen vorbereitet.

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5 Kommentare
  • Profilfoto von Carl Solvedra
    Carl Solvedra, 06.04.2021, 15:16 Uhr

    Die Fallzahlen werden steigen, denn die Tests sind zu wenig genau. Tests können funktionieren, bei einer Ausgangslage mit niedrigen Fallzahlen. Die halb gegarten Schliessungen haben bis jetzt nur Verunsicherung gebracht. Die Inzidenz muss unter 30. Dann langsam öffnen. Und immer mehr Jugendliche sind von schwereren Krankheitsverläufen betroffen. Die englische Mutante ist aggressiver.

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  • Profilfoto von Rudolf 1
    Rudolf 1, 06.04.2021, 05:50 Uhr

    Die «SP Luzern»? > Kanton – Die Mitglieder der Sozialdemokratischen Partei der Stadt Luzern haben keinen solchen Beschluss gefasst. Allenfalls stören sich SP-Mitglieder der SP-Fraktion im Stadtparlament am Beschluss, Klassenlager zu untersagen.

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    Stefan Ernst, 05.04.2021, 12:31 Uhr

    SP und CVP, die ultimativen Polit-Satire. Warum sollen ausgerechnet Schullager stattfinden während der Rest der Bevölkerung nach wie vor unter von beiden Parteien geforderten Einschränkungen zu leiden hat?

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      Henri Studer, 05.04.2021, 13:59 Uhr

      Warum? Weil die Jugendlichen überdurchschnittlich betroffen sind. Sie werden selber fast nicht krank, tragen aber sehr viele Folgen weil wir das öffentliche Leben stark zurückfahren um Risikogruppen zu schützen. Mit einer sinnvollen Teststrategie liessen sich Lager problemlos durchführen.

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      Libero, 05.04.2021, 14:15 Uhr

      Was heisst schon leiden?
      Im Ernst, vergleichen Sie doch unsere Situation mit den Nachbarländern?

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