Und was sie sich dabei überlegt haben

So verkleiden sich die Leute an der Luzerner Fasnacht

Die Fliegenpilze fallen auf. (Bild: mre)

Traditionelle Strassenkleider, selbst gemachte Kostüme oder spontan einfach etwas übergeworfen? An der Luzerner Fasnacht gibt es alles zu sehen. Hier erfährst du, wie viel Zeit die Fasnächtler in ihr Kostüm investieren – und was sie dafür bezahlen.

Als Ballonfahrer der 1920er-Jahre hat sich eine Luzerner Familie verkleidet. Sie findet es schön, dass sich alle nach demselben Sujet verkleiden und auch gemeinsam am Kostüm basteln. Das hat die Familie auch die vergangenen Jahre so gemacht. Die einzelnen Teile für ihr Kostüm haben sie in den vergangenen Wochen und Monaten zusammengesammelt. Ein grosser Teil stammt aus dem Brocki.

Die Familie geht gern gemeinsam an die Fasnacht. (Bild: mre)

Das Basteln und Zusammensuchen hätten «doch schon einige Sonntage» gebraucht, verrät die Mutter. Vor allem das Kleistern der Ballone hat lange gedauert. Es braucht viele Schichten, bis das Konstrukt genügend stabil war. Besonders stolz seien die Kinder auf die selbst gemachten Fähndli am Heissluftballon, sagen sie gegenüber zentralplus.

«Wir mussten heute schon viele Selfies machen»

Auch diese drei Frauen sind jedes Jahr an der Fasnacht – normalerweise jedoch im Baselbiet. Das Verkleiden kennen sie jedoch auch von dort. Nur das geschminkte Gesicht wäre in Basel nicht gern gesehen, verraten die Frauen.

Die Fliegenpilze fallen auf. (Bild: mre)

Die Idee, als Fliegenpilze an die Fasnacht zu gehen, sei spontan entstanden. Das erzählen die drei Fasnächtlerinnen aus Basel. Ein Teil des Kostüms haben sie im Laden gekauft. Den Rest, wie die kleinen Würmchen und Verzierungen an den Hosen, haben sie selbst gebastelt.

«Wir fallen auf», erzählt eine der Fliegenpilze lachend. Sie sind sogar bereits mehrfach nach Selfies gefragt worden. Damit hätten sie nicht gerechnet. Sie freuen sich aber darüber. Genauso haben sie auch Freude an der Luzerner Fasnacht im Allgemeinen. Ihnen gefalle sie «rüüdig guet», sagen die Baslerinnen.

Die Frauen mit den Schlangenhaaren

Als Medusa aus der griechischen Mythologie verkleidet sich diese junge Frauengruppe aus Luzern und Umgebung. Die Sujetfindung begann bei ihnen vor etwa vier Monaten. Sie schickten sich viele Ideen hin und her und haben sich dann gemeinsam für dieses Kostüm entschieden.

Die jungen Frauen haben sich lange Zeit für ihr Kostüm genommen. (Bild: mre)

Ihnen ist es wichtig, ein individuelles Kostüm zu haben. Etwas von der Stange würden sie nicht tragen. Für die Verkleidung sind sie bereit, auch etwas mehr auszugeben. «Wir schauen in erster Linie darauf, was uns gefällt», sagen die Luzernerinnen. Das Kostüm habe pro Person schliesslich mindestens 200 Franken gekostet.

Die Frauen gehen in dieser Konstellation bereits seit mehreren Jahren gemeinsam an die Fasnacht. Insgesamt sind sie in einer Gruppe von etwa einem Dutzend Medusas unterwegs. Als Gruppe an der Fasnacht zusammenzubleiben, gestalte sich aber als schwierig.

Ein Kostüm mit emotionaler Bedeutung

Andrea hingegen trägt ein traditionelles Strassenkleid. Das hat sie für diese Fasnacht wieder hervorgekramt. Die vergangenen Jahre war sie zwar auch unterwegs, aber das Strassenkleid hatte sie länger nicht mehr getragen. Es sei aber einfach am praktischsten, verrät Andrea, da man darunter so viel anziehen könne.

Andrea fühlt sich wohl in ihrem Strassenkleid. (Bild: mre)

Das Kleidungsstück hätte für sie zudem auch eine emotionale Bedeutung. Die Mutter einer Schulkollegin habe das Kleid damals extra für Andrea geschneidert.

Das traditionelle Strassenkleid ist für Andrea aber kein Muss. «Ich finde den Mix an Kostümen sehr schön», erzählt sie. Ihr gefällt, dass es an der Lozärner Fasnacht alles gibt – von traditionellen Kleidern zu Kostümen mit Bezug zum aktuellen Weltgeschehen. Die vergangenen Jahre habe sie sich gemeinsam mit ihren Kindern als Minnie Maus verkleidet.

Verwendete Quellen
  • Augenschein vor Ort
  • Persönliche Gespräche mit den Kostümierten
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