Fäkalien im Trinkwasser

Kanton Luzern zeigt Wasserversorger an

Mit Fäkalien verunreinigtes Trinkwasser war im Kanton Luzern im Umlauf. (Bild: Adobe Stock)

Wochenlang versorgte ein Trinkwasserversorger tausende Haushalte mit verschmutztem Trinkwasser. Nun leitet der Kanton Luzern rechtliche Schritte ein.

Im Jahresbericht 2023 der kantonalen Dienststelle Lebensmittelkontrolle und Verbraucherschutz ist von «starker bakterieller Verunreinigung» die Rede. Wissentlich habe der Trinkwasserversorger das verunreinigte Trinkwasser während bis zu 40 Tagen an rund 2500 Haushalte verteilt.

«Damit wurden diese unwissend einem Gesundheitsrisiko ausgesetzt. Und auch Betriebe wie Restaurants, Zahnarztpraxen oder Altersheime, welche speziell auf sauberes Wasser angewiesen sind, haben dieses bakteriell verunreinigte Wasser unwissentlich verwendet», heisst es im Jahresbericht weiter.

Menschliche oder tierische Fäkalien

Verunreinigt war das Wasser wohl mit menschlichen oder tierischen Fäkalien, wie die «Luzerner Zeitung» schreibt. «Dabei kann nicht ausgeschlossen werden, dass auch Krankheitserreger in das Trinkwassernetz eingedrungen sind. Das Lebensmittelgesetz schreibt daher vor, dass in einem derartigen Fall umgehend Schutzmassnahmen durch den Trinkwasserversorger getroffen werden müssen», lässt sich Kantonschemiker Silvio Arpagaus, der Leiter der Dienststelle Lebensmittelkontrolle und Verbraucherschutz, zitieren.

Von der Verunreinigung Kenntnis hat die Dienststelle seit 2023. Der Vorfall datiert aber zurück ins Jahr 2021. Eine Inspektion liess den Trinkwasserversorger auffliegen. Dieser wollte den Vorfall offenbar verheimlichen.

Inzwischen ist das Wasser des Trinkwasserversorgers, dessen Name die Dienststelle Lebensmittelkontrolle und Verbraucherschutz nicht nennt, sauber. Eine Anzeige kassierte das Unternehmen gemäss der «LZ» trotzdem. Das Verfahren läuft noch.

Verwendete Quellen
  • Artikel in der «Luzerner Zeitung»
1 Kommentar
Apple Store IconGoogle Play Store Icon