Neue Pächter für Molo-Bar in Luzern

Dem «Stern der Baselstrasse» wird neues Leben eingehaucht

Die Molo-Bar ist seit Ende 2022 passé. Doch neue Pächter haben das Lokal an der Baselstrasse 42/44 übernommen. (Bild: Facebook/Molo Bar Luzern)

Ende 2022 schloss die Molo-Bar ihre Tore. Doch bald soll dort wieder Musik aus den Boxen erklingen. Guy De Prà, einer der drei neuen Pächter, erklärt die Pläne für das Lokal an der Baselstrasse.

Fünf Jahre lang war die Molo-Bar ein Ort, an dem kulturelle Vielfalt gelebt wurde. Jazz-Jamsessions, Hip-Hop-Partys oder Stand-up-Comedy waren ebenso Teil des Programms wie Techno-Raves im Keller, wo oft bis in die frühen Morgenstunden getanzt wurde. Das Bossenwerk verlieh dem Raum im Untergeschoss seinen ganz eigenen Charme. Aber auch das Interieur im Erdgeschoss überzeugte dank viel Liebe zum Detail. So sehr, dass auch mal etwas davon wegkam (zentralplus berichtete).

Als die Molo-Bar-Betreiber im Dezember 2022 das Ende verkündeten, war die Enttäuschung beim Stammpublikum entsprechend gross. Luzern mutiere zur Provinzstadt, bedauerte jemand auf Facebook den Wegbruch des Lokals, das Lokal wurde als «Stern der Baselstrasse» betitelt (zentralplus berichtete).

Umbau im Keller kann beginnen

Doch seit einiger Zeit tut sich wieder etwas an der Baselstrasse 42/44. Drei neue Pächter konnten sich mit den ehemaligen Betreibern einigen. Es sind dies Guy De Prà, der noch bis Ende April den Neubad-Klub führt, Dominik Stäger, der lange das Rok geleitet hat, und Lukas Meyer, der mit Milo Grüter und ebendiesem Guy De Prà im Uferlos am Geissensteinring (zentralplus berichtete) die Fäden in der Hand hielt.

Nach dem Umbau im Keller soll an der Baselstrasse 42/44 wieder gefeiert und getanzt werden. Seit Montag ist klar: Einsprachen gegen das Baugesuch gingen keine ein.

Ein Augenschein mit Guy De Prà zeigt eine frisch gestrichene Bar, das Sonnenlicht verpasst dem Crèmeweiss einen leichten Gelbstich. Mitten im Raum sind ein paar prall gefüllte Abfallsäcke gestapelt. Auch der Bartresen steht noch dort, wo früher Bier gezapft, Drinks gemischt und tibetische Momos serviert wurden. Abgesehen davon ist der Raum leer.

Bar mit Food-Angebot im EG

Für den leeren Raum haben die Betreiber bereits Wunschvorstellungen: «Im EG wünschen wir uns langfristig eine Bar mit Food-Angebot. Ideal wäre ein Konzept, das den Club, den wir im Keller betreiben werden, symbiotisch ergänzt.» Die Bar wollen De Prà und seine beiden Partner jedoch nicht selbst führen. Sie planen, das Lokal an Externe zu verpachten – und hoffen auf eine sich gegenseitig bereichernde Nachbarschaft.

Bis zur Eröffnung des Clubs wollen die neuen Pächter des Baselstrasse-Lokals den Raum im EG ausschreiben. «Ob Yoga-Unterricht, ein Pop-up-Lokal oder eine Zusammenarbeit mit der Gassenküche – wir sind offen für alle, die Lust haben, hier etwas auszuprobieren», erklärt De Prà. «Auch jungen Leuten, die sich zwei, drei Monate als Barkeeper versuchen wollen, böten wir Hand.» Ein Ziel der Ausschreibung sei es, auch ausserhalb der «Bubble» Menschen zu erreichen. Ein anderes, Kreativen niederschwellig und günstig zugänglichen Raum zur Verfügung zu stellen.

Musikalisch divers, jedes Wochenende drei Tage offen

Seit Oktober 2022 sei die Idee des Lokals immer weiter gereift, sagt Guy De Prà. Dass er und seine Partner ähnliche Vorstellungen haben, vereinfache die Entscheidungsfindungen. Zu diesen kann De Prà aber noch nicht viel verraten. Auch den Namen des neuen Clubs nicht – auf einen solchen hätten sie sich tatsächlich noch nicht einigen können. Klar sei aber, sagt er lachend: «Der ‹Beat Keller› ist bereits aus dem Rennen ausgeschieden.»

Verraten dürfe er, dass die Gäste sich auf einen neuen, von Donnerstag bis Samstag geöffneten Club freuen dürfen, wo man jedes Wochenende feiern können wird. Musikalisch stehe fest, dass der Techno seinen festen Platz finden werde. Doch seien sie auch offen für Partys mit Fokus auf Hip-Hop oder Soul – und Konzerte, die allenfalls auch unter der Woche stattfinden könnten.

Nicht vor Ende 2023

Partygängerinnen müssen sich aber noch etwas gedulden: Bis Ende 2023 sei nicht mit einer Eröffnung des Clubs zu rechnen. Luzern wird den Stempel «Provinzstadt» also vorerst nicht los – zumindest, wenn es nach der Facebook-Kommentatorin geht, die die Molo-Bar wohl immer noch ein wenig vermisst.

Verwendete Quellen
  • Persönliches Gespräch mit Guy De Prà
  • Facebook-Post der Molo-Bar

Deine Ideefür das Community-Voting

Die Redaktion sichtet die Ideen regelmässig und erstellt daraus monatliche Votings. Mehr zu unseren Regeln, wenn du dich an unseren Redaktionstisch setzt.

Deine Meinung ist gefragt
Deine E-Mailadresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Bitte beachte unsere Netiquette.
Zeichenanzahl: 0 / 1500.


2 Kommentare
  • Profilfoto von Marie-Françoise Arouet
    Marie-Françoise Arouet, 06.04.2023, 20:06 Uhr

    Jazz-Jamsessions, Hip-Hop-Partys, Stand-up-Comedy, Techno-Raves: Ach so, das ist „kulturelle Vielfalt“!

    👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runter
    • Profilfoto von Anonym
      Anonym, 07.04.2023, 08:44 Uhr

      Je nach dem welches Kulturverständnis man hat ist genau das kulturelle Vielfallt.

      👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runter
Apple Store IconGoogle Play Store Icon