In einem Monat ist Schluss mit UKW

Zuger Versorger schaltet bereits analoge Radiosender ab

Die Radiobranche hat sich darauf geeinigt, den Wechsel von UKW auf die digitale Verbreitung per 2022/2023 umzusetzen. (Bild: Unsplash / Erik Mclean)

Ab 1. September herrscht in Zug bei UKW-Radiosendern Funkstille. Der Energie- und Telekommunikationsversorger WWZ vollzieht den Umstieg auf Digitalradio via Kabel und schaltet die analogen UKW-Sender schon im Herbst ab.

Die Schweizer Radiobranche ist im Umbruch. Bis 2023 werden sämtliche analogen UKW-Sendefrequenzen eingestellt. Radiopionier und Radio-1-Geschäftsführer Roger Schawinski kämpft zwar mittels Petition dagegen, die im Juli mit 60'000 Unterschriften beim Bund eingereicht wurde.

Dennoch machen erste Anbieter den UKW-Frequenzen bereits den Garaus. Wie die WWZ Energie AG heute Montag mitteilt, stellt das Versorgungsunternehmen die analogen UKW-Sender bereits am 1. September dieses Jahres ein. Davon betroffen sind rund 50 Sender.

Mittlerweile stehen den Kundinnen 200 digitale Sender zur Verfügung, dazu gehören auch Lokalradios. Das Angebot werde laufend ausgebaut. «Mit der Abschaltung schaffen wir Platz für eine höhere Internetgeschwindigkeit und ermöglichen unseren Kundinnen und Kunden mehr Hörgenuss», begründet Thomas Reber, Leiter Telekom die baldige Abschaltung. Digitalradio ermögliche einen störungsfreien Empfang und «erstklassige Tonqualität».

Die Umstellung betrifft aber nur Radiohörer, die eine analoge Stereoanlage über die Kabeldose angeschlossen haben. Diese Anlagen lassen sich gemäss WWZ mit einem Empfangsteil aufrüsten. Neuere Radiogeräte, TV-Geräte oder Set-Top-Boxen sind für digitale Radiosender bereits ausgerüstet. Wer also seinen Lieblingssender bereits über das Internet oder über eine Antenne empfängt, ist von der Umstellung nicht betroffen.

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7 Kommentare
  • Profilfoto von Black Pearl
    Black Pearl, 10.08.2021, 17:07 Uhr

    Ich habe zu Hause ein altes UKW-Radio und ein neues DAB-Radio. Sowie ein Gerät, welches beides hat. Die Qualität vom DAB-Radio ist schlechter, es gibt immer wieder Ruckler und Unterbrüche. Sogar beim neuen Gerät, welches beides hat, höre ich UKW. Die Abschaltung der UKW-Frequenzen ist ein Hohn. Ganz viele auch ältere Leute werden nicht verstehen, wieso ihr Radio nicht mehr funktioniert. Zudem werden nun viele Autos kein Radio mehr empfangen. Die Tatsache, dass die WWZ hier vorprescht, stimmt mich traurig.

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    • Profilfoto von bornito
      bornito, 20.08.2021, 19:22 Uhr

      Hallo Black Pearl
      Ich gehe mit Ihnen einig – viele werden völlig erstaunt sein, weil UKW (Ultra Kurz Welle) nicht auf den ersten Blick etwas mit den Sendern zu tun hat, die man übers Kabel (also nichts mit Wellen) bezieht.

      Persönlich finde ich die kurze Frist zwischen Info und Umsetzung ziemlich gewagt.

      Schrecklich finde ich die Tatsache, dass es aktuell meines Wissens keine AV-Receiver gibt, welche diesen Standard direkt unterstützen… Will heissen: Man kauft sich ein nagelneues Gerät und kann dann vielleicht DAB+ nutzen, aber die digitalen Sender übers Kabel bleiben einem verwehrt. Oder man kauft sich die Box und braucht von Beginn weg zwei Fernbedienungen und Sender umschalten über die Receiver-App – Pustekuchen.

      Einfach nur schwach, dass die DAB+Sender nicht umgewandelt und weiterhin eingespiesen werden.

      Zudem ist ein Anschluss an der Dose nun ja sinnfrei, oder?

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  • Profilfoto von Beat Weber
    Beat Weber, 10.08.2021, 08:07 Uhr

    Typisch WWZ. Einmal mehr bauen sie als erste Leistungen ab. Dass sie einfach so UKW abschalten,. ist eine Frechheit. Ich habe kein DAB und werde daher zu einem anderen Anbieter wechseln.

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    • Profilfoto von Marc
      Marc, 10.08.2021, 15:33 Uhr

      Auch die anderen Provider werden UKW abschalten. Das weiss man nun seit Jahren. Aber Ewiggestrige beharren halt immer noch darauf bis sie keinen Empfang mehr haben.

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      • Profilfoto von Beat Weber
        Beat Weber, 10.08.2021, 16:42 Uhr

        Sie können mich natürlich gut als Ewiggestrigen beschimpfen. Tatsache ist dennoch, dass viele, die noch eine klassische Stereoanlage besitzen, einen Tuner eingebaut haben, der sich nicht so einfach durch ein gleichwertiges Digitalgerät ersetzen lässt. Nur schon aus Qualitätsgründen. Und einen TV Empfänger will ich schon gar nicht laufen lassen, nur um Radio hören zu können. Bleibt mir also nur, einen neuen Tuner mit Musiccast anzuschaffen. Dann kündige ich aber auch gleich die WWZ und höre direkt übers Web mit einem hochwertigen Streaming-Anbieter oder Webradio.

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      • Profilfoto von Alois Iten
        Alois Iten, 10.08.2021, 21:44 Uhr

        Die Kommission für Verkehr und Fernmeldewesen des Nationalrats (KVF-N) fordert vom Bund, dass er vertieft prüft, welche Folgen ein Verzicht auf die Abschaltung UKW-Radiosender hätte. Dies teilten die Parlamentsdienste am Dienstag nach einem Treffen mit Medienpionier Roger Schawinski mit.

        Zuvor hatte die Kommission Vertreterinnen und Vertreter der Radiobranche und des zuständigen Bundesamts für Kommunikation (Bakom) angehört. Die Kommission will Ende August nochmals über die Abschaltung beraten, wie es weiter in der Mitteilung heisst.

        Die Schweiz scheint bald nur noch aus Ewiggestrigen zu bestehen – und ihnen als WWZ-Vertreter, der Mühe mit anderen Meinungen zu haben scheint.

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    • Profilfoto von martin.vonrotz
      martin.vonrotz, 10.08.2021, 15:48 Uhr

      Man kann auf dem Kabelnetz keinen anderen Provider wählen. Das könnten Sie nur wenn sie schon Fiber-to-the-Home hätten respektive auf die alte VDSL via Kupfer Anschlüsse gehen. Dort gibt es aber generell kein «analoges» Radio. Und sie benötigen auch kein DAB Gerät. Der WWZ TV Empfänger kann Radio generell. Wenn Sie also im WWZ Einzugsgebiet wohnen und einen Kabelanschluss haben, dann ist fertig mit «analogem» Radio.

      Nebenbei an den Berichtschreiber. Da ist nicht nur Zug betroffen sondern der ganze WWZ Einzugsbereich. WWZ versorgt über 60 Gemeinden in den Kantonen Zug, Zürich, Aargau, Luzern, Schwyz und Bern.

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