18’000 Quadratmeter werden überbaut

In Unterägeri entsteht bald ein neues Quartier für Reiche

Am Hang in Unterägeri soll bald eine gehobene Siedlung in mehrerlei Hinsicht entstehen. (Bild: wia)

Am Fusse des Gottschalkenbergs in Unterägeri plant eine private Bauherrschaft eine Siedlung aus Villen und Eigentumswohnungen. Zu diesem Zweck muss auch eine neue Strasse gebaut werden.

Unterhalb des Höhenwegs in Unterägeri – dieser wird seinem Namen durchaus gerecht – liegt eine schräg abfallende Wiese. Noch brutzelt sie im gleissenden Sonnenlicht ruhig vor sich hin. Die Bauprofile, welche die Wiese seit Kurzem zieren, weisen jedoch darauf hin, dass hier bald im grossen Stil gebaut werden soll.

Tatsächlich liegen derzeit Pläne des einfachen Bebauungsplans Schönwart bei der Gemeinde Unterägeri auf. Gemäss diesen möchte die Swiss Property AG aus Zürich auf fast 18’000 Quadratmetern an schönster Hanglage mit Blick auf Rossberg und See eine Überbauung realisieren. Insgesamt zwölf Gebäude sind unter dem Namen The Nest geplant. Zum einen entstehen Villen, zum anderen Eigentumswohnungen. Die Bauherrschaft spricht auf ihrer Website von einer «gehobenen Siedlung». Diese ist in drei Parzellen gegliedert.

4,5-Zimmer-Wohnungen zwischen Holz und Beton

Zur oberen Parzelle: In den Gebäuden A, B1 und B2, unterhalb des Höhenwegs, sind jeweils zwei Untergeschosse inklusive Tiefgarage, ein Erdgeschoss und ein Obergeschoss geplant. In diesen sollen primär 4,5-Zimmer-Wohnungen mit Umschwung und grosszügigen Terrassen zu stehen kommen. Es handelt sich um Holz-Beton-Hybride mit Fichtenholzfassaden.

In die Flachdächer werden zum Teil runde Oblichter eingebaut. Auch Fotovoltaikanlagen sind geplant. Die drei Terrassenhäuser unterhalb des Höhenwegs sollen eine maximale Höhe von rund sieben Metern aufweisen.

So ähnlich könnten die Bauten im Gebiet Schönwart in Unterägeri aussehen.

In der mittleren Parzelle sind gemäss der Ausnutzungsberechnungen 6 Gebäude mit insgesamt 26 Wohneinheiten vorgesehen. Bei den Gebäuden C1, C2 und D handelt es sich um 3 frei stehende Einfamilienhäuser; in den Häusern E 1–3 kommen gemäss heutiger Planung insgesamt 16 4,5-Zimmer-Wohnungen sowie 7 3,5-Zimmer-Wohnungen zu stehen.

So könnte die neue Siedlung dereinst aus der Vogelperspektive aussehen. (Bild: Baugesuch)

Eine neue Strasse muss gebaut werden

Auf dem unteren Teil des Geländes sind drei Villen geplant. Die Bauherrschaft will die in den Hang gebauten Häuser so realisieren, dass sie auf drei Etagen Fensterfronten aufweisen. Auch sind, gemäss Visualisierungen, Aussenschwimmbecken angedacht. Die Aussenfassaden der Villen werden aus einer Holzverkleidung bestehen.

Damit die Neubauten mit dem Verkehr erschlossen sind, planen die Bauherren eine geschwungene Privatstrasse, die vom Höhenweg talwärts durch die Überbauung führt. Bereits heute ist der Anfang dieser Strasse angedeutet, noch endet sie jedoch abrupt in der Wiese.

Der voraussichtliche Baubeginn soll im Herbst 2024 erfolgen und bis im Frühling 2026 abgeschlossen sein. Dies gilt zumindest für einen Teil der Häuser. Die Bauherrin Swiss Property AG möchte sich zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht zum Bauvorhaben äussern.

Die Swiss Property AG ist insbesondere in den Alpen tätig. So hat die Firma bereits mehrere Bauprojekte in Göschenen sowie Andermatt realisiert. Dies teilweise in Zusammenarbeit mit der Andermatt Swiss Alps AG.

Noch haben Anwohnerinnen des Höhenwegs Aussicht ins Grüne. Das dürfte sich bald ändern.
Noch haben Anwohner des Höhenwegs Aussicht ins Grüne. Das dürfte sich bald ändern. (Bild: wia)
Verwendete Quellen
  • Website Swiss Property AG
  • Schriftlicher Austausch mit Swiss Property AG
  • Durchsicht der Baugesuche bei der Gemeinde Unterägeri
  • Augenschein vor Ort
  • zugmap.ch
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7 Kommentare
  • Profilfoto von Sebastian Krüger
    Sebastian Krüger, 28.08.2023, 13:12 Uhr

    Die Grösse dieser Wohnungen ist sicherlich wieder einmal so grosszügig ausgelegt, dass vor allem wohlhabende Doppelverdiener ohne Kinder sich sowas leisten. Könnte man nicht über eine Vorgabe der Anzahl Wohneinheiten erreichen, dass auch moderatere (und somit bezahlbarere) Wohnungen gebaut werden (und damit dann auch mehr), die dann für Familien mit weniger hohen Einkommen geeignet sind? Diese Projekte schreiben für 50 und mehr Jahre fest, wer in Unteraegeri wohnen kann.

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    • Profilfoto von MARIO P. HERMANN
      MARIO P. HERMANN, 28.08.2023, 14:52 Uhr

      Da bin ich mit Ihnen 100%-ig gleicher Meinung — sehr treffend formuliert!!

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    • Profilfoto von Jerome Halter
      Jerome Halter, 28.08.2023, 17:16 Uhr

      Es steht Ihnen frei einen Verein zu gründen. Der Verein kann dann Land kaufen und dort Billigwohnraum zur Verfügung stellen. Versuchen Sie es doch!

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    Niederberger, 28.08.2023, 07:07 Uhr

    Jaja, alles zubetonieren und Kohle generieren. Und dann logischerweise bei zu hohen Temperaturen oder Hochwasser das Klima Schuld machen. Genau mein Humor. Hoffentlich rächt sich dies bald.

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      MARIO P. HERMANN, 28.08.2023, 08:08 Uhr

      Bin ganz Ihrer Meinung! Eine Sauerei, immer jeden Fleck zu betonieren!

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      Jerome Halter, 28.08.2023, 19:01 Uhr

      Wer will denn immer mehr Leute im Land? Eben…

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  • Profilfoto von MARIO P. HERMANN
    MARIO P. HERMANN, 28.08.2023, 06:51 Uhr

    Unterägeri, im schönen Kt. ZG, mit vielen Millionären…
    Da muss ich leider passen, was die neue Überbauung in Unterägeri betrifft, weil ich bin (leider) nicht reich…!;-).

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