Weltfrauentag: Zuger Statuen inszeniert

Wenn Kolin plötzlich zum Feminist wird

Kolin wird am Weltfrauentag in Szene gesetzt. (Bild: zvg)

Aktivistinnen des Zuger Frauenstreik-Kollektivs haben am Sonntag prominente Statuen in Szene gesetzt: Sie machten anlässlich des Weltfrauentags auf feministische Anliegen aufmerksam. Die Gleichstellung wird auch auf politischer Ebene im Kanton Zug erneut zum Thema.

Der stolze Kolin wurde diesen Sonntag zum Gleichstellungs-Aktivist, die Stiere im Arenakreisel verwandelten sich in Kühe: Anlässlich des Weltfrauentags haben Aktivistinnen des Zuger Frauenstreik-Kollektivs in der Stadt Statuen «verkleidet».

Ziel der Aktion sei es es, männliche Status- und Identifikationssymbole umzudefinieren, um auf feministische Anliegen aufmerksam zu machen, schreiben die Verantwortlichen in einer Medienmitteilung. Violette Transparente illustrierten ihre Forderungen, etwa für die Gleichstellung der Geschlechter oder gegen sexuelle Gewalt.

Die männliche Dominanz im Alltag sei so normal, dass viele Aspekte der Unterdrückung der Frau gar nicht mehr auffallen würden. Der Handlungsbedarf ist laut Mitteilung unbestritten. Das Kollektiv kritisiert in diesem Zusammenhang auch, dass der Kantonsrat kürzlich die nach dem nationalen Frauenstreik eingereichte Petition ablehnte (zentralplus berichtete).

Linke haken bei der Regierung nach

Doch das letzte Wort auf der politischen Bühne ist noch nicht gesprochen. Den jüngsten Entscheid des Kantonsrates nehmen linke Politikerinnen und Politiker zum Anlass, um bei der Regierung nachzuhaken. Diese habe in ihrer «äusserst allgemein gehaltenen Antwort» auf die Petition nirgends aufgezeigt, welche konkreten Schritte in den letzten Jahren für die Gleichstellung unternommen worden seien. In einer Interpellation wollen Tabea Zimmermann Gibson, Luzian Franzini, Hanni Schriber-Neiger (alle ALG) und Anna Spescha (SP) deshalb wissen, wo der Kanton Zug in Sachen Gleichstellung steht.

Die Fragen der Interpellation betreffen unter anderem die Verteilung von Teilzeit- und Vollzeitarbeit der Kantonsangestellten auf den unterschiedlichen Führungsebenen, die Lohngleichheit oder die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Ziel dieser Fragen sei es es, eine Reihe von konkreten Informationen und Daten zu erhalten, um einen guten Überblick zu bekommen zur Gleichstellungssituation im Kanton Zug, begründen sie in einer Mitteilung.

Basierend auf diesen Daten solle es zudem möglich sein, die nächsten konkreten Schritte auf dem Weg zur faktischen Gleichstellung zu entwickeln.

Das Frauenstreik-Kollektiv hat am Sonntag auf feministische Anliegen aufmerksam gemacht. (Bild: zvg)
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