Was es mit dem neuen «WAS» auf sich hat

WAS soll das? Der neue Auftritt der Luzerner AHV/IV verwirrt

Zerknittertes Lachen: So öffnet sich die neue Website von WAS.  

(Bild: zvg / Screenshot WAS)

Seit Anfang 2019 haben die Luzerner Ausgleichskassen und IV-Stellen einen neuen Auftritt. Statt AHV/IV heisst es seither WAS. Und genau das fragen sich auch etliche Geschäftsinhaber, die auf die Rechnungen mit dem neuen Logo verwirrt reagieren.

Seit Anfang Jahr erhalten Geschäftsinhaber Briefe der Luzerner Ausgleichskassen und IV-Stellen mit einem neuen visuellen Auftritt. Nach kritischen Reaktionen von Geschäftsinhabern haben wir einen solchen Brief mit dem neuen Logo WAS – das steht für Wirtschaft  Arbeit  Soziales – weiteren Luzerner Gewerbetreibenden gezeigt. Da diese mit der Behörde im Austausch stehen, wollten sie anonym bleiben.

«Was soll das? Ich dachte beim flüchtigen Draufschauen, das habe mit der EWL zu tun, ich rechnete beim Öffnen des Briefes mit Wasserabgaben.» – «Ein verwirrender Auftritt. Nicht überzeugend, da wurden doch wieder nur Steuergelder verbrannt. Ich halte dieses New Branding für unnötig, denn das Amt muss doch nichts verkaufen und attraktiver werden.» – «Ich halte den Auftritt für misslungen. Immerhin ist es ein schönes Amtsblau. Aber die AHV/IV hätte doch weiterhin mit dem alten Logo wirtschaften können.»

Regierung ordnete New Branding an

Letztere Aussage stimmt nicht, denn die Luzerner Ausgleichskassen und IV-Stellen mussten einen neuen Auftritt in Angriff nehmen: Die Regierung des Kantons Luzern hat bereits im Mai 2018 und der Kantonsrat im September 2018 das New Branding für WAS Luzern verabschiedet und damit die Umsetzung auf 2019 festgelegt.

Der Grund dafür ist eine Zusammenlegung, wie Martin Bucherer, Leiter WAS wira Luzern, ausführte: «WAS Wirtschaft Arbeit Soziales ist das neue Kompetenzzentrum für Sozialversicherungen und Arbeit im Kanton Luzern. Seit dem 1. Januar 2019 bietet es Dienstleistungen der Ausgleichskasse Luzern, IV Luzern sowie der bisherigen Dienststelle Wirtschaft und Arbeit (wira Luzern) aus einer Hand an.»

Die räumliche Zusammenführung folgt später

Die Mitarbeiter dieser Geschäftsfelder arbeiten nun also organisatorisch zusammengeführt unter dem neuen Dach WAS. Die Website wurde bereits neu gestaltet. Die räumliche Zusammenführung folgt jedoch erst in ein paar Jahren (zentralplus berichtete). 

«Wir sind überzeugt, dass damit finanzielle Ressourcen eingespart werden können.»

Martin Bucherer, Leiter WAS wira Luzern

Martin Bucherer weiter: «Wir sind überzeugt, dass unsere Dienstleistungen für die Bevölkerung durch diese Zusammenführung noch effizienter sind und zudem finanzielle Ressourcen eingespart werden können.»

Ob der neue Auftritt nicht doch verwirrend sei, verneint der WAS-Chef: «Die Bevölkerung wurde wiederholt mit Medienmitteilungen, mit einem Info-Flyer, einem in alle Haushaltungen verschickten Magazin von WAS IV sowie persönlichen Briefen zu WAS Luzern informiert. Es gab nur wenige Reaktionen, die meisten davon positiv.»

Martin Bucherer führte allerdings an, dass es im Rahmen eines Rebrandings immer eine gewisse Zeit benötige, um die neue Marke den Kunden und der Bevölkerung präsent zu machen.

 «Bei einem derart einschneidenden Wechsel gibt es immer auch Kritik.»

Mark Vogel von der Kommunikationsagentur Feldervogel

Das ist auch die Meinung von Mark Vogel, der als Mitinhaber der Luzerner Kommunikationsagentur Feldervogel den Auftritt umsetzen durfte: «Das Logo verwirrt nicht, auch der Name nicht. Mal abgesehen davon, dass es bei einem derart einschneidenden Wechsel immer auch Kritik gibt.»

Wirtschaft, Arbeit und Soziales bilden ein Ganzes

Mark Vogel erklärt, was sein Team zum neuen WAS-Auftritt inspirierte: «Wirtschaft, Arbeit und Soziales bilden ein Ganzes, und spielen sie gut zusammen, funktioniert unser Sozialwesen – das ist zwar stark verkürzt, aber eine klare Position.»

«Immerhin schönes Amtsblau»: eine positive Reaktion auf den neuen WAS-Auftritt.

«Immerhin schönes Amtsblau»: eine positive Reaktion auf den neuen WAS-Auftritt.

(Bild: zvg / Screenshot WAS)

Es gab Alternativen zum nun gewählten Auftritt, von Seite der Kommunikationsagentur Feldervogel gar deren zwei, zudem haben zwei weitere Agenturen ihre Ideen präsentieren dürfen. Hier biss zentralplus auf Granit, die Konkurrenz wie auch Feldervogel wollten sich nicht in die Karten schauen lassen und die abgeschmetterten Ideen zeigen. Mark Vogel: «Nicht realisierte Varianten verschwinden auf Nimmerwiedersehen in der Schublade, sie sind für alles Weitere irrelevant.»

Kosten von rund 90’000 Franken

Und was kostete die ganze Aktion? WAS-Leiter Martin Bucherer sagt: «Das Rebranding belief sich auf rund 90’000 Franken. Die Arbeitsgruppe CD/ID/Branding umfasste fünf Personen. Der Prozess begann im Frühling 2018 und musste am 31. Dezember 2018 beendet sein.»

Das Volk muss sich damit zufriedengeben, zumal schon heute eine Vielzahl der Kantone ihre Ausgleichskassen und IV-Stellen organisatorisch zu einer Sozialversicherungsanstalt zusammengefasst haben.

Deine Ideefür das Community-Voting

Die Redaktion sichtet die Ideen regelmässig und erstellt daraus monatliche Votings. Mehr zu unseren Regeln, wenn du dich an unseren Redaktionstisch setzt.

Deine Meinung ist gefragt
Deine E-Mailadresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Bitte beachte unsere Netiquette.
Zeichenanzahl: 0 / 1500.


3 Kommentare
  • Profilfoto von Laura Berger
    Laura Berger, 27.01.2021, 17:16 Uhr

    ich finde es blöd
    vorher wusste man ob mein bei der ausgleichskasse , oder der arbeitslosenkasse ist
    als geschäftsführer blöde sonst als arbeitnehmer hat man ja nicht viel mit denen zu tun
    immer diese änderungen . mir scheint die vom kanton angestellten haben zu wenig arbeit, dass sie auf so blöde ideen kommen. man sollte altbewährtes nicht immer ändern und rumwursteln sondern mal zu frieden sein.

    👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runter
  • Profilfoto von Sarastro
    Sarastro, 06.03.2019, 16:27 Uhr

    Als ich dort zum ersten Mal anrief und die Person am andern Ende mit WAS antwortete, war ich sehr erstaunt, denn man brachte uns früher bei, man müsse mit dem Wort WIE nachfragen, wenn man etwas nicht verstanden hätte. WAS sei nicht anständig!

    👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runter
    • Profilfoto von Frapedi
      Frapedi, 06.03.2019, 16:47 Uhr

      Wie BITTE?

      👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runter
Apple Store IconGoogle Play Store Icon