Zum Schutz von Wohnraum

Volksinitiative in Luzern greift Airbnb an

Die touristische Vermietung von Wohnungen erlitt in der Stadt Luzern im Frühling massiven Einbruch. (Symbolbild: Screenshot Airbnb)

SP, Juso, Mieterinnen- und Mieterverband und Casafair lancieren am Sonntag in der Stadt Luzern eine Volksinitiative. Sie verlangt, dass Wohnungen nur noch maximal 90 Tage pro Jahr an Touristinnen vermietet werden. Dadurch würden Wohnungen wieder für langfristige Vermietungen frei, so die Initianten.

«Durch Airbnb, Business Apartments und anderen Formen der kommerzialisierten Sharing Economy wurde in Luzern bis zum Jahr 2019 bereits der Wohnraum von über 750 Personen vernichtet», heisst es in einer Mitteilung anlässlich der Lancierung der Initiative. Diese Wohnungen würden zweckentfremdet und fehlten der lokalen Bevölkerung. «Zusätzlich kassieren die Anbieter oft fünfmal höhere Preise als bei regulär genutzten Wohnungen.»

«Die Leidtragenden dieser Praxis sind die Luzernerinnen und Luzerner. Sie bezahlen höhere Mieten und verlieren den Zugang zu Wohnungen an attraktiven Wohnlagen. Auch werden die Nachbarschaftsverhältnisse zerstört, da durch die Kurzzeitvermietungen in vielen Häusern täglich die Mieterinnen und Mieter wechseln», wird Mario Stübi, Präsident des Mieterinnen- und Mieterverband, in der Mitteilung zitiert.

Die vom Stadtrat vorgeschlagene 2%-Lösung, um Airbnb in den Griff zu bekommen, finden die Initiantinnen und Initianten untauglich. Gemäss dieser Regel sollen maximal 2 Prozent der Wohnungen eines Quartiers dürfen für Kurzzeit-Vermietungen genutzt werden.

Die Initiative wolle Sharing Economy nicht verbieten. «Wer ein Zimmer zu viel hat oder wer drei Monate im Ausland verbringt, soll seine Wohnung weiterhin untervermieten können. Bei Sharing Economy steht das Teilen und nicht die Profitmaximierung im Vordergrund», wird André Marty, Mitglied der Geschäftsleitung der SP Stadt Luzern, zitiert.

Die Unterschriftensammlung für die Initiative ist am Sonntag gestartet. Die Initianten haben nun zwei Monate Zeit, die nötigen 800 Unterschriften zu sammeln.

Deine Ideefür das Community-Voting

Die Redaktion sichtet die Ideen regelmässig und erstellt daraus monatliche Votings. Mehr zu unseren Regeln, wenn du dich an unseren Redaktionstisch setzt.

Deine Meinung ist gefragt
Deine E-Mailadresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Bitte beachte unsere Netiquette.
Zeichenanzahl: 0 / 1500.


2 Kommentare
  • Profilfoto von Michel von der Schwand
    Michel von der Schwand, 21.06.2021, 08:17 Uhr

    «DDR-Gedächtnis-Volksinitivative»! Falls man tatsächlich die Wirtschaft an die Kandare nehmen will, dann sollten sich JUSO und Konsorten mal überlegen, wie planwirtschaftlich der Staat selber funktioniert. Aber eben, auch die JUSO, SP und Konsorten nehmen immer wieder frisch und fröhlich Arbeitsstellen beim Staat an. Da kann man doch so schön nachdenken und zum Fenster raus gucken. Da kommen dann solch blöde Ideen. Es gibt genügend Wohnraum! Gewisse Leute sollten halt mal ein Budget erstellen. Dann merkt man vielleicht auch, für welchen affigen Blödsinn man so sein Geld auch noch ausgibt. Aua.

    👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runter
  • Profilfoto von Peter Bitterli
    Peter Bitterli, 20.06.2021, 12:47 Uhr

    Ohrfeige vorprogrammiert.

    👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runter
Apple Store IconGoogle Play Store Icon