«Die Zürcher sind wichtiger»

SBB setzt alte Züge auf Strecke Luzern-Zürich ein

Die eingesetzten S-Bahn-Züge bieten weniger Komfort. (Bild: SBB)

Die SBB ziehen am Wochenende moderne Züge von der Strecke Luzern-Zürich ab. Stattdessen setzten sie auf ältere S-Bahn-Kompositionen.

Die modernisierten Intercity-Doppelstockzüge, die zwischen Luzern und Zürich verkehren, bieten bequeme Sitze, Beinfreiheit sowie mehr Platz für Gepäck. Doch auf der Strecke Luzern-Zürich kommen sie am Wochenende teilweise nicht mehr zum Einsatz. Die Züge benötigen die SBB, um den Halbstundentakt von Zürich ins Tessin zu bedienen. Dies führt dazu, dass Passagiere zwischen Luzern und Zürich in älteren und enger bestuhlten und älteren S-Bahn-Zügen reisen müssen.

Die Schweizer «Eisenbahn-Revue» kritisiert diese Massnahmen, wie heute in der «Luzerner Zeitung» zu lesen ist. Das Fachblatt vermutet eine Ungleichbehandlung zuungunsten der Luzerner. «Die Zürcher sind wichtiger». Kunden, die an Wochenenden von Luzern nach Zürich reisen, müssen Einbussen im Komfort hinnehmen. Am stärksten betroffen sind Passagiere der ersten Klasse, da es in den älteren S-Bahn-Zügen vier statt drei Sitze pro Reihe angeordnet sind.

SBB verteidigen sich

Die SBB geben an, dass die Abzüge der neuen Züge nur dann erfolgen, wenn es keine anderen Möglichkeiten gibt und dass die Entscheidung aufgrund einer gestiegenen Nachfrage am Gotthard getroffen wurde. Die zusätzlichen Züge müssen bestimmte Anforderungen erfüllen, um den Gotthard-Basistunnel passieren zu können.

Über den Einsatz von älteren Zügen hätten sich einige Kunden beschwert. Die SBB bedauern dies. Es bleibt offen, wie lange diese Situation anhalten wird, da die SBB keine zeitliche Angabe machen können.

Verwendete Quellen
  • Artikel in der «Luzerner Zeitung»
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