Am Samstag auf dem Bundesplatz

Scientology-Gegner planen erstmals Aktion in Zug

Beat Künzi und Yolanda Sandoval Künzi sind Mitglieder bei «Freie Anti-SC Aktivisten». (Bild: Facebook)

Die «Freien Anti-SC Aktivisten» wollen Zuger vor Scientology warnen. Dies genau zum gleichen Zeitpunkt und am gleichen Ort wie eine «Tarnorganisation» der Sekte, die ein Infozelt aufstellen will.

Auf dem Bundesplatz in Zug sind für Samstag gleich zwei Aktionen angekündigt: Einerseits will die «Bürgerkommission für Menschenrechte» (CCHR Schweiz) über das Thema «Psychiatrie zerstört Leben» aufmerksam machen. Gleichzeitig findet eine Gegen-Aktion statt.

Um das Ganze zu verstehen, muss man etwas ausholen: Die CCHR Schweiz ist eine Organisation, die von Gegnern der Scientology-Kirche zugeordnet wird. Das Ehepaar Beat Künzi und Yolanda Sandoval Künzi will als Mitglied der «Freien Anti-SC Aktivisten» am Samstag «das erste Mal vor der gefährlichen Scientology-Sekte in Zug warnen», wie es in einer Mitteilung heisst. CCHR sei eine «Tarnorganisation» der Kirche. Ihre Aktion sei bewilligt.

Schärfere Regeln für Scientology

Geplant ist, mit Schildern über die Kirche und deren nahestehenden Organisationen zu informieren. Von 13 bis 17 Uhr will CCHR auf dem Bundesplatz stehen – das Ehepaar wird wohl stets in Sichtweite sein.

Die beiden Scientology-Gegner aus dem Oberbaselbiet sind bereits bekannt. Etliche Schweizer Medien haben schon über sie berichtet, darunter auch NZZ, Tagblatt und Beobachter. Im November 2019 berichtete der «Blick», dass das Paar in St. Gallen bei einer seiner Aktionen von Scientology-Anhängern als Nazis beschimpft worden war.

In ihrer Mitteilung betonen Künzi und Sandoval, dass sie friedliche Aktivisten seien. Sie würden zudem auch im Hintergrund arbeiten. So habe man erreicht, dass in einigen Städten die Vorschriften für Scientology verschärft wurden. Das hat offenbar auch in Zug geklappt, obwohl der erste Auftritt noch bevorsteht: «In der Stadt Zug haben wir erfreulicherweise erreicht, dass die Vorschriften verschärft wurden.»

Scientology betont: Verein ist unabhängig

Ein Sprecher der Scientology Kirche reagierte inzwischen auf die Ankündigung. Er empfinde die Aktionen der Scientology-Gegner als «religiösen Rassismus», schreibt er in einer Stellungnahme.

Absurd sei, dass diese einen eigenständigen Verein belagern würden, der sich gegen Missbräuche der Psychiatrie einsetzte und zu keiner Zeit irgendwelche Werbung zu Scientology verbreitete. «Die Scientology Religion hat mit dem Stand nichts zu tun», betont er.

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11 Kommentare
  • Profilfoto von BEAT Bühler
    BEAT Bühler, 11.03.2021, 21:27 Uhr

    Adrian Wicki ist ja völlig falsch informiert. Scientology ist als wahr Religion schon seit Jahren in vielen Ländern vollständig anerkannt
    Herr Wicki macht ja rassistische Äusserungen die nicht tolerierbar sind

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    • Profilfoto von Redaktion zentralplus
      Redaktion zentralplus, 19.03.2021, 10:55 Uhr

      Kritik an der Organisation von Scientology dürfte wohl nicht unter das Diskriminierungsverbot fallen, weshalb wir keine Veranlassung sehen, die Kommentare von Herrn Wicki zu löschen.

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  • Profilfoto von Gianni Zanetti
    Gianni Zanetti, 24.08.2020, 07:21 Uhr

    Vielen Dank Adrian Wicky
    Es ist Bundesgerichtsurteil BGE 118 Ia 5 und Curia Vista.
    Wir sind ein freies Land und Ihre Meinung sei ihnen unbenommen.

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  • Profilfoto von voltar99gmail-com
    voltar99gmail-com, 21.08.2020, 22:00 Uhr

    Ich glaube, hier wird der Bock zum Gärtner gemacht. Religiöse Toleranz und gegenseitiger Respekt ist es doch was mehr gebraucht ist statt so ausgrenzender Begriffe wie «Sekte».

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    • Profilfoto von Adrian Wicki
      Adrian Wicki, 21.08.2020, 23:32 Uhr

      Fragt sich nur, wer hier der Bock sein soll, und wer der Gärtner. Mit Religion hat Scientology bekanntlich wenig zu tun, eher mit einem Wirtschaftsimperium, das massiven Druck auf seine Geldesel ausübt.

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    • Profilfoto von Werner Bundi
      Werner Bundi, 22.08.2020, 11:17 Uhr

      Immer schön beschwichtigen….. übrigens, der Herr Voltar ist ein Vollblut-Scientologe! Schön zu sehen, wie Scientology in ihrer Stellungnahme lügt. CCHR hat sehr wohl etwas mit Scientology zu tun, denn sie ist aus ihr entstanden! Für Hubbard (Gründer von Scientology) ist die Psychiatrie das absolut Böse und ein grosses Thema in Scientology. Zu behaupten CCHR habe nichts mit der «Kirche» zu tun, ist eine bodenlose Lüge…….leider wie so vieles andere!
      Hut ab vor den zwei Aktivisten, die machen einen tollen Job!

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    • Profilfoto von voltar99gmail-com
      voltar99gmail-com, 23.08.2020, 22:51 Uhr

      Aber da sind sie mit ihrer Meinung ziemlich einsam, nach gängiger Lehre und nach Meinung des Bundesrates ist Scientology als Religion zu betrachten, das Bundesgericht teilt diese Auffassung. Konsequent betrachtet müsste man die beiden Unruhestifter als Störer des religiösen Friedens betrachten

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    • Profilfoto von Adrian Wicky
      Adrian Wicky, 23.08.2020, 23:43 Uhr

      @[email protected]: Ich denke eher, dass die grosse Mehrheit Scientology als Sekte betrachtet – zu Recht. Ich zitiere Georg Otto Schmid von der Evangelischen Informationsstelle «Relinfo»: «Von der Struktur her gleicht Scientology einem Konzern, der extrem hierarchisch organisiert ist. Es herrscht ein absolutes Kritikverbot und ein ausgeprägter Elitarismus.» Das ist für mich eine Sekte. Und nun dürfen Sie gerne gerne Ihre Quellen bekanntgeben.

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    • Profilfoto von Laines
      Laines, 24.08.2020, 00:06 Uhr

      Herr Voltair99, würden Sie den Staatschutzbericht betr. Scientology von 1998 kennen, hätten Sie nicht so eine Falschaussage getätigt! Der Bundesrat hat def. Scientology nicht als Religion anerkannt. Und wie es sich in einer föderalistischen Demokratie gehört, die Verantwortung den Kantonen mit Präventionsarbeit gegen Sekten übergeben. Und meines Wissens handelt sich bei dem Bundesgerichtentscheid nur um die Stadt Zürich. Scientology ist eine fundamentalistische Sekte und hat NIE demokratisch gehandelt, das ist mit der OSA (Office special Affaires = Geheimdienst) gar nicht möglich.

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  • Profilfoto von Schulthess
    Schulthess, 21.08.2020, 10:49 Uhr

    Was die zwei machen hat eher mit religiösem Rassismus zu tun als mit Aufklärung…so musste an anderen Orten auch immer wieder mal die Polizei eingreifen, weil sie schlicht belästigten.

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    • Profilfoto von Laines
      Laines, 22.08.2020, 18:05 Uhr

      Herr / Frau Schulthes Beweisen Sie den Leser Ihre Aussage bitte, danke

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