Schüpfheim sagt Neophyten den Kampf an

Die Unesco Biosphäre Entlebuch (UBE) will die Bekämpfung der Neophyten vorantreiben und die Bevölkerung sensibilisieren. In Schüpfheim sei Gemeindearbeiter Markus Röösli mit der Entfernung dieser exotischen Pflanzen beauftragt, teilte die Gemeinde mit.

Neophyten («neue Pflanzen») seien Gewächse, die erst in der Neuzeit gewollt oder ungewollt bei uns heimisch geworden sind. Zum grössten Teil seien diese gebietsfremden Pflanzen völlig harmlos, zum Beispiel die Rosskastanie oder das Kleine Springkraut. Einige Neophyten verhielten sich jedoch invasiv: Sie verdrängten einheimische Pflanzen, indem sie sich sehr schnell und flächendeckend verbreiten. «Sie sind unerwünscht, weil von der einheimischen Flora eine Vielzahl weiterer Organismen leben. Die Folge ist eine Verarmung der Biodiversität. Gewisse Arten sind sogar für den Menschen schädlich. Beispielsweise kann eine Berührung mit dem Riesenbärenklau zu starken Verbrennungen führen. Wirtschaftliche Einbussen sind zu befürchten, wenn das Wachstum einheimischer Waldbäume beeinträchtigt ist, Teile des Wieslandes landwirtschaftlich nicht mehr genutzt werden können oder Flussdämme und Brücken durch das Wurzelwerk Schaden nehmen», heisst es in den Gemeinderats-Nachrichten aus Schüpfheim.

Von den 550 Neophyten, die in der Schweiz angesiedelt sind, gelten 45 als invasiv. Im Entlebuch sind es der Riesenbärenklau, das Drüsige Springkraut, die Kanadische Goldrute, der Japanische Staudenknöterich und der Sommerflieder. Die wichtigsten Verbreitungsgebiete in der UBE-Region sind im vergangenen Jahr systematisch erfasst worden. Die konsequente Bekämpfung müsse mit wiederholten Einsätzen über Jahre erfolgen.
Grundsätzlich müssten die Pflanzen vor der Samenbildung vollständig ausgerissen und im Schwarzkehricht (Verbrennung) entsorgt werden. Wegen des schnellen Wachstums seien zwei jährliche Einsätze pro Standort nötig, einer Ende Juni und einer Ende August.
Regional lädt nun der Verein «Freunde der Biosphäre» zu einem Aktionstag am 26. Juni 2014 ein. Aufgerufen wurden ebenfalls Schulklassen, in ihren Gemeinden die Flussufer zu kontrollieren und eine Neophyten-Putzete durchzuführen. Die grössten Vorkommen befinden sich entlang der Kleinen Emme und ihrer grösseren Seitengewässer.

Details und Anmeldeinformationen unter www.biosphaere.ch/de/portrait/freunde-der-biosphaere

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