Luzerner Skigebiete dürfen teilweise öffnen

Nach zähem Ringen mit dem Kanton: In Sörenberg starten am Freitag die Skilifte

Blick auf den Skilift am Brienzer Rothorn im Skigebiet Sörenberg Flüli. (Bild: Archivbild: Pixabay)

Die Gespräche zwischen den Bergbahnbetreibern und dem Kanton resultieren im Kompromiss: Ab Freitag dürfen die Skigebiete unter strengen Auflagen öffnen. Allerdings ist der Betrieb auf einige Tage in der Woche beschränkt. In Sörenberg freut man sich, wieder eine Perspektive zu haben.

Als «ein Schritt in die richtige Richtung», bezeichnet es Theo Schnider, Verwaltungsratspräsident der Bergbahnen Sörenberg in einer ersten Reaktion: Nachdem die Skigebiete in den übrigen Kantonen der Zentralschweiz bereits geöffnet haben, zieht nun nach zähem Ringen auch der Kanton Luzern nach. Zumindest ein Wochenendbetrieb soll möglich sein. Damit die Gebiete am Freitag öffnen dürfen, müssen sie aber folgende Auflagen einhalten:

  • Zwischen 8. Januar und 7. Februar 2021 sind die Luzerner Skigebiete jeweils nur zwischen Donnerstagmorgen und Sonntagabend geöffnet.
  • Es gilt eine grundsätzliche Kapazitätsbeschränkung der Gäste, die bei 66 Prozent liegt (der Wert bemisst sich nach der Anzahl der Gäste an Spitzentagen).
  • Die von den Bergbahnbetreibern angelegten Schlittelwege sowie Snowparks und andere Schneesportanlagen bleiben bis auf Weiteres geschlossen, um das Verletzungsrisiko und die damit einhergehende Gefahr von Hospitalisationen gering zu halten.
  • Einzelne Pistenabschnitte werden aus Gründen der Unfallprävention vorerst nicht geöffnet (insbesondere schwarze Pisten).
  • Die Konsumation in Restaurationsbetrieben ist nicht möglich, es stehen jedoch Take-away-Angebote zur Verfügung. Zudem gilt ein Alkoholverbot.
  • Die Mitarbeitenden der Skigebiete, die in direktem Kundenkontakt stehen, müssen sich wöchentlich einem Corona-Test unterziehen. Das Testen der Mitarbeitenden ist Sache der Betreiber der Wintersportgebiete.

Das überarbeitete Schutzkonzept aus Sörenberg und weiteren Skigebieten ist bereits von der Dienststelle Gesundheit und Sport bewilligt worden.

«Der Gesundheitsdirektor hatte seine Rolle, die er notabene sehr stark ausfüllte, und ich die meine, mit ebenso konkreten Vorstellungen.»

Theo Schnider, Bergbahnen Sörenberg

Gesundheits- und Sozialdirektor Guido Graf (CVP) lässt sich in der Mitteilung des Kantons wie folgt zitieren: «Es braucht diese strengen Auflagen, damit die Wiederaufnahme des Wintersportbetriebs im Kanton Luzern verantwortbar ist.» Ziel sei es, eine möglichst gute Ausgangslage für die Sportferien zu schaffen.

Theo Schnider appelliert ans Fairplay der Nachbarkantone

Dem stimmt auch Theo Schnider zu. Ziel sei es weiterhin, einen Vollbetrieb auf die Sportferien anbieten zu können. Nachdem er in den vergangenen Wochen deutliche Worte fand, sagt er nach den Gesprächen mit dem Gesundheitsdirektor am Mittwoch: «Der Gesundheitsdirektor hatte seine Rolle, die er notabene sehr stark ausfüllte, und ich die meine, mit ebenso konkreten Vorstellungen.» Wintersport im Freien sei zwar kein Pandemietreiber, «aber wir dürfen es nicht verspielen. Die Fallzahlen sind einfach zu hoch». Er teilt auch Spitzen an die Nachbarkantone aus: «Die Fairness und der fehlende Gesamtfokus der umliegenden Kantone ist in einer Pandemiesituation – die leider keine Kantonsgrenzen kennt – sicher noch stark verbesserungsfähig.»

Sein Fazit nach dem Entscheid der Kantonsregierung fällt schliesslich positiv aus: «Es ist ein Schritt und es gibt eine Perspektive. Wir setzen alles daran, am Freitag grossartige Pisten anbieten zu können.»

Das weitere Vorgehen soll laut Mitteilung des Kantons in der dritten Jahreswoche festgelegt werden. Neben den Skiliften können unter Einhaltung der Massnahmen im Prinzip ab Freitag auch wieder Schlitten mit der Pilatusbahn transportiert werden.

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