Zentralschweizer Skigebiete läuten den Winter ein

Frische Bahnen, mehr Kanonen und viele Rabatte

Ohne Schneekanonen geht auch in den Zentralschweizern Skigebieten nichts. (Bild: Adobe Stock)

Kaum hat der Berg einen Zuckerhut, das erste Skigebiet eröffnen tut. Oder so ähnlich. Zum Saisonstart bewerben die Zentralschweizer Skigebiete jeweils ihren gemeinsamen Skipass. Sparfüchse schauen sich allerdings nach Online-Rabatten und Aktionen um.

Die Zentralschweizer Skigebiete spüren den Winter. In Andermatt und Engelberg transportieren die Bahnen schon die Frühstarter in die Höhe. Die ersten Schneefälle versprechen einen stimmungsvollen Saisonstart. Auch wenn am Donnerstag starke Winde gemeldet sind – der Winter naht.

Wie jedes Jahr präsentieren die nun 14 im Schneepass Zentralschweiz zusammengeschlossenen Gebiete, was sie alles unternommen haben, um dem Wintersportler den mit 1130 Franken nicht ganz günstigen Skispass schmackhaft zu machen. Wir präsentieren die wichtigsten Neuerungen.

Airolo kehrt in die Zentralschweiz zurück

«Südwinter» heisst laut Wikipedia die dunkle Jahreszeit auf der Südhalbkugel. Zumindest in der Schweiz ist Südwinter auch dann, wenn es ennet dem Gotthard stärker schneit als im Norden. Es kommt durchaus vor, dass sich in der Leventina die Schneemengen in Stockwerkhöhe türmen, während Frau Holle in der Zentralschweiz mit dem Föhn zu kämpfen hat.

Wann die Skigebiete öffnen

Bereits geöffnet haben: Die Bergbahnen Engelberg-Titlis und die Sonnenpiste am Gemsstock. Am 11. November will die Mythenregion erste Pisten öffnen. Der 30. November ist der Stichtag in Disentis für den Wochenendbetrieb. Den Saisonstart auf den 7. Dezember gelegt haben die Brunni-Bahnen in Engelberg. Am 14. Dezember wollen dann die meisten Bahnen starten: Die Sportbahnen Melchsee-Frutt, die Bergbahnen Meiringen-Hasliberg, Sörenberg, Klewenalp-Stockhütte, die Stoosbahnen, Sattel-Hochstuckli und Airolo. Am 21. Dezember folgen die Rigi Bahnen, die Sportbahnen Marbachegg und die Mörlialp.

Mit der Rückkehr von Airolo-Pesciüm wird der Schneepass Zentralschweiz insbesondere auch für Variantenfahrer attraktiver. Auf der Suche nach Neuschnee könnte sich Airolo als Goldgrube erweisen – genauso gut ist es allerdings möglich, dass der Süden länger grün bleibt. Zwei neue Pisten in Pesciüm und Ravina werten das rund 30 Pistenkilometer grosse Gebiet auf. Neben Airolo ist auch Disentis neu im Schneepass vertreten.

Gretchenfrage: Tageskarte oder Abonnement?

Der Schneepass Zentralschweiz ist etwas für echte Wintersportfreaks. Mit 1130 Franken (Erwachsene ab 20 Jahren) ist er nicht gerade günstig, auch wenn dafür einiges geboten wird. Er lohnt sich gerade für solche, die pro Saison weit über 20 Tage auf den Brettern stehen und dies vor allem in der Region tun wollen.

Viele Schneesportler werden aber weiterhin auf Tageskarten setzen. Die Grundpreise der Tageskarten steigen dieses Jahr eher an, was auch den teilweise grossen Investitionen in die Infrastruktur (siehe unten) geschuldet ist. So kostet der Tages-Skipass auf den Titlis am Schalter mit 68 Franken neu drei Franken mehr als im Vorjahr. Auch auf der Frutt und der Mörlialp werden ein paar zusätzliche Franken fällig.

Chancen auf spontane Rabatte stehen gut

Trotzdem stehen die Chancen, an günstige Tageskarten zu gelangen, gut. Die klassischen Abos und Tageskarten am Schalter werden seit ein paar Jahren im Zuge eines erbitterten Preiskampfes konkurriert von stark vergünstigten Tageskarten, Onlineangeboten und dem Dynamic-Pricing-Modell.

Am offensivsten treiben die Andermatt-Sedrun-Bahnen das immer noch relativ neue, dynamische Preismodell voran. Dabei wird je nach Vorlauf, Wetter und erwarteten Besuchern der Preis der Tageskarte angepasst. Im vergangenen Jahr waren so Skikarten bereits ab 37 Franken erhältlich. Auch in Airolo-Pesciüm zahlt der Kunde nun dynamisch – am richtigen Tag rund 27 Franken. Besonders, wer im Winter mit der Wahl seiner Skitage flexibel ist, fährt so oft günstiger Ski oder Snowboard als mit einem Abonnement.

Neben dem dynamischen Preismodell gibt es aber auch viele kurzfristige Aktionen und Rabatte. Da lohnt sich oft ein Blick auf die Online-Portale der Bahnen, wo tagesaktuelle Preise oder Rabatt-Aktionen aufgeschaltet sind. Eine Überlegung wert ist immer auch das Snow'n'Rail-Angebot der SBB. Die Tages-Skipässe sind dort inklusive öV-Anfahrt ab und zu sogar günstiger, als wenn man nur den Skipass regulär am Schalter kauft.

Neue Kanonen und Bahnen

Weshalb Skifahren trotzdem ein recht kosteninensives Hobby bleiben wird, hat auch mit den Investitionen in die Infrastruktur zu tun. Besonders die künstliche Beschneiung ist in den vergangenen Jahren effizienter, aber auch notwendiger geworden.

Auf Melchsee-Frutt soll der mit Kunstschnee verstärkte Teil beispielsweise von heute 40 auf bis zu 80 Prozent in den kommenden Jahren ausgeweitet werden, wie die «Luzerner Zeitung» berichtet. In Andermatt sind bereits heute rund drei Viertel abgedeckt. Auch andere Skigebiete investieren massiv in Lanzen und Kanonen – oder haben schon investiert –, um die Schneesicherheit insbesondere in tieferen Lagen zu gewährleisten.

Neben der Beschneiung wird auch vermehrt sogenanntes Snowfarming betrieben. Dabei wird der Schnee des Vorjahrs unter Blachen gelagert. Die Erfahrungen damit in Engelberg und Andermatt sind gut – in unteren Lagen ist die Methode allerdings weniger effizient.

Aber nicht nur für Kunstschnee, sondern auch für komfortablere Bahnen wurde Geld ausgegeben. Auch hier hat Andermatt wieder die Nase vorn: Mit der neuen rund 130 Millionen Franken teuren Pendelverbindung Cuolm da Vi zwischen Sedrun und Disentis. Von der Engstlenalp am Titlis führt nun eine neue Sesselbahn auf den Jochpass.

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