Regionales Leben
Nach Schlagzeilen und verschärften Kontrollen

«Autoposer» am Zugersee: Am Wochenende heulen die Motoren wieder auf

Im Sommer wird gerne aufs Pedal gedrückt. (Symbolbild: Adobe Stock)

Sie sind wieder da – und lauter denn je. Die Autoposer- und Tuner-Szene ist in den letzten Wochen in die nationalen Schlagzeilen geraten. Auch im Kanton Zug werden die lauten Motoren verstärkt wahrgenommen. Die Polizei kontrolliert nun intensiver.

Die Strecke zwischen Zug und Walchwil bietet die perfekte Kulisse für eine Spritztour entlang dem Zugersee. Manche Automobilisten sind besonders «spritzig» unterwegs. Gerade an den Wochenenden lockt es junge Lenker mit sportlichen Boliden auf die Landstrasse.

Wie zentralplus weiss, haben Anwohner an den vergangenen Wochenenden vermehrt Fahrten auf der Strecke und rund um den See wahrgenommen. Das laute Aufheulen von Motoren sei dabei kilometerweit zu hören gewesen.

Polizei: «Kein neues Phänomen»

In den vergangenen Wochen wurden genau damit Schlagzeilen geschrieben: Auf Lautstärke getunte Autos, deren Besitzer sich auf den sozialen Medien mit ihren Gefährten brüsten.

Möglicher Grund: Während des Lockdowns wurden die leergefegten Strassen zur Spielwiese der Töff- und Autofans. Im Raum Zürich nahm die Polizei deshalb zuletzt genau diese Gruppen verstärkt ins Visier ihrer Kontrollen.

Verschiebt sich die Szene daher vermehrt an den Zugersee? «Dafür haben wir keine Anhaltspunkte», sagt Andreas Wyer von der Zuger Polizei auf Anfrage. «Das Problem auf der Strecke zwischen Baar, Zug und Walchwil ist bekannt und kein neues Phänomen.»

Bereits ab Fliessband laut

Die dröhnenden Motoren sind also gerade in den Sommermonaten eine wiederkehrende Erscheinung. Eine konkrete Szene habe man bisher nicht erkannt, sagt Wyer aber. Tatsache sei, das gerade tourenstarke Sportwagen nicht getunt sein müssen, um eine bemerkenswerte Lautstärke zu erreichen. «Gewisse Modelle kommen schon ab dem Fliessband  auf fast 80 Dezibel.»

«Die Zuger Polizei akzeptiert ein solches Verhalten auf den Strassen nicht.»

Andreas Wyer, Zuger Polizei

Regelmässig werden Kontrollen im ganzen Kantonsgebiet durchgeführt, versichert Wyer. «Jedoch ist dies nicht immer ganz einfach, da diese Fahrzeuglenkenden die Grenzen der Gesetzmässigkeit sehr gut kennen, oftmals ganz kurz auftauchen und sich anschliessend wieder entfernen.» Um eine Autofahrerin verzeigen zu können, müsse die Polizei unnötige Lärmbelästigung jedoch vor Ort selber feststellen.

83 Töffs kontrolliert

Wyer hält fest: «Die Zuger Polizei akzeptiert ein solches Verhalten auf den Strassen nicht, weshalb wir in den letzten Wochen auch entsprechende Kontrollen durchgeführt haben.» Zuletzt fand am 11. Juni in Oberägeri eine grössere Kontrolle der Zuger Polizei statt.

Dabei wurden insgesamt 83 Motorräder kontrolliert. Ein besonderes Augenmerk wurde auf das «Einhalten der technischen Zustände» der Fahrzeuge gelegt. Als Resultat der Kontrollen mussten acht Beanstandungsrapporte ausgestellt werden. Ein Töfffahrer wurde verzeigt, weil er mit einem fehlenden und einem falschen Seitenspiegel sowie ohne Nummernbeleuchtung unterwegs war. Zehn weitere Motorradlenker erhielten je eine Ordnungsbusse.

Deine Ideefür das Community-Voting

Die Redaktion sichtet die Ideen regelmässig und erstellt daraus monatliche Votings. Mehr zu unseren Regeln, wenn du dich an unseren Redaktionstisch setzt.

Deine Meinung ist gefragt
Deine E-Mailadresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Bitte beachte unsere Netiquette.


Apple Store IconGoogle Play Store Icon