Hochwassergefahr in Luzern bleibt akut

«Nordpol» an der Reuss wegen Überschwemmung geschlossen

Der «Nordpol» ist wegen Überschwemmungen vorläufig geschlossen. (Bild: ber)

Der intensive Regen hat am Donnerstag Bäche über die Ufer treten lassen. Im Kanton Luzern gingen über 90 Meldungen ein. Auch am Freitag ist der Pegel noch zu hoch.

Der anhaltende Regen schlägt vielen nicht nur aufs Gemüt. Er lässt auch den Pegel in den Seen und Bächen ansteigen. Der Bund warnt daher auf seinem Naturgefahrenportal vor Hochwasser.

Rund um den Vierwaldstättersee wird die Gefahr als erheblich eingestuft. Das gilt auch für die Reuss vom Vierwaldstättersee bis zur Mündung Kleine Emme.

«Nordpol» bangt um die nächsten Tage

Obwohl es heute mehrheitlich trocken ist, ist der Pegel der Reuss beispielsweise noch immer zu hoch. Deshalb muss auch die beliebte Buvette «Nordpol» den Zapfhahnen zugedreht lassen. Denn beim Reusszopf ist das Wasser bedrohlich hoch, sagt Geschäftsleiter Lukas Z'berg zu zentralplus. «Der ganze Kiesplatz ist überschwemmt, glücklicherweise liegt unsere Bar relativ hoch und blieb verschont.»

Z'berg steht im ständigen Austausch mit der Feuerwehr, welche den Dammweg am Reussufer gesperrt hat. Teilweise sei das Wasser über den Veloweg bis zum Damm übergeschwappt.

«Logischerweise lassen wir die Bar deshalb bis mindestens heute Nachmittag geschlossen, wir wollen keinen falschen Anreiz schaffen.» Die Feuerwehr überprüfe laufend den Verlauf und Messstand der Reuss, am 16 Uhr finde die nächste Lagebeurteilung statt.

«Aber ehrlichgesagt habe ich wenig Hoffnung», seufzt Z'berg am Telefon. «Zwar nimmt der Wasserstand der Reuss leicht ab, aber offenbar steigt jener des Vierwaldstättersees noch.» Die Hoffnung liegt auf dem Wochenende, wobei trotz viel Sonnenschein das nächste Gewitter für Samstagabend ansteht. «Es bleibt nervös», so Z'berg.

Viele Feuerwehreinsätze – niemand verletzt

Im Kanton Luzern kam es aufgrund der starken Regenfälle am Donnerstag zu über 90 Meldungen, wie die Luzerner Polizei mitteilte. Gegen Abend seien Bäche über die Ufer getreten, Strassen wurden überschwemmt und Wasser drang in Gebäude ein.

Es standen 300 Angehörige von insgesamt 22 Feuerwehren im Einsatz. Meldungen über verletzte Personen gingen keine ein.

Steinschlag führt zu Sperrung der Axenstrasse

Das Wetter hat in der Nacht auf Freitag zudem dazu geführt, dass die Axenstrasse im Kanton Uri wegen Steinschlag gesperrt werden musste. Weitere Steinschläge oder Murgänge sind gemäss der Urner Kantonspolizei aufgrund der aktuellen Wetterlage nicht ausgeschlossen.

Die Wetterlage sollte sich am Freitag im Verlaufe des Tages bessern. Ist es zunächst noch bewölkt und hie und da regnerisch, ist im Verlaufe des Tages ein Zwischenhoch angekündigt, das auch der Zentralschweiz ein sonniges Wochenende bescheren sollte. Zum Start der neuen Woche dürfte derweil wieder Regen fallen.

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