Behandlungsmöglichkeit für Krebspatienten in Zug

Radio-Onkologie am Zuger Kantonsspital öffnet im Januar

Die neue Radio-Onkologie im Zuger Kantonsspital.

(Bild: zVg)

Nach nur einem Jahr Bauzeit nimmt die vom Luzerner Kantonsspital betriebene Radio-Onkologie am Zuger Kantonsspital am 3. Januar 2019 ihren Betrieb auf. Onkologischen Patientinnen und Patienten aus dem Grossraum Zug steht dann wohnortsnah eine Einrichtung zur Strahlentherapie zur Verfügung. Die beiden Spitäler vertiefen damit ihre langjährige Zusammenarbeit.

Im Dezember 2017 erfolgte beim Zuger Kantonsspital der Spatenstich für den Anbau der Radio-Onkologie, welche das Luzerner Kantonsspital künftig betreiben wird. Ein Jahr später ist das Bauprojekt abgeschlossen. Der Linearbeschleuniger für die Bestrahlung sei bereits installiert, wie das Zuger Kantonsspital in einer Mitteilung schreibt. Das betreuende Team des Luzerner Kantonsspitals stehe bereit. «Die Eröffnung der Radio-Onkologie ist ein wichtiger Meilenstein für die Behandlung von onkologischen Patientinnen und Patienten im Kanton Zug und den umliegenden Regionen. Wir können dadurch sämtliche Therapien kompetent und interdisziplinär vernetzt unter einem Dach anbieten», sagt Dr. Matthias Winistörfer, Spitaldirektor des Zuger Kantonsspitals.

«Ab Januar 2019 können wir krebskranke Patientinnen und Patienten genauso orts- und zeitnah und mit derselben Qualität wie am Luzerner Kantonsspital betreuen», so Dr. med. Timothy Collen, designierter medizinischer Leiter der Radio-Onkologie am Zuger Kantonsspital.

Fachleute kommen von Luzern nach Baar

Wie sein Stellvertreter Dr. med. Yousef Najafi wechselt Dr. med. Collen für die neue Herausforderung von Luzern nach Baar an den neuen Standort der Radio-Onkologie des Luzerner Kantonsspitals. Zusätzlich zu den beiden Radio-Onkologen stellt das Luzerner Kantonsspital für den Betrieb ein Team von weiteren Fachexperten zur Verfügung, darunter Physiker und Fachpersonen für medizinisch-technische Radiologie (MTRA).

«Wir reagieren auf ein Patientenbedürfnis, indem wir unsere langjährige Partnerschaft mit dem Zuger Kantonsspital weiter ausbauen», sagt Dr. Hansjörg Schmid, stv. CEO/Direktor des Luzerner Kantonsspitals. Die Radio-Onkologie am Zuger Kantonsspital wird als Aussenstandort der Radio-Onkologie des Luzerner Kantonsspitals geführt. Diese verfügt über eine Zertifizierung der Deutschen Krebsgesellschaft und über grosse fachliche Erfahrung.

Beide Spitäler profitieren

Von der Kooperation profitieren nebst den Patienten auch die beiden Spitäler: Das Zuger Kantonsspital erweitert sein Behandlungsspektrum und das Luzerner Kantonsspital stärkt seine Stellung als führender Anbieter radio-onkologischer Behandlungen in der Zentralschweiz. Mit Bestrahlung behandelt werden vorwiegend Menschen mit bösartigen Erkrankungen. Auch gutartige Erkrankungen wie Fersensporne, Tennisellenbogen und andere entzündliche Erkrankungen können mit sehr gutem Erfolg bestrahlt werden.

Dafür stehr am Zuger Kantonsspital mit dem neuen Linearbeschleuniger ab Januar 2019 genau dieselbe moderne Technik wie am Luzerner Kantonsspital zur Verfügung. Die Kosten in Höhe von rund 2.3 Millionen Schweizer Franken für die Neubeschaffung übernimmt das Luzerner Kantonsspital – es ersetzt damit ein Gerät am Standort Luzern. Das Zuger Kantonsspital finanziert den Neubau, der rund 5.5 Millionen Schweizer Franken kostet.

Wenn die Gesellschaft altert, steigt die Zahl der Krebspatienten

Künftig werde das Team des Luzerner Kantonsspitals etwa 300 der jährlich rund 1700 Bestrahlungspatienten direkt in der Radio-Onkologie am Zuger Kantonsspital behandeln können. Lediglich für das Erstellen des Behandlungsplans müssen die Patienten auch künftig für einen Termin nach Luzern. «Dafür benötigen wir einen speziellen Computertomografen, der in Baar momentan nicht vorhanden ist», sagt Collen.

Aktuell gehört das Zuger Kantonsspital im Bereich der onkologischen Behandlungen zu den wichtigsten Zuweisern des Luzerner Kantonsspitals. Insgesamt werde die Zahl onkologischer Patienten gemäss Collen angesichts der weiteren Alterung der Gesellschaft künftig deutlich steigen. Dabei ist entscheidend, eine hohe Qualität der Behandlung mit einer standardisierten Therapie anzubieten, was ein zertifiziertes Zentrum am besten gewährleisten könne. «Mit dem Angebot einer gemeinsamen Radio-Onkologie investieren wir für die Zukunft», so Matthias Winistörfer.

Gemeinsames Projekt der beiden Spitäler

Beschlossen wurde das Projekt einer gemeinsamen Radio-Onkologie im Juni 2017. Spital- und Verwaltungsrat der beiden Spitäler unterzeichneten einen gemeinsamen Rahmenvertrag und vertieften so ihre langjährige partnerschaftliche Zusammenarbeit. Im Dezember 2017 erfolgte der Spatenstich für den Anbau der Radio-Onkologie.

Das Luzerner Kantonsspital ist das grösste Zentrumsspital der Schweiz mit vier Standorten (Luzern, Sursee, Wolhusen, Montana) und rund 7000 Mitarbeitenden. Die Radio-Onkologie mit 1700 Patienten jährlich ist schweizweit die grösste nicht-universitäre derartige Einrichtung.

Das Zuger Kantonsspital mit Standort in Baar umfasst vier Kliniken und beschäftigt rund 1000 Mitarbeitende. Eine Kooperation existiert bereits seit mehreren Jahren auch mit dem Brustzent-rum des Luzerner Kantonsspitals.

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