Wieso wurde das WC-Häuschen am Bundesplatz nicht ausgeschrieben?

Der Architekt Iwan Bühler will im alten WC-Häuschen auf dem Bundesplatz eine Kaffeebar eröffnen, das ist bekannt. Das kleine Gebäude gehört der Stadt Luzern und ist im Bauinventar als schützenswert eingestuft. Schon seit 2012 gibt es Ideen für eine Umnutzung des kleinen Gebäudes. Wann das neue «Café Fédéral» indes eröffnet, ist noch unklar (zentralplus berichtete).

Nun ruft das Häuschen die städtische SP auf den Plan, sie gelangt mit einer Interpellation an den Stadtrat. Es hätten schon mehrere Gespräche zwischen den Initianten des neuen Kaffees und der Stadtverwaltung stattgefunden um das Projekt zu konkretisieren, weiss die Partei.

Die Stadtparlamentarier Gianluca Pardini und Yannick Gauch, die den Vorstoss eingereicht haben, kritisieren: «Da das WC-Häuschen im städtischen Besitz ist, verwundert es, dass eine vorgängige öffentliche Ausschreibung oder ein Projektwettbewerb seitens der Stadt nicht durchgeführt wurde.» Dies erwecke den Anschein, dass unabhängig von der Realisierbarkeit des Projektes, die Initianten eine Zusage bekommen hätten.

Pardini und Gauch wollen vom Stadtrat deshalb wissen, wie die Architektengruppe um Iwan Bühler auf die Umnutzung des Häuschens aufmerksam wurde, ob schon vor der Projektidee Gespräche stattgefunden hätten und ob die Nutzung den Initianten bereits zugesichert wurde.

«Wie behandelt der Stadtrat bei der Umnutzung von ähnlichen Liegenschaften grundsätzlich Projektideen von privaten Initianten?», fragen die Interpellanten. «Kennt der Stadtrat diesbezüglich einen Anforderungskatalog?»

Pardini und Gauch wollen sichergestellt haben, dass bei Umnutzungen von städtischen Liegenschaften ein fairer Wettbewerb stattfindet und sich alle interessierten Gruppen mit Projektideen einbringen können, schreiben sie.