Wolf schlägt Jägern ein Schnippchen

Nachdem er im Gebiet Isenthal im Juni mindestens 32 Schafe gerissen hat, wurde der Urner Wolf zum Abschuss freigegeben. Nun ist die Bewilligung abgelaufen – ohne dass das Tier einem Jäger vor die Flinte kam. Damit darf er nun nicht mehr abgeschossen werden.

Im Juni 2015 hat ein Wolf auf verschiedenen Alpen in der Gemeinde Isenthal mehr als 30 Schafe gerissen und auch in der Gemeinde Emmetten im Kanton Nidwalden wurden in dieser Zeit 10 Schafe durch einen Wolf getötet. Damit wurde die laut Wolfkonzept zulässige Schadenschwelle von 25 Tieren Schweiz überschritten und das Tier am 25. Juni zum Abschussverfügung freigegeben. Der Abschussperimeter umfasste die Gemeinden Seelisberg, Bauen, Isenthal, Seedorf, Attinghausen und Erstfeld West.

Die auf 60 Tage befristete Abschussbewilligung lief nun aus. Die Frist kann nur maximal 30 Tage verlängert werden, wenn weitere Wolfrisse zu verzeichnen sind. Da es seit Ende Juni keinerlei Anhaltspunkte dafür gibt, dass sich der Wolf noch im Gebiet aufhält, darf er nun nicht mehr geschossen werden. Stattdessen müsse nun laut Wolfkonzept ein Herdenschutz aufgebaut werden, schreibt die Sicherheitsdirektion des Kantons Uri in ihrer Mitteilung. Künftig werden für Abschussentscheide in diesem Gebiet nur noch Risse gezählt, bei deren Herden alle technisch möglichen, praktikablen und finanzierbaren Schutzmassnahmen getroffen worden seien, hiess es früher.

In den vergangenen zwei Jahren wurden in der Schweiz 31 verschiedene Wölfe identifiziert, acht von ihnen wurden mit einer Bewilligung abgeschossen. Die Zahl der Risse durch Wölfe beläuft sich auf 100 bis 300 Nutztiere pro Jahr. Opfer sind neben Wildtieren wie Hirsche und Rehe vor allem Schafe und Ziegen. Schäden durch Wölfe werden den Tierhaltern entschädigt. Je nach Zuchtwert liegen die Entschädigungen zwischen rund 150 und 1600 Franken.

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