Zuger Regierung klar für Rotkreuz

In Rotkreuz will die Hochschule Luzern einen Informatik- und Finanzcampus aufbauen. Die Schule will ihre Bereiche Informatik und Finanzen konzentrieren. Deshalb sollen die Weiterbildungen des Instituts für Finanzdienstleistungen Zug (IFZ) sowie die ganzen Vertiefungsrichtungen der Bachelor und Masterstudiengänge des Finanzbereichs (bisher in Luzern) nach Rotkreuz zügeln (zentral+ berichtete).

Als letzte Hürde fehlt noch die Zustimmung des Zuger Kantonsrates, Rotkreuz als Fachhochschulstandort im kantonalen Richtplan festzusetzen. Der Regierungsrat hat nun mitgeteilt, dass er genau das dem Parlament beantrage.

Die Verlegung des IFZ von Zug nach Rotkreuz war bisher ein grosser Diskussionspunkt. Vor allem der Verein IFZ, der das Institut unterstützt, ist mit dem Standortentscheid nicht einverstanden. Er will, dass das IFZ in Zug bleibt (zentral+ berichtete). Deshalb haben aktuelle und ehemalige Studierende des IFZ und der Verein eine Petition an den Kantonsrat und an den Konkordatsrat gerichtet. Zudem reichten Stadtzuger Kantonsräte ein Postulat und eine Interpellation zum IFZ ein. Gefordert wird darin, die geplante Verlegung des IFZ nach Rotkreuz zu überprüfen beziehungsweise darauf zu verzichten.

Seminare und Konferenzen weiterhin in Zug

Gemäss Mitteilung der Zuger Regierung hat der Konkordatsrat der Hochschule auf Antrag des Zuger Regierungsrats den Entscheid nochmals geprüft, hält aber am Entscheid fest. Der Regierungsrat könne diesen Entscheid nachvollziehen, heisst es in der Mitteilung. Das Zusammenführen des Departements Informatik mit dem IFZ ab 2019 ist aus seiner Sicht sinnvoll und stärkt den Zuger Standort der Fachhochschule Zentralschweiz. Der Konkordatsrat habe zugesichert, dass Seminare und Konferenzen des IFZ wie anderer Departemente auch ausserhalb von Rotkreuz stattfinden könnten. Solche Anlässe seien also auch künftig bedarfsorientiert mit Fremdeinmietung in der Stadt Zug denkbar, heisst es in der Mitteilung.

Der Kantonsrat wird am 2. April über den kantonalen Richtplan debattieren. Nach dem Entscheid des Parlaments folgen die nächsten Planungsschritte in Rotkreuz. Laut Mitteilung passt die Gemeinde den Zonenplan an und erstellt einen Bebauungsplan, gestützt auf einen städtebaulichen Wettbewerb. Nach der Rechtskraft des Bebauungsplans folge für die Gebäude der Fachhochschule ein Architekturwettbewerb. Geplant sei, dass im Jahr 2019 der Campus in Rotkreuz bezugsbereit ist. Bis zu diesem Zeitpunkt stünden der Fachhochschule auf dem «Suurstoffi»-Areal ab dem Start des Departements Mitte 2016 Provisorien zur Verfügung.