Luzerner Baukommission streitet

Wird auf die Löwengraben-Sanierung verzichtet?

Der Grendel, wie er sich im Herbst präsentierte: Ein unordentliches Flickwerk. (Bild: mbe.)

Die Baukommission des Stadtluzerner Parlaments begrüsst die Aufwertung des Grendels. Sie empfiehlt aber nur eine minimale Sanierung des Löwengrabens. Die Vorlage des Stadtrats war in der Kommission stark umstritten und wäre beinahe gar nicht beraten worden.

Die Baukommission unterstützt den Kreditantrag des Stadtrats von 3,374 Millionen Franken mit einer knappen Mehrheit, teilte die Kommission mit. Dem Beschluss vorangegangen waren offenbar lange und kontroverse Diskussionen an zwei Sitzungen.

Flaniermeile in Frage gestellt

Beinahe hätte die Kommission die Vorlage nicht einmal beraten. In der Eintretensdebatte sei ein Antrag auf Nichtbehandlung gestellt worden, schreibt die Kommission. Dies hätte zur Folge gehabt, dass keine der Massnahmen umgesetzt und der Bericht und Antrag nicht behandelt worden wäre. Die Kommission lehnt das jedoch ab. Sie begrüsst die Erarbeitung des Projekts grundsätzlich, sieht es aber «als teure Variante mit wenigen grundsätzlichen Verbesserungen». Ob durch die Massnahme tatsächlich die gewünschte Flaniermeile entstehe, stellt die Baukommission teilweise in Frage.

Zusätzlich als Begegnungszone signalisieren

Die Kommission habe diverse Protokollbemerkungen und Anträge behandelt. Grundsätzlich solle die Strecke Grendel – Löwengraben als Veloachse erhalten bleiben. Jedoch müsse die Sicherheit der Fussgänger und Velofahrer gewährt werden. Die Kommission begrüsst den Antrag, dass der Löwengraben mit der gleichzeitigen Umgestaltung als Begegnungzone signalisiert werden soll. Zum Veloparkierungskonzept verlangt die Kommission genauere Informationen. Es sei nicht die optimalste Lösung, sondern ein Kompromiss.

Meinungen zu Löwengraben geteilt

Die Aufwertung des Grendels begrüsst die Kommission im Grundsatz. Bei der Aufwertung des Löwengrabens sind die Meinungen sehr geteilt. Knapp durchgekommen mittels Stichentscheid ist ein Antrag an den Stadtrat, den Löwengraben als Verkehrs- und Anlieferungzone zu belassen und nur mit einem neuen Belag zu versehen.

In welcher Form der Löwengraben aufgewertet werden soll, sei umstritten und werde wohl erst im Grossen Stadtrat geklärt werden können, schreibt die Kommission. Am Schluss wurde noch ein Antrag gestellt, den Kredit um eine Million Franken zu kürzen. Von wem der Antrag stammte, wird nicht bekannt gegeben. Die Kommission empfiehlt dem Parlament nun den von der Stadtregierung beantragte Kredit über 3,37 Millionen Franken.

Keine fixen Veloparkings, Bänke und WC verlangt

Die City Vereinigung Luzern (CVL) hat die Beschlüsse der Kommission bereits kommentiert. (Sie hatte bereits vorgängig Einfluss auf die Kommission genommen, zentral+ berichtete). Die CVL steht zur Vorlage des Stadtrates, teilte sie mit. Erstaunt nehme sie jedoch zur Kenntnis, dass die Zustimmung in der Baukommission äusserst knapp ausgefallen sei und die Vorlage deshalb im Parlament zu scheitern drohe. Ein Scheitern wäre «verheerend». Das Projekt als Ganzes in Frage zu stellen bringe die Stadt Luzern aber nicht vorwärts – es bedeute vielmehr Stillstand.

Die City-Vereinigung fordert deshalb verschiedene Konkretisierungen. Die Stadt solle auf das fest installierte und teure Velo-Parkierungssystem verzichten. Vielmehr sollten diese demontierbar sein. Zudem fordert sie Sitzgelegenheiten im Bereich Falkenplatz und Schwanenplatz. Ebenso verlangt der Interessenverband den Bau und die Signalisation einer öffentlichen WC-Anlage.

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1 Kommentar
  • Profilfoto von Casiboy
    Casiboy, 25.02.2015, 22:46 Uhr

    Falls das Parlament auch noch diesen Vorschlag bodigt, werden wir auf Jahre hinaus kein Tor zur Altstadt haben. Seit 13 Jahren verschleppt unser Stadtrat und Parlament die Sanierung. Dieser Vorschlag ist breit abgestützt durch QV, Ig Velo, Fussgänger, IG Grendel, Cityverein WVL. Jahrelang haben wir uns an zahllosen Sitzungen eingegeben. Und nun ist evtl. eine Mehrheit dagegen. Wollen Sparen wo es nicht mehr zu sparen gibt. Wir, die uns jahrelang engagiert haben sind Müde. Die Infrastruktur am Löwengraben msd dringend verbessert werden. Die Lösung ist gut und wird die Strasse aufwerten.

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