Acht Buben wurden seine Opfer

Missbrauch: Fussballtrainer vor dem Zuger Strafgericht

Die Jungs schauten zu ihrem Fussballtrainer auf – und er missbrauchte deren Vertrauen. (Bild: Pixabay)

Die Jungen mussten nackt trainieren – und er machte Videos davon. Ein Zuger Fussballtrainer soll acht Kinder sexuell missbraucht haben. Jetzt steht er vor Gericht.

Die Jungs sahen zu ihm auf – und ihre Eltern vertrauten darauf, dass er gut auf ihre Kinder aufpasst. Ein Zuger Fussballtrainer hat das in ihn gesteckte Vertrauen massiv missbraucht. Das belegen diverse Videoaufnahmen, welche die Polizei bei ihm gefunden hat.

Sie zeigen mehrere Minderjährige, die nackt Liegestützen machen oder onanieren. Aufgenommen hat die Filme der Trainer der Jungen. Davon ist die Zuger Staatsanwaltschaft überzeugt. Sie hat den 34-Jährigen wegen mehrfacher sexueller Nötigung und Kindsmissbrauch angeklagt.

Machtposition und die Lage der Kinder ausgenutzt

Die Kinder stammen teils aus Familien, die in prekären finanziellen Verhältnissen leben. Der Mann soll die Buben zum Mitmachen gebracht haben, indem er ihnen teils in Aussicht stellte, für die Videoaufnahmen Geld zu bekommen.

Eines der Opfer soll er zum Mitmachen gedrängt haben, indem er ihm dafür die Captains-Binde versprach. Ein anderes Opfer sollte mit den sexuellen Handlungen Benzingeld «abarbeiten». Einer der Buben musste nackt Liegestützen machen, um ein Zuspät-Kommen ins Training wieder «gutzumachen».

Er schlug einen Trainerkollegen ins Gesicht

«Er nutzte seine Machtposition aus», schreibt die Staatsanwaltschaft in der Anklageschrift. Namentlich seine körperliche Überlegenheit und die finanzielle Situation der Jungen. Die meisten von ihnen waren zur Tatzeit 15 Jahre alt.

Weiter wirft sie dem Brasilianer vor, 2019 einen Trainerkollegen brutal zusammengeschlagen zu haben. Aus Sicht der Anklage handelt es sich dabei um eine versuchte schwere Körperverletzung. Weiter fand die Polizei bei dem Mann mehrere Videos, in denen er Raserfahrten festhielt.

Wie hoch der Strafantrag von Staatsanwaltschaft und Verteidigung ausfallen, wird sich erst in der Verhandlung zeigen. Diese findet heute vor dem Zuger Strafgericht statt. Bis zu einer rechtskräftigen Verurteilung gilt die Unschuldsvermutung.

Update folgt.

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1 Kommentar
  • Profilfoto von Jan sommer
    Jan sommer, 09.08.2021, 18:01 Uhr

    Ab in den bau.. So etwas hat in unser Gesellschaft nicht verloren.
    Mindestens 10 jahre alles andere wäre kuscheljustitz

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