Die Luzerner Regierung soll drei Kantonsstrassen definieren, auf denen die Wirkung von lärmarmen Belägen getestet werden kann. Der Vorstoss kommt nicht von ungefähr, sondern ist eng mit einer neuen Initiative verbunden.
In ihrem Postulat die Luzerner Kantonsrätin Korintha Bärtsch (Grüne) die Luzerner Regierung auf, «zeitnah mindestens drei Teststrecken mit lärmarmen Belägen auf Kantonsstrassen innerorts» zu realisieren.
Wird ein lärmarmer Belag eingebaut, so profitierten alle Gebäude an einem Strassenzug von der Lärmreduktion, und auch der Aussenraum werde geschützt. «Lärmarme Beläge sind dementsprechend wichtige Elemente zur Erhöhung der Siedlungs- und Wohnqualität im Kontext der inneren Verdichtung», begründet die Bärtsch ihren Vorstoss.
Beläge wurden verbessert
Kritiker solcher Spezialbelage argumentieren oft mit deren relativ kurzen Lebensdauer. Das Argument ist Bärtsch bekannt, sie lässt es aber nicht mehr gelten: «Infolge der Weiterentwicklung haben sich die Eigenschaften von lärmarmen Belägen in den letzten Jahren nun massiv verbessert.»
Zudem sei die akustische Wirkung stark optimiert worden, schreibt Bärtsch in ihrem Postulat. «Die Verbesserung geht so weit, dass mit dem Einbau des lärmarmen Belags die akustische Schallenergie auf ein Viertel reduziert werden kann.»
Volksinitiative lanciert
Der Zeitpunkt des Vorstosses im Kantonsrat dürfte nicht zufällig gewählt sein. Schliesslich haben Bärtsch und ihre Partei erst kürzlich eine Initiative mit dem Namen «Attraktive Zentren» lanciert. Diese fordert «siedlungsverträgliche Kantons- und Gemeindestrassen». Bei der Umsetzung wären solche innerorts eine der naheliegendsten Massnahmen.
Das Postulat ist noch hängig, eine Stellungnahme des Regierungsrat steht noch aus.
Die Redaktion sichtet die Ideen regelmässig und erstellt daraus monatliche Votings. Mehr zu unseren Regeln, wenn du dich an unseren Redaktionstisch setzt.