Badi-Sommer fällt nicht ins Wasser

Diese neuen Badi-Regeln werden in Zug diskutiert

Vom Sprungturm im Seeliken hüpft es sich bald besser. (Bild: wom)

Die Zuger Seebäder werden derzeit auf Vordermann gebracht. Stadträtin Vroni Straub kündigt aber an, dass die Badesaison wegen der Corona-Krise sicher anders ablaufen wird als in den Vorjahren. Wie genau, das wird in den nächsten Tagen entschieden.

«Unsere Bademeister haben ihre Arbeit schon aufgenommen», sagt die Zuger Bildungsdirektorin Vroni Straub. Immer im April bereiten sie die Seebäder auf die Eröffnung vor. «Das machen wir auch in diesem sehr speziellen Jahr so mit all seinen Unsicherheiten.»

Die sanitären Anlagen werden auf Vordermann gebracht und die Umkleidekabinen gereinigt. «Überhaupt führen wir sämtliche Reinigungs- und Vorbereitungsarbeiten wie üblich durch», so Straub.

Üblicherweise werden die Badis in Zug am Muttertag eröffnet. Wie das in diesem Jahr aussieht, ist noch unklar. «Der Verband der Hallen- und Freibäder hat ein Schutzkonzept erarbeitet, das vermutlich als Grundlage für die Betreiberinnen von Badeanlagen dient», erzählt Vroni Straub. «Wir sind froh, dass auch dieser Branchenverband – wie andere Berufsverbände auch – hier Verantwortung übernimmt.»

Zusammengefasst dürften folgende neue Regeln auf die Badegäste zukommen:

  • Ein- und Ausgangskontrollen: Ein wichtiger Punkt in dem Schutzkonzept ist die Beschränkung der Anzahl Gäste in den Freibädern. Sie ist abhängig von der Grösse der Liegewiese. Auf zehn Quadratmeter darf eine Person eingelassen werden. Wenn die Gesamtliegefläche in einem Freibad beispielsweise 8'000 Quadratmeter beträgt, dürfen gleichzeitig maximal 800 Personen im gesamten Bad sein. Wie viele Personen in der Badi sind, wird am Eingang mit einer Eintritts- und Austrittskontrolle festgestellt – ganz ähnlich wie es heute schon in den Lebensmittelgeschäften gemacht wird.
  • Anstehen am Beckenrand: Bei den Wasserbecken besteht wegen des chlorierten Badewassers keine Ansteckungsgefahr. Dennoch muss davon ausgegangen werden, dass beispielsweise beim Brustschwimmen oder bei der Wassergymnastik bei zu kleinem Abstand das Corona-Virus übertragen werden kann. Deshalb müssen auch die Ein- und Austritte in die Becken erfasst werden. Auch hier gilt: Eine Person pro zehn Quadratmeter Wasseroberfläche.

«Die Badesaison 2020 wird nicht ins Wasser fallen – aber sie wird mit Sicherheit anders aussehen als in anderen Jahren.»

Stadträtin Vroni Straub

  • Abstandsregel im Wasser: In den Seebädern braucht es gemäss dem Verband wegen der grossen Wasserfläche keine Zählung. Die Abstandsregel von zwei Metern muss durch die Badegäste eingehalten werden.
  • Badi-Verbot bei Erkältungen: Weist ein Badegast Krankheitssymptome auf, kann ihn das Badepersonal jederzeit aus der Anlage verweisen. Es ist keine individuelle Prüfung auf Krankheitssymptome der Badegäste geplant.
  • Duschen zu Hause: Der Verband empfiehlt, das die Badegäste daheim duschen sollen. Werden die Duschen in den Bädern doch in Betrieb genommen, werden Abstandsmarkierungen am Boden angebracht. In den Toiletten soll jedes zweite Pissoir ausser Betrieb genommen werden.

Wie dieses Schutzkonzept in der Stadt und im Kanton Zug konkret angewandt wird, ist derzeit noch in Diskussion. «Uns ist es wichtig, dass wir die geforderten Hygienemassnahmen einhalten können und dass die Badegäste im Sommer auf ihre gewohnte Infrastruktur zählen können», sagt Vroni Straub.

Und sie verspricht: «Die Badesaison 2020 wird nicht ins Wasser fallen – aber sie wird mit Sicherheit anders aussehen als in anderen Jahren. Damit müssen wir leben.»

Mitarbeit: Lena Berger

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