Konzept gegen Obdachlosigkeit

SP Luzern möchte bedingungslose Wohnungen für Obdachlose

Mit einer gesicherten Wohnung hätten Obdachlose die Möglichkeit, sich um andere Probleme zu kümmern.

Mittels Postulat schlägt die SP Stadt Luzern vor, obdachlosen Personen bedingungslos Wohnraum zur Verfügung zu stellen. In anderen Ländern habe sich dieser «Housing First»-Ansatz bereits sehr bewährt.

«Hesch mer en Stutz för d' Notschlofstell?» Diese Frage dürften viele Luzernerinnen schon gehört haben. Obdachlosigkeit ist auch in Luzern ein Thema und die Notschlafstelle bietet meist keine langfristige Lösung (zentralplus berichtete). Die SP Stadt Luzern schlägt deshalb einen neuen Ansatz zur Bekämpfung von Obdachlosigkeit vor: «Housing First».

Eine Wohnung ohne Kleingedrucktes

Bei diesem Ansatz stellen Behörden obdachlosen Personen bedingungslos Wohnraum zur Verfügung. Bedingungen wie der Besuch von Betreuungsangeboten oder der Entzug von Drogen fallen dabei weg. Die Idee: Mit einem gesicherten Zuhause haben die Menschen Kapazität, sich stattdessen anderen Problemen zu widmen und so ihre Lebenssituation langfristig zu stabilisieren. Ein Ansatz, den beispielsweise auch der Zuger Verein «Ein Bett für Obdachlose» verfolgt (zentralplus berichtete).

Die drei SP-Grossstadträte Claudio Soldati, Raphaela Meyenberg und Mario Stübi versprechen sich davon ähnliche Resultate wie in Finnland. Dort ist der Ansatz 2008 breitflächig eingeführt worden. Und seither sinkt die Zahl der Obdachlosen kontinuierlich. Auch seien dadurch öffentliche Kosten für beispielsweise Polizeieinsätze oder die gesundheitliche Versorgung Obdachloser gesunken.

Auch in der Schweiz ist der Ansatz nicht unbekannt. Basel-Stadt und Solothurn verfolgen dieses Konzept bereits. Die SP-Vertreterinnen haben deshalb ein Postulat eingereicht, womit die Stadt Luzern ein Pilotprojekt prüfen soll. Ob das Projekt nun die Stadt selbst, gängige Fachinstitutionen oder in Kooperation umgesetzt werde, ist der Stadt überlassen.

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1 Kommentar
  • Profilfoto von woke-life Balance
    woke-life Balance, 20.07.2022, 13:33 Uhr

    Ich fordere bedingungslose Wohnungen – housing first – für jeden kapitallosen Hinz und Kunz!

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