Zuger SVP wird bei diesem WC «stinkig»

Ekelalarm beim Zuger Stierenmarkt-Areal

SVP-Gemeinderat Alex Odermatt findet, «dass diese öffentliche Toilette keine gute Visitenkarte für die Stadt Zug abgibt.» (Bild: zvg)

Diese Interpellation trägt einen speziellen Titel: «Städtische WC-Anlagen, die geradezu zum Wildpinkeln animieren». Die SVP der Stadt Zug kann es nicht verstehen, dass ausgerechnet die reiche Stadt beim Stierenmarkt-Areal nicht mehr ins WC investiert. Es wird laut um das stille Örtchen …

Willst du in der Zeit zurückreisen und die Atmosphäre eines Campingplatzes am Mittelmeer erleben? Das kannst du ganz einfach, mit einem Besuch auf dem Stierenmarkt-Areal in der Stadt Zug. Zumindest die WC-Anlage auf dem Platz erinnert vom Geruch und Zustand her an einen dieser Campingplätze. Das soll sich schleunigst ändern, findet die Stadtzuger SVP und reichte eine entsprechende Interpellation ein.

Die WC-Geschichte beginnt bei der Springkonkurrenz

Den (WC)Stein ins Rollen brachten indirekt Pferde. Am Pfingstwochenende lockte Pferdesport der Spitzenklasse die Menschen auf das Areal (zentralplus berichtete).

Egal ob gut betucht oder normaler Bürger, alle «müssen» einmal. Und da wurde das WC auch plötzlich zum Gesprächsthema. SVP-Gemeinderat Alex Odermatt sagt gegenüber zentralplus: «Irgendwann musste ich auch einmal auf das WC.» Der Besuch dieses WCs war für ihn aber nicht nur «erleichternd».

«Der Geruch war ziemlich unappetitlich», sagt Odermatt. Die ganze Anlage war nicht nur geruchsintensiv, sondern auch ziemlich veraltet. «Das liegt definitiv nicht an der Reinigung. Eine solche Anlage kann in dem Zustand nicht besser geputzt werden.» Mit seiner vernichtenden Kritik blieb der Gemeinderat an dem Tag nicht alleine.

Damentoilette wurde zum Planschbecken

Nachdem ein Gewitter über das Stierenmarkt-Areal gezogen war, hat sich die Situation für die Damen nochmals wesentlich verschlechtert. «Als meine Frau auf das WC wollte, stand die halbe Anlage nach dem Gewitter unter Wasser», beschreibt Alex Odermatt die Lage. Infolge des Gewitters stand auch nach Stunden das Wasser noch beim Eingang.

Keine gute Visitenkarte für Zug

In der Interpellation fassen Odermatt und sein Mitunterzeichner, Gemeinderat Jürg Messmer, den allgemeinen Zustand der Anlage zusammen: «Klobrillen, die mit Brandspuren von Zigaretten verunstaltet sind, Gekritzel auf den Herrentoiletten, die eindeutig zweideutige Angebote anpreisen (...) Urinale, die stark verunreinigt und verrostet sind.»

Odermatt findet: «Ein WC ist schon auch ein Aushängeschild einer Stadt.» Dass ausgerechnet die reiche Stadt Zug kein Geld für ihre Toiletten ausgibt, verwundert ihn. «Wir haben am Dienstag die Jahresrechnung mit einem Überschuss von weit über 70 Millionen behandelt. Da wird sicher ein bisschen Geld für dieses Projekt vorhanden sein.» (zentralplus berichtete)

«Geschäft» kommt in den Grossen Gemeinderat

Die Interpellation wird Ende Juni im Grossen Gemeinderat Zug behandelt. Alex Odermatt ist zuversichtlich, dass sich bald etwas ändern wird. «Ich habe schon gehört, dass die Stadt Zug ein entsprechendes Projekt am Vorbereiten ist.»

Bei ihm löst etwas zusätzliches Unverständnis aus: «In der Zeit der Pandemie hätte die Stadt Zeit gehabt, die Anlage zu sanieren.»

Wenn du zum Abschluss positive Beispiele von WC-Anlagen sehen willst, hier findest du eine Zusammenstellung der schönsten WCs von Luzern:

Verwendete Quellen
3 Kommentare
Apple Store IconGoogle Play Store Icon