Viele Kündigungen und wenig Bewerbungen

Personalmangel in Luzerner Pflegeheimen verschärft sich

Alters- und Pflegeheime haben zunehmend Mühe, geeignetes Personal zu finden. (Bild: fotolia.com)

Der Personalmangel im Pflegebereich ist keine unbekannte Sorge, doch wurde er erst durch die Corona-Pandemie deutlich sichtbar. Die Langzeitfolgen dieser Pandemie verschärfen den Personalmangel in Pflege- und Altersheimen. So weit, dass möglicherweise bald nicht mehr alle Bewohnerinnen aufgenommen werden können.

Diesen Sommer zeichnet sich schweizweit ab, dass es für Gastrobetriebe nach der Corona-Pandemie zunehmend schwieriger ist, geeignetes Personal zu finden (zentralplus berichtete). Doch die Gastronomie-Branche ist nicht die einzige, die derzeit von Personalsorgen geplagt wird. Auch bei Pflege- und Altersheimen zeichnet sich ein zunehmender Fachkräftemangel ab.

Dies betrifft auch Betriebe im Kanton Luzern, zum Beispiel das Zentrum Höchweid in Ebikon. Wie Marianne Widmer, die Leiterin des Zentrums, gegenüber «Pilatus Today» berichtet, gäbe es in den letzten Monaten überdurchschnittliche viele Kündigungen. Zudem lassen sich auch überdurchschnittlich viele Angestellte frühpensionieren. Diese Entwicklungen hängen mit der hohen Belastung des Pflegepersonals durch die Corona-Pandemie zusammen.

Gleichzeitig läuft die Suche nach neuem Personal sehr harzig. Wie Widmer erklärt, gäbe es derzeit überhaupt keine Spontanbewerbungen und auf Job-Ausschreibungen erhält das Zentrum kaum geeignete Bewerbungen. Dieser Personalmangel könnte kurzfristig sogar dazu führen, dass gewisse Betten im Zentrum leer bleiben müssen, weil schlicht zu wenig Personal besteht, um sich um alle Bewohner zu kümmern.

Eine schweizweite Sorge

Gemäss Curaviva Schweiz, dem Branchenverband der Institutionen für Menschen mit Unterstützungsbedarf, zeichnet sich schweizweit ein Fachkräftemangel im Pflegebereich ab. Für Marianne Widmer vom Zentrum Höchweid ist deshalb klar, dass es mittelfristig bessere Löhne für Angestellte im Pflegesektor braucht. Nur so könne der Fachkräftemangel nachhaltig behoben werden.

Das Thema wird spätestens im Herbst auf nationaler Ebene zum Politikum. Das Schweizer Stimmvolk stimmt am 28. November über die Pflegeinitiative ab, die bessere Arbeitsbedingungen im Pflegebereich und mehr Investitionen in die Ausbildung von zusätzlichem Pflegepersonal fordert.

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