In Arztpraxen gibt es weniger Kontrollen

Zuger Apotheken finden Inspektionen unfair

Die Zuger Apotheken fühlen sich ungerecht behandelt. (Bild: Adobe Stock)

In Zuger Apotheken sollen häufiger Kontrollen durchgeführt werden als in Arztpraxen. Was den Zuger Apotheken nicht gefällt, soll aber seine Gründe haben.

Eine Zuger Apothekerin kritisiert, dass die Gesundheitsdirektion häufiger Inspektionen in Apotheken als in Arztpraxen durchführt. Sie fühle sich unfair behandelt. So meint sie gegenüber der «Luzerner Zeitung»: «Wir kämpfen seit Jahren dafür, dass die Ärzte genauso streng wie wir kontrolliert werden.»

Genauere Kontrollen bei Ärzten

Wie die Zeitung weiter berichtet, sollen in 17 Deutschschweizer Kantonen, mit Ausnahme von Basel-Stadt und Aargau, die sogenannte Selbstdispensation gesetzlich verankert sein. Das heisst, dass die Ärzte, welche eine entsprechende Bewilligung besitzen, die Medikamente selber ihren Patientinnen verabreichen können.

Die Apothekerin ist sich dabei sicher, dass gerade deswegen eine genauere Kontrolle wichtig sei. Die Zuger Apotheken seien mit diesem Anliegen schon mehrmals von der Regierung abgewiesen worden.

Fokus der Kontrollen auf Kundenkontakt

Der Präsident der Zuger Apotheken Martin Affentranger sieht es als «ein heisses Thema», wie er gegenüber der «Luzerner Zeitung» mitteilt. Er ist der Ansicht, dass Kontrolle durchaus ein wichtiges Mittel ist. Jedoch soll unter den Apothekern im Kanton zu oft das Gefühl vorhanden sein, Rechenschaft ablegen zu müssen.

Der Fokus der Inspektionen soll zudem viel mehr auf dem direkten Kontakt mit den Kunden und nicht auf den Dokumenten zur Qualitätssicherung liegen. Auch er steht für eine Gleichbehandlung der Apotheken gegenüber Ärzten ein.

Aurel Köpfli, Kommunikationsverantwortlicher der Kantonalen Gesundheitsdirektion sagt gegenüber der «Luzerner Zeitung», dass es tatsächlich stimme, dass die Heilmittelkontrolle häufiger Inspektionen in Apotheken als in Arztpraxen durchführt.

Häufige Kontrolle bei Apotheken nicht grundlos

Dies sei damit zu begründen, dass die Arztpraxen stärker risikobasiert, also aufgrund von gemeldeten Beschwerden, kontrolliert werden. Apotheken werden laut Köpfli ungefähr alle fünf Jahre inspiziert. Wie gross der Inspektionsturnus bei Arztpraxen sei, könne also nicht gesagt werden.

Dass bei Apotheken häufig und regelmässig kontrolliert werde, hänge gemäss Köpfli damit zusammen, dass Apotheken, im Gegensatz zu Arztpraxen, ein breiteres Sortiment an Heilmitteln besitzen, häufiger Beratungen an Patientinnen durchführen und zudem teilweise auch selbst Heilmittel herstellen. Zudem gehöre der Vertrieb von Heilmitteln zur Kerntätigkeit von Apotheken.

Gemäss Köpfli, seien ihnen die Anliegen der Apotheken bekannt. So würden sie einen offenen Austausch pflegen und seien offen für Anliegen.

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