In den Hallenbädern zu wenig Platz hat für die Schulen. Die Einführung des Lehrplans 21 verschärft das Problem. Walchwil hat eine Lösung gefunden, Steinhausen hat aufgegeben.
Mit dem Lehrplan 21 wird der Schwimmunterricht auf der Primarstufe obligatorisch. Vielerorts braucht es mehr Lektionen als bisher, um die Ziele zu erreichen. Das stellt viele Gemeinden vor Probleme, wie die «Sonntagszeitung» berichtet. «Genügend Schwimmunterricht anzubieten, wird immer schwieriger», wird Max Frei, Präsident des Schwimmlehrerverbands zitiert. Denn es gebe nicht nur zu wenig Hallenbäder in der Schweiz, sie seien auch ungleich verteilt. Vor allem in der Westschweiz und den Bergen ist der Weg zum nächsten Bad oft weit.
Im zugerischen Walchwil müssen die Schüler fürs Schwimmen sogar den Kanton wechseln: Sie fahren ins 20 Kilometer entfernte Hallenbad in Brunnen im Kanton Schwyz. «Das ist logistisch und finanziell ein extremer Aufwand. Vor allem für Bergdörfer gibt es aber oft keine andere Möglichkeit», sagt Frei in dem Bericht weiter.
Schwimmunterricht wird Privatsache
Einzelne Schulen bekommen aber auch in entfernten Bädern keinen Platz. Der Kanton Zug hat deshalb dem Antrag der Gemeinde Steinhausen auf eine Lehrplanreduktion stattgegeben. Wenn Eltern wollen, dass ihre Kinder richtig schwimmen lernen, müssen sie sich oft anders behelfen – beispielsweise mit privaten Schwimmkursen.
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