Neues Bundesgesetz machts möglich

Velos sollen in Luzern mehr Platz vor Ampeln erhalten

Hier täte ein Velosack gut: Die Einfahrt von der Hirschmattsrasse in die Pilatusstrasse. (Bild: uus)

Viele Kreuzungen mit Ampeln in der Stadt Luzern sind bereits mit sogenannten Velosäcken ausgestattet. Sie ermöglichen das Aufreihen vor den Autos, bevor die Ampel wieder auf Grün schaltet. Die SP und die Grünen sind vom Sicherheitsgewinn dieser Aufstellbereiche überzeugt und fordern, sie nun flächendeckend zu prüfen.

Der jüngste Velosack in Luzern wurde kürzlich bei der Einfahrt der Hünenbergstrasse in die Maihofstrasse angebracht. Neuralgische Stellen wie bei der Seebrücke sind schon länger damit ausgestattet. Für Nico van der Heiden von der SP-Fraktion ist klar, dass diese Verkehrsmassnahme ein Sicherheitsgewinn für Auto- und Velofahrer ist. In einem gemeinsamen Postulat mit Raphaela Meienberg (SP) und den Grünen Barbara Irniger und Martin Abele fordert er nun weitere Velosäcke.

Diese böten nämlich den Vorteil, «dass Autos und schwere Motorfahrzeuge die Velofahrenden im toten Winkel nicht übersehen» und würden den Velos ein sicheres Vorausfahren ermöglichen. Dies auch über Kreuzungen, bei denen Autofahrer in mehrere Richtungen aus einer Spur ausfahren dürfen.

Gleichzeitig sind die Postulanten der Überzeugung, dass die Behinderung des motorisierten Individualverkehrs minim ist und die bessere Sichtbarkeit auch von vielen Autofahrern geschätzt würde.

Aufstellbereiche auch auf engen Strassen

Möglich wird die Forderung nach mehr Velosäcken durch eine Änderung einer Bundesverordnung. So können ab dem 1. Januar 2021 auch dort Aufstellbereiche für Velos festgelegt werden, wo es keinen Veloweg gibt. Das war bisher die Bedingung. Deshalb war dies «in Luzern mit den engen Platzverhältnissen auf den Strassen häufig nicht möglich.»

Van der Heiden könnte sich nun etwa vorstellen, dass die Ausfahrten aus der Hirschmattstrasse in die Pilatusstrasse in den Genuss von Velosäcken kommen. Bei der Kreuzung am Paulusplatz erachtet er es bei «so ziemlich jeder Zufahrtsstrasse in die Obergrundstrasse» als sinnvoll. Auch die Kreuzung Eichhof nennt er als Beispiel.

Van der Heiden betont aber, dass die Liste nicht abschliessend sei. «Die Quantifizierung ist nicht ganz einfach.» Grundsätzlich komme jede lichtsignalgesteuerte Kreuzung infrage. «Davon dürfte es Dutzende geben in der Stadt, die noch keinen Velosack haben.» Es gebe aber sicher auch Beispiele, wo es nicht geht oder nicht sinnvoll sei, «zum Beispiel, wenn die Autos die Kreuzung nur in eine Richtung befahren können.» Dies zu klären, ist die Stadt Luzern mit dem Vorstoss nun aufgefordert.

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