Luzerner Investor Studhalter redet nach U-Haft

«Suleiman Kerimow ist und bleibt ein Freund und Geschäftspartner»

Nach siebenwöchiger Untersuchungshaft in Frankreich gibt der Luzerner Investor Alexander Studhalter erstmals ein Interview. Er ist sich sicher, dass man seine Reputation durch diesen Justizfall schädigen wolle, wie er der «Zentralschweiz am Sonntag» gegenüber erklärt.

Es geht bekanntlich um Ermittlungen wegen Verdachts auf Steuerbetrug und auf Geldwäscherei im Zusammenhang mit dem Kauf einer Villa in Cap d’Antibes. Studhalter wird vom Untersuchungsrichteramt verdächtigt, die Liegenschaft als Strohmann für den russischen Oligarchen Suleiman Kerimow erworben zu haben.

Dieser war bereits im vergangenen November in Nizza vorübergehend verhaftet, aber gegen Bezahlung einer Kaution von fünf Millionen Euro wieder entlassen worden. Kerimow ist ein langjähriger Freund und Geschäftspartner Studhalters.

«Suleiman Kerimow ist und bleibt ein Freund und Geschäftspartner», sagt Alexander Studhalter im Interview mit «Zentralschweiz am Sonntag». Er weist den Vorwurf zurück, dass er ein Strohmann Kerimows gewesen sei. «Die Villa wurde über eine hundertprozentige Tochtergesellschaft meiner Swiru-Holding gekauft. Die Swiru gehört zu 100 Prozent mir und ist vollständig versteuert.» Entsprechende Bestätigungen des Steueramts in Horw lägen vor und seien auch der französischen Justiz bekannt.

«Es war wie im Film.»

Alexander Studhalter, Luzerner Investor zu seiner Verhaftung

Das Problem, das den Verkauf der Villa aus seiner Sicht für die Justiz ins Rollen gebracht habe, sei die der Umstand, dass die Verkäuferschaft des Geldes wohl keinen Euro versteuerte. Studhalter wehrt sich im Interview mit der «Zentralschweiz am Sonntag» aber dagegen, «in einer Art Solidarschuldnerschaft zur Steuerschuld des Verkäufers der Beihilfe zur Steuerhinterziehung beschuldigt» zu werden. Zudem gehe es um ein Geschäft von 2008, das mittlerweile verjährt sei.

«Ich bin Investor und habe mein ordentlich verdientes Geld in Frankreich investiert. Mit Indiskretionen an die französischen Medien versucht man, meine Reputation zu schädigen», rechtfertigt sich Studhalter.

In Handschellen ins Gefängnis nach Grasse

Angeblich ist die Verhaftung durch den Untersuchungsrichter in Nizza am 12. Januar für Studhalter völlig überraschend gekommen. Er sei nach seiner Einvernahme am gleichen Abend in Handschellen in einem Polizeifahrzeug nach Grasse ins Gefängnis abtransportiert worden. «Es war wie im Film», sagt Studhalter gegenüber der «Zentralschweiz am Sonntag».

Nun habe ihm der Untersuchungsrichter erlaubt, normal zu reisen. Studhalter im Interview: «Bedingung ist, dass ich allen potenziellen Vorladungen Folge leiste und mich einmal wöchentlich bei den Behörden in Südfrankreich melde, was ich selbstverständlich tun werde.»

 

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