Aber es gibt zwei gewichtige Nachteile

Studie zeigt: Tunnel in Ebikon wäre machbar

So könne das Tunnelportal in Ebikon aussehen. (Visualisierung: zvg)

Die Hauptstrasse prägt die Gemeinde Ebikon. Um das Zentrum attraktiver zu gestalten, steht die Idee für einen Tunnel im Raum. Nun liegt die Machbarkeitsstudie vor, die in der Überdachung viele Vorteile sieht. Trotzdem fällt das Fazit durchzogen aus.

Ebikon ist geprägt vom Verkehr, besonders der Zentralstrasse K17, die mitten durch die Gemeinde führt und sie zerschneidet. Um das Dorf attraktiver zu gestalten, ist vor einiger Zeit die Idee aufgekommen, die Strasse in einem Tunnel zu «versorgen». Urheber der Idee war der Ebikoner Architekt Roland Huwiler. Ihm schwebt vor, die Strasse zwischen dem Knoten Schlösslistrasse und dem Restaurant Sonne zu überdachen (zentralplus berichtete).

Aus technisch-konstruktiver Sicht wäre die Überdachung des Strassenabschnitts im Zentrum von Ebikon über eine Länge von 270 Meter umsetzbar. Zu diesem Schluss kommt die Machbarkeitsstudie, die von der Gemeinde in Auftrag gegeben wurde und die nun vorliegt. «Die vierspurige Verkehrsführung könnte übernommen und überdacht werden», heisst es in einer Mitteilung der Gemeinde Ebikon.

Durchzogenes Fazit

Das Tunnelprofil würde mit einer Breite von 21 Meter und einer Höhe von 6.5 Meter entsprechend massiv ausfallen. Die ursprünglich in der Idee vorgesehenen Masse reichen laut Studie nicht aus. Gleichwohl weise die Überdachung vielversprechende Vorteile auf. «Die Idee birgt auf den ersten Blick zahlreiche Vorteile und neue Gestaltungsmöglichkeiten, weil sie die Verkehrsachse einmantelt und mit Hochbauten einkleidet», heisst es in der Mitteilung.

Insgesamt fällt die Gesamtbeurteilung dennoch zwiespältig aus. Denn die 28-seitige Machbarkeitsstudie deckt auch Herausforderungen und Nachteile des Tunnels auf. So würde er den Moränenhügel beim historischen Ortskern von Ebikon vollständig einhüllen, der im Masterplan der Gemeinde als prägender Freiraum bezeichnet wird. Die Beurteilung aus orts- und landschaftsplanerischer Sicht wird als problematisch bezeichnet.

Auch die Baukosten, die sich laut Mitteilung auf mindestens 25 Millionen Franken belaufen, seien nicht zu vernachlässigen. Nicht darin eingerechnet sind unter anderem Ausgaben für die Umgebungsgestaltung oder Bauten auf dem Tunnel. Hinzu kämen jährlich anfallende Unterhalts- und Betriebskosten im fünfstelligen Bereich, die das Gemeindebudget belasten würden. Allerdings geht die Studie auch davon aus, dass sich möglicherweise Kanton und Bund an den Baukosten beteiligen würden.

So geht es weiter

Die Bevölkerung kann die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie auf der Webseite der Gemeinde Ebikon anschauen. Über die Haltungen und Empfehlungen des Gemeinderats und der politischen Akteure werde zu gegebener Zeit informiert.

Denn der Gemeinderat hat sich noch nicht für oder gegen das Projekt ausgesprochen. Zuerst werden die Ergebnisse nun in der Planungs-, Umwelt- und Energiekommission (PUEK) sowie in der Controlling-Kommission diskutiert und gewürdigt.

Zudem können der Gemeindeverband LuzernPlus, die kantonale Dienststelle für Verkehr und Infrastruktur sowie die Fachkommission für Ortsentwicklung eine fachliche Stellungnahme abgeben. Anschliessend startet die politische Debatte. Der Gemeinderat Ebikon freue sich auf einen offenen Diskurs, schreibt er in der Mitteilung.

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2 Kommentare
  • Profilfoto von Jörg
    Jörg, 08.11.2019, 08:07 Uhr

    Es geht immer um das Geld, um das Wohle dieses Volkes scheint sich die Regierung nicht zu Interessieren, wie alles verbauen, zu Klotzen, Spange Nord, schaut in Littau die Umfahrung Schnell Strasse Littau ist nach 14 Jahren noch nicht gebaut, eine Verkehrsberuhigung Rengg bis Luzernerstrasse wurde bis heute unterlassen obwohl, viele Schulkinder, kurz überall das Gleiche,

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  • Profilfoto von Joseph de Mol
    Joseph de Mol, 07.11.2019, 10:50 Uhr

    Dieselben Studienautoren sind wohl auch zum Schluss gekommen, dass die Errichtung der Mall of Switzerland in Ebikon eine phantastische und vorallem unglaublich rentable Angelegenheit wird. Zum absoluten Nutzen von allen. Utilitarismus in Vollendung! Solche Studien sind nie unabhängig und können getrost bei Erhalt in tausend Stücke zerfetzt werden!

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