Kanton ist «interessiert»

Neues Sicherheitszentrum soll mit Luzerner Holz gebaut werden

Visualisierung des geplanten Sicherheitszentrums in Rothenburg. (Bild: zvg)

Der Kanton Luzern plant in Rothenburg ein neues Sicherheitszentrum für Polizei, Lebensmittelkontrolle und Veterinärdienst. Man ist interessiert, Holz aus dem Staatswald im Projekt einzubringen. Dennoch gilt: Ein offener und fairer Wettbewerb muss für alle geeigneten und interessierten Anbieter gewährleistet werden.

Ein neues Sicherheitszentrum für Polizei, Lebensmittelkontrolle und Veterinärdienst: In Rothenburg plant der Kanton Luzern ein neues Zentrum (zentralplus berichtete).

Der Dienststelle Immobilien wurde im Oktober 2019 der Auftrag erteilt, den Standort Rothenburg Station für ein Sicherheitszentrum weiter zu entwickeln. Dazu wurde ein Kredit von 1,4 Millionen Franken zur Durchführung eines Generalplanerwettbewerbs bewilligt.

Der Luzerner SP-Kantonsrat Hasan Candan beauftragte die Luzerner Regierung in einem Vorstoss zu prüfen, wie beim Bau des neuen Sicherheitszentrums die Verwendung von Luzerner Holz sichergestellt werden kann.

Offener Projektwettbewerb

Wie die Regierung nun in ihrer Stellungnahme schreibt, seien die diversen Ansprüche der Bauherrschaft sowie der Stakeholder bezüglich Nachhaltigkeit, Ökologie und anderen Aspekten an das Bauvorhaben anspruchsvoll. Aus diesem Grund wird vorgängig ein offener Projektwettbewerb durchgeführt.

Das Bauvorhaben soll ab Beginn Projektierung mit einem Planungsinstrument wie dem «Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz» (SNBS) unterstützt «sowie bei den einzelnen Planungsphasen und Entscheidungen zur Prüfung beigezogen» werden.

Einsatz von Holz ist Vorgabe

In der Ausschreibung heisst es, dass der Einsatz von Holz als Vorgabe gilt, dass das Sicherheitszentrum in Holz- oder Holz-Hybridbauweise realisiert wird. Insbesondere sei «ein möglichst hoher und sinnvoller Verwendungsgrad» von Holz als Baumaterial und als struktureller Bestandteil zu prüfen.

«Der Kanton Luzern ist interessiert, Holz aus dem Staatswald als Inhouse-Lieferung im Projekt Sicherheitszentrum Rothenburg einzubringen», heisst es in der Stellungnahme weiter.

Inhouse-Lieferung aus dem Staatswald wäre sichergestellt

Die Realisierung in Holz- oder Holzhybridbauweise erfordert gestützt auf das Raumprogramm des Gebäudes rund 4'000 Kubikmeter Rundholz, vorwiegend Nadelholz. Für den Betrieb mit Holzenergie wird jährlich rund 700 Kubikmeter Nadel- oder Laubholz benötigt.

Der Staatswald erwirtschaftet anhand neuster Daten pro Jahr rund 5'000 Kubikmeter Rundholz für die Bauindustrie und rund 4'000 Kubikmeter für weitere Nutzungen (Industrie- und Energieholz). Eine «Inhouse-Lieferung» der benötigten Holzmenge aus dem eigenen Staatswald könne somit grundsätzlich sichergestellt werden, so die Regierung.

Es gilt aber: Offener und fairer Wettbewerb für alle

Im Submissionsverfahren können zwar Mindestanforderungen und Zuschlagskriterien definiert werden und auf die Verwendung von Labels oder Gütezeichen hingewiesen werden.

Aber als Grundsatz gilt: Die Vergabebehörden müssen einen offenen und fairen Wettbewerb für alle geeigneten und interessierten Anbieter gewährleisten.

Die Vorgaben über das öffentliche Beschaffungswesen lassen es aber nicht zu, nur die einheimische Holzproduktion zu berücksichtigen oder diese zu bevorteilen, wie die Regierung weiter aufführt. Die Submission müsse Anforderungen bestimmen, die von allen Anbietern erfüllt werden können.

Postulat als teilweise erheblich erklärt

Die im Postulat formulierte Forderung, beim Bau und Betrieb des Sicherheitszentrums in Rothenburg Station die Verwendung von Holz aus einheimischer Produktion sicherzustellen, kann die Regierung deswegen «nicht vorbehaltlos entgegennehmen».

Wie ausgeführt, wird der Einsatz von Holz aber – entsprechend dem im Kantonalen Waldgesetz verankerten Grundsatz der Holzförderung – bereits aktuell in der Planungsphase einverlangt und unter Beurteilung der Nachhaltigkeit eingefordert. Das Postulat wird als teilweise erheblich erklärt.

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