Stadt Luzern baut Mittagesangebote an Schulen aus

Mittagstisch bald auch in der Sekundarschule?

Luzern will die Tagesstrukturangebote an der Volksschule vorantreiben: Der Stadtrat plant 150 weitere Ganztagesplätze für Kindergarten- und Primarschule bis 2021. Und neu will er Mittagstische auch für die Sekunderschule. Ende Juni stimmt das Parlament darüber ab. Die Stadt rechnet mit jährlichen Mehrkosten von 350’000 Franken.

Kinder verbringen immer häufiger den ganzen Tag in der Schule – darum stellt die Stadt so genannte Tagesstrukturangebote und Betreuungsplätze zur Verfügung. Um die wachsende Nachfrage zu decken, will der Stadtrat zwischen 2018 und 2021 weitere 150 Ganztagesplätze schaffen.

Das kantonale Gesetz über die Volksschulbildung verpflichtete Gemeinden dazu, dafür zu sorgen haben, dass den Lernenden bedarfsgerecht schul- und familienergänzende Tagesstrukturen zur Verfügung stehen. «Die Stadt Luzern hat dieses gesellschaftliche Bedürfnis früh aufgenommen», teilte der Stadtrat am Freitag mit. Seit Januar 2010 setzt sie das additive Tagesschulmodell in der Volksschule um.

Ziel: 710 Tagesplätze bis 2021

Zurzeit besuchen rund 27 Prozent der rund 4450 Kindergarten- und Primarschulkinder ein oder mehrere solche Angebote. Insgesamt werden in der Stadt rund 500 Tagesplätze (Früher Morgen, Mittagstisch und Nachmittagsbetreuung) und rund 170 zusätzliche Mittagstischplätze angeboten. Bis 2017 wird das Angebot auf 560 Tagesplätze und 220 zusätzliche Mittagstischplätze ausgebaut. Der Ausbau wurde vom Parlament bereits 2012 bewilligt.

Der Stadtrat will den Ausbau nun weiterführen: Er beantragt beim Parlament, bis 2021 die Tagesbetreuung für Kindergarten- und Primarschulkinder um weitere 150 Plätze auf insgesamt 710 Tagesplätze auszubauen. «Damit ist gewährleistet, dass die zu erwartende Nachfrage befriedigt werden kann», so der Stadtrat. Mittelfristig würden rund 35 bis 40 Prozent der Kindergarten- und Primarschulkinder ein Betreuungsangebot nutzen.

Auch Sekundarschulen öffnen über Mittag

Neu soll es auch in den Sekundarschulen Mittagsangebote geben. 2012 hatte das Parlament aus finanziellen Gründen noch entschieden, darauf zu verzichten. Ab Schuljahr 2018/2019 soll das nachgeholt werden und die Sekundarschulen über Mittag offen sein, wenn am Nachmittag unterrichtet wird.

«Die Jugendlichen erhalten Gelegenheit, sich beaufsichtigt in der Schule aufzuhalten. Sie können sich selber verpflegen, freizeitorientierte Angebote nutzen, in der Schule lernen und Aufgaben erledigen», schreibt der Stadtrat. Ab Schuljahr 2020/2021 soll zudem auch eine kostenpflichtige Mahlzeit angeboten werden.

Jährliche Mehrkosten von 350’000 Franken

Über den Ausbau der Betreuungsangebote entscheidet der Grosse Stadtrat voraussichtlich am 30. Juni 2016. Der Stadtrat beantragt, die Kosten für den Ausbau jährlich zu bewilligen und jeweils im Voranschlag zu budgetieren. Für den Ausbau des Angebots in der Sekundarschule rechnet der Stadtrat mit einmaligen Kosten für Infrastruktur und Mobiliar von rund 430’000 Franken.

2015 belief sich der Aufwand der Volksschule für den Betrieb der 498 Tagesplätze und 166 zusätzlichen Mittagstischplätze auf rund 8,3 Millionen Franken. Davon übernahm die Stadt Luzern den Beitrag von rund 4,7 Millionen Franken. Mit dem schrittweisen Ausbau ab 2018 bis 2021 erhöhen sich die Netto-Betriebskosten für die Stadt ab 2018 bis 2021 jährlich um durchschnittlich rund 350’000 Franken.

Mittagstisch bald auch in der Sekundarschule?
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