Er will das Urteil anfechten

Massnahmenkritischem Arzt aus Ebikon soll Bewilligung entzogen worden sein

Arztpraxis. (Bild: Unsplash/Hush Naidoo)

Dem Ebikoner Arzt, der in den vergangenen Monaten mit seinen kritischen Äusserungen gegenüber den Coronamassnahmen des Bundesrates sowie zum Maskentragen aufgefallen ist, soll vom Kanton Luzern die Bewilligung entzogen worden sein. Den Entscheid will er anfechten.

Ein Hausarzt, der in Ebikon praktiziert, geriet in den vergangenen Monaten in die Schlagzeilen. Grund: Er stellte sich öffentlich gegen die Coronamassnahmen des Bundesrates sowie unter anderem gegen die Maskenpflicht. Nun soll er seine Berufserlaubnis los sein, wie das Portal «Die Ostschweiz» berichtet.

Demnach habe der Mediziner bis letzten Donnerstag für Ferien im Ausland geweilt. Als er zurückkam, habe die Polizei auf ihn gewartet. Die Polizisten hätten ihm einen eingeschriebenen Brief überreicht, den er aufgrund seiner Abwesenheit nicht habe abholen können, sagt der Arzt gegenüber «Die Ostschweiz».

Gang vor Gericht

Absender seien der Luzerner Kantonsarzt und der Leiter der Dienststelle Gesundheit des Kantons Luzern gewesen. Für den Arzt war das Schreiben dicke Post. Gemäss dem Portal soll es die Ankündigung über die Eröffnung eines aufsichtsrechtlichen Verfahrens sowie den «vorsorglichen Entzug» der Praxisbewilligung enthalten haben. Beim Kanton wollte man sich dazu auf Nachfrage nicht äussern. «Die Dienststelle Gesundheit und Sport (DIGE) als zuständige Aufsichtsbehörde äussert sich nicht zu laufenden Verfahren», schreibt das Gesundheits- und Sozialdepartement.

Wie «Die Ostschweiz» weiter schreibt, will der Hausarzt das Verdikt vor Verwaltungsgericht anfechten, einen Juristen habe er bereits eingespannt. Dies hätte indes keine aufschiebende Wirkung, was bedeutet, dass der Mediziner seinem Beruf im Kanton Luzern nicht nachgehen dürfte, bis das Verwaltungsgericht ein anders lautendes Urteil gefällt hat.

Arzt spricht von Unverhältnismässigkeit

Der Fall um den mutmasslich fehlbaren Mediziner wurde auch von der SRF-Rundschau beleuchtet. In dem Beitrag ging es darum, dass er bei der Arbeit keine Masken getragen und Maskenatteste ausgestellt haben soll, ohne die Patienten persönlich zu treffen. Gemäss «Die Ostschweiz» kommt nun noch ein dritter Vorwurf hinzu. «Schrecken der Bevölkerung» soll er lauten. Erhoben wurde dieser wegen eines Auftritts an Demonstrationen, wo sich der Arzt ohne gesicherte Beweise gegen die Coronaimpfung geäussert hatte.

Für den Betroffenen ist der angebliche Entscheid des Kantons Luzern ein «Angriff auf die Meinungsfreiheit». Dabei sei auch die Verhältnismässigkeit verloren gegangen, kritisiert er. Insbesondere hält er den Behörden vor, dass sie auf Aussagen wie «wir gehen davon aus» oder «wir nehmen an» abstellten. Als Beweise sollen Stellen aus verschiedenen Medien dienen.

Die Praxis will der Chef weiterhin offen haben. Ein Arzt stehe zur Verfügung und mit einem weiteren sei er im Gespräch.

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