Parteien hinterfragen Entwicklungsplanung

Grenzhof-Areal soll attraktiver Quartiertreffpunkt werden

Noch bis Ende November können Luzernerinnen ihre Meinung zur Entwicklung des Grenzhof-Areals äussern. (Bild: Stadt Luzern)

Die Gebiete Rönnimoos und Grenzhof sollen in den nächsten Jahren umgebaut werden. Gleich zwei Interpellationen fragen den Luzerner Stadtrat, wie es an der Bernstrasse künftig aussehen wird. Die Stadt Luzern plant ein lebendiges Quartier – wartet jedoch noch auf das Feedback der Bevölkerung.

Die Grünanlage beim ehemaligen Schulhaus Grenzhof sei zu einem Treffpunkt von grosser Bedeutung geworden, schreibt Interpellant Benjamin Gross der SP Stadt Luzern. Im Entwicklungsplan der Stadt ist unter anderem der Bau von gemeinnützigen Wohnungen vorgesehen. Deshalb hat Gross die Stadt gefragt, inwiefern der öffentliche Charakter der Grenzhof-Grünflächen bestehen bleibt.

Mix aus Wohnraum, Arbeitsfläche und Freiräumen

Gemäss der Luzerner Regierung soll der bestehende Charakter der Grünräume möglichst gewahrt werden. So sollen beispielsweise Neubauten, wenn möglich, auf «den Fussabdrücken der bestehenden Gebäude erstellt werden». Auch die geplanten Freiräume werden sich an den bestehenden Grünanlagen orientieren.

Um dem Rechnung zu tragen, seien für die Wohnnutzungen insbesondere die Obergeschosse vorgesehen, «wodurch keine grösseren privaten Aussenräume entstehen sollen». Allgemein sollen die Neubauten «mit einer attraktiven Mischung aus Wohn- und Arbeitsflächen inklusive quartierorientierter Nutzungen und Freiräumen realisiert werden.» Je nach Ausgang der derzeit laufenden öffentlichen Mitwirkung auf dialogluzern.ch seien im Erdgeschoss beispielsweise «publikumsorientierte Nutzungen» wie Cafés oder Bäckereien geplant.

Kindergarten und Velowege geplant

Ein grosser Teil der Neubauten sollen nach aktuellen Plänen auf den unbebauten Wiesenflächen zwischen den Schulhäusern Grenzhof und Rönnimoos entstehen, so die Stadt. Auch sei auf der Grenzhof-Parzelle ein Kindergarten geplant, wie der Stadtrat auf eine weitere Frage antwortet.

Gross sorgt sich in seiner Interpellation zudem um die Velo-Möglichkeiten für die Kinder. Als Antwort verweist die Stadt auf den geplanten Weg am Waldrand. Zusätzlich prüfe die Stadt, ob Kinder auf dem zukünftigen Quartierplatz Velo fahren dürfen oder stattdessen zusätzliche befahrbare Orte entstehen werden.

Auf die Frage von Gross, ob eine Zwischennutzung für die Schulräume vorgesehen sei, verneint die Stadt. Aufgrund der hohen Schadstoffbelastung sei dies nicht möglich. Seit 2020 werden die Räume jedoch von der Feuerwehr und Luzerner Polizei als Ausbildungs- und Übungsanlage genutzt (zentralplus berichtete).

Zweite Interpellation hinterfragt Pläne

In der zweiten Interpellation zum Rönnimoos- und Grenzhof-Gebiet hinterfragen die Interpellanten Christian Hochstrasser der Grünen, Rieska Dommann der FDP und Roger Sonderegger der Mitte die Planung. Beispielsweise wirft ihnen die Zukunft des Sportplatzes Fragen auf.

Der Luzerner Stadtrat erklärt, dass zwar die Machbarkeitsstudie eine Verschiebung des Sportfeldes zur Schulanlage Rönnimoos befürwortet hätte. Bei der Planung sei man jedoch an eine «städtebauliche Sinngrenze gestossen», weshalb der Rasen nun beim ehemaligen Schulhaus Grenzhof bleiben soll. Dieser soll beibehalten werden, da dies «förderlich auf die Bildung eines Quartierzentrums» wirke.

Planänderung koste mindestens 7,1 Millionen Franken

Weiter haben die Interpellanten Fragen zu den geplanten Wohnungen, insbesondere deren Standort im Grenzhof, da das Gebiet Rönnimoos für eine Wohnnutzung optimaler wäre. Der Luzerner Stadtrat versichert jedoch, dass man mit durchdachter Planung auf die genannten Herausforderungen wie Lärmbelastung und Lichtverhältnisse reagiere. Bei komplettem Rückbau der Schulanlage seien so zwischen 130 und 200 entstehende Wohnungen möglich. Zudem hätten auf dem Gebiet Rönnimoos nicht mehr Wohnungen Platz als beim Grenzhof-Areal.

Zum Abschluss haben die Interpellanten gefragt, wie teuer eine Umplanung des Entwicklungsprojekts zum jetztigen Zeitpunkt wäre. Gemäss Rechnungen der Stadt würde sich das aus mindestens 7,1 Millionen Franken belaufen. Diese Zahl setzt sich beispielsweise aus Abschreibungen des bisherigen Kredits, weitere Nutzungskosten des Grenzhof-Provisoriums und neuen Mittel für die Projektierung zusammen.

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