Acht Mitarbeiter könnten Stelle verlieren

Gemeinde Emmen bedauert den Verlust der Post-Filiale

Die Postfiliale beim Bahnhof Emmenbrücke.  (Bild: Google Maps)

Die Post will in Emmen ihr Angebot reduzieren: Die Filiale beim Bahnhof steht zur Diskussion, weil die Nachfrage rückläufig ist. Acht Mitarbeiter könnten ihre Stelle verlieren. Die Gemeinde hofft, dass die Post den Entscheid nochmals überdenkt.

Der Standort der aktuellen Poststelle Emmenbrücke 1 beim Bahnhof sei wegen der neuen Verkehrsführung nicht mehr ideal, teilte die Post am Mittwoch mit. «Die Kundenströme verlagern sich und führen zu rückläufigen Nachfragen.» Darum wird diese Filiale in Zukunft schliessen, dafür möchte die Post Ersatz schaffen: Sie will in Bahnhofsnähe mit einem Partner die Postversorgung andersweitig abdecken. Sie sucht dazu einen zuverlässigen Partner am oder beim Bahnhof Emmenbrücke.

Wann die Post beim Bahnhof als Postagentur weitergeführt wird und mit welchem Partner künftig die Zusammenarbeit erfolgt, werde «voraussichtlich im Verlauf des nächsten Jahres entschieden», sagt Post-Sprecher Markus Flückiger. «Danach werden die Änderungen umgesetzt werden können.» Die betroffene Poststelle bleibt bis zum Entscheid in Betrieb. Acht Mitarbeiter arbeiten dort und wären von der Schliessung betroffen – fast ein Drittel von den 31 in den Poststellen der Gemeinde Emmen tätigen Mitarbeiter.

«Wir haben den Entscheid bezüglich Schliessung der Poststelle Emmenbrücke 1 mit Bedauern zur Kenntnis genommen.»

Rolf Born, Emmer Gemeindepräsident

In der Gemeinde Emmen betreibt die Post derzeit drei Poststellen und eine «Post beim Partner»: Neben der Filiale beim Bahnhof sind das die Poststellen im Emmen Center und beim Sprengi sowie eine «Post beim Partner» in Emmen Dorf.

Grösser als Luzerner Altstadt und immernoch zu klein?

Von Gesetzes wegen und weil Privatkunden betroffen sind informierte die Post die Gemeinde Emmen kürzlich über den Entscheid und bat um ihre Stellungnahme. Rolf Born, Gemeindepräsident sagt dazu: «Wir haben den Entscheid bezüglich Schliessung der Poststelle Emmenbrücke 1 mit Bedauern zur Kenntnis genommen.»

In der Entscheidung war die Gemeinde nicht involviert, Born sagt dazu: «Der Gemeinderat würde es begrüssen, wenn die Post diesen Entscheid im Hinblick auf die Umgestaltung des Gebietes Seetalplatz und Viscosistadt nochmals ernsthaft überprüfen würde.» Gemeindepräsident Born stellt fest, dass die Schaltergeschäfte im betroffenen Gebiet markant abgenommen hätten, so fielen auch bei Banken wie zum Beispiel Valiant oder Credit Suisse Schalterstellen weg.

Die Gemeinde macht in ihrer Stellungnahme darauf aufmerksam, dass das Gebiet um den Seetalplatz und Viscosistadt grösser sei als die Altstadt von Luzern und sich «zu einem wichtigen Zentrum entwickeln wird und die postalischen Bedürfnisse sich entsprechend auch verändern werden.» Neben neuen Ansiedlungen im Gebiet der Viscosistadt sei geplant, die kantonale Verwaltung am Seetalplatz anzusiedeln. Auch die Eröffnung der Hochschule Design und Kunst würde diesen Ortsteil stärken, so der Gemeinderat. «Wir haben den Entscheid bezüglich Schliessung der Poststelle Emmenbrücke 1 mit Bedauern zur Kenntnis genommen.»

Neue Aufgabestelle für Geschäftskunden

Im Gegenzug eröffnet die Post für Geschäftskunden am 5. September 2016 an der Seetalstrasse 94, beim alten Postgebäude, eine neue Geschäftskundenstelle. Dort können frankierte und versandbereite Briefe und Pakete zu ausgedehnten Öffnungszeiten aufgegeben werden, so die Post. Diese wird vis-à-vis der bestehenden Postagentur im Spar eröffnet. Auf den Betrieb der Postagentur hat die Eröffnung der Geschäftskundenstelle keinen Einfluss. Die neue Stelle ersetzt den Geschäftskundenschalter bei der Poststelle Emmenbrücke 1 Bahnhof. Die Versorgung in Emmen wäre laut Gemeindepräsident Born immer noch «ausgezeichnet».

Die Strategie der Post ziele darauf ab, mit unterschiedlichen Angebotsformen auch längerfristig ein dichtes Netz an Zugangspunkten aufrecht zu erhalten und mit dem passenden Angebot zur richtigen Zeit nahe beim Kunden zu sein, teilt diese mit. Die Post spürt auch den Druck durch Smartphones und Internet: «Sie schaffen ganz neue Möglichkeiten und Erwartungen, sich unabhängig von Zeit und Ort zu organisieren und zu kommunizieren», teilt die Post mit. Deshalb seien zunehmend individuelle Angebote und flexible Lösungen gefragt.

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