Cham Paper baut über die Hälfte der Belegschaft ab

Trotz mehr Profit: Die Cham Paper Group baut rund 50 Stellen in der Schweiz ab und verlegt die gesamte Produktion in ihre italienischen Werke. Den ursprünglich geplanten Neubau in Cham zur Herstellung von Lebensmittelverpackungen hat das Unternehmen sistiert. Begründet wird der Schritt durch mangelhaften Produkt-Nachfrag.

Die neuen Barrierepapiere, die Lebensmittel durch eine schmutzabweisende Verpackung schützen, seien nicht auf die erwartete Nachfrage gestossen. Deshalb seien die wirtschaftlichen Voraussetzungen für das 2016 geplante neue Werk in der Region Cham nicht gegeben, schreibt das Unternehmen in einer Mitteilung vom Donnerstag.

Stattdessen wird nun auch noch der in Cham verbliebene Teil der Produktion ins norditalienische Werk Carmignano verlegt. Happige Verluste infolge des starken Frankens hatten bereits vor zwei Jahren zu einer Verlagerung der Rohpapier-Produktion in die beiden italienischen Werke der Cham Paper Group geführt.

Von den rund 90 noch verbliebenen Stellen von einst 312 will die Papierherstellerin Anfang nächsten Jahres rund 50 weitere abbauen. Künftig sollen in Cham nur noch die Forschung & Entwicklung, Marketing & Verkauf sowie die Logistik verbleiben.

Die Gewerkschaft Syna zeigt sich bestürzt über den Stellenabbau. Die Arbeitnehmenden würden der Gewinnmaximierung geopfert. Es sei nun unverzichtbar, dass den betroffenen Mitarbeitern professionelle Unterstützung bei der Stellensuche angeboten werde, schreibt Syna in einer Mitteilung vom Donnerstag. Diese Massnahme hätte sich schon beim letzten Stellenabbau der Cham Paper Group bewährt.

Mehr Gewinn

Für das auf Veredelung und Beschichtung von Papier spezialisierte Unternehmen hat sich die vor zwei Jahren erfolgte Produktionsverlagerung nach Italien derweil positiv im diesjährigen Semesterergebnis ausgewirkt.

Die Profitabilität der Cham Paper Group steigerte sich in den ersten sechs Monaten deutlich: Das Betriebsergebnis belief sich mit 5,5 Millionen Franken fast auf das Doppelte der Vorjahresperiode (2,9 Millionen Franken.). Der Konzerngewinn erhöhte sich von 1,6 auf 3,6 Millionen Franken. Der Umsatz sank um 2,3 Prozent auf 116,7 Millionen Franken.

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