Gisela Widmer

Burka-Verbot: Luzerner Theaterautorin widerspricht SP-Frauen

Die Luzerner Autorin Gisela Widmer spricht sich für das Verhüllungsverbot aus. (Bild: zvg)

Die Debatte rund um das Verhüllungsverbot ist in vollem Gang. Auf die Pro-Seite stellt sich nun die Luzerner Autorin Gisela Widmer.

Das Schweizer Stimmvolk entscheidet am 7. März über die Volksinitiative «Ja zum Verhüllungsverbot» ab. Der Schlagabtausch zwischen Befürwortern und Gegnern hat bereits begonnen. Die Luzerner Theaterautorin Gisela Widmer stellt sich nun auf die Seite der Befürworter – und widerspricht den Argumenten der SP Frauen.

So erklären diese beispielsweise, dass Sexismus nicht das Problem einer Kultur oder Religion sei, sondern weltweit existiere. «Das Patriarchat ist das Problem», zitiert «20 Minuten» aus dem Argument der SP Frauen. Widmer sieht das anders. «Die Vollverschleierung, die aus der Frau ein gesichtsloses Wesen ohne Identität macht, ist Symbol des frauenverachtenden politischen Islams.» Sie sei das sichtbarste Symbol einer faschistischen Ideologie.

Kampf gegen Sexismus oder Blauäugigkeit?

Auch das Argument der linken Frauen, mit Kleidervorschriften solle Schluss sein, lässt Widmer nicht gelten: «Bei der Begründung: ‹Keine Kleidervorschriften› liegt ein Denkfehler vor – die Vollverschleierung ist eine Kleidervorschrift.» Nur wenige Frauen würden sich freiwillig verschleiern, sagt Widmer zum Portal.

Widmer zeigt kein Verständnis dafür, dass die Linken die Burka-Initiative bekämpfen. Vielmehr sollten sie sich für sie einsetzen, findet die Luzernerin. «Etwas weniger Blauäugigkeit und etwas mehr internationale Frauensolidarität würde den SP Frauen gut anstehen.» Diese sehen in der SVP-Initiative einen Hohn, da die Partei sich nicht für Frauenrechte einsetze, sondern antimuslimische Ressentiments schüren wolle.

Themen
Deine Ideefür das Community-Voting

Die Redaktion sichtet die Ideen regelmässig und erstellt daraus monatliche Votings. Mehr zu unseren Regeln, wenn du dich an unseren Redaktionstisch setzt.

Deine Meinung ist gefragt
Deine E-Mailadresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Bitte beachte unsere Netiquette.
Zeichenanzahl: 0 / 1500.


7 Kommentare
  • Profilfoto von A. Ammann
    A. Ammann, 07.02.2021, 14:54 Uhr

    Ich fühle mich weder dem linken noch dem rechten Lager zugehörig.

    Was ich schon erstaunlich finde: Das linke Lager wittert stets Angriffe, von wem auch immer, auf die uneingeschränkte Souveränität von Frauen, LGBT-Menschen, und so weiter.
    Es ist ja edel, wenn ich als Westeuropäer oder Westeuropäerin in erster Linie die eigene Obrigkeit (und deren allfällige regenbogen-feindlichen Aussagen) kritisiere.
    Ich habe nichts gegen Muslime. Sie, die heute lebenden Muslime, leben oft einen sehr, sehr, sehr abgeschwächten Islam.
    Gegen den Islam darf ich schon meine Bedenken haben. Im Islam sollen Frauen sich dem Mann unterordnen, ja selbst im Himmelreich werden die Männer auf dem Markt unter sich sein, wie muslimische ’scholars› meinen.
    Und LGBT-Menschen sowie Abtrünnige (ähnlich wie Aussteiger aus einer Sekte) sollen gemieden, besser noch ermordet werden. Bereits hier in der irdischen Welt.
    Linke werden einwenden: Nein nein, heutige Muslime denken nicht mehr so. Einverstanden. Eine einzige Moschee in Deutschland, gegründet von Frau Seyran Ates, baut auf eine moderne Islam-Version. Die Gründerin dieser einzigen liberalen Moschee braucht aber permanent Polizeischutz. Weil radikale Muslime ihr mit dem Tod drohen. Sie hat tatsächlich vor Jahren bereits einen radikal islamisch motivierten Mordanschlag mit schweren Verletzungen überlebt.

    👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runter
  • Profilfoto von Albert Isler
    Albert Isler, 05.02.2021, 19:13 Uhr

    Das wahre Gesicht zeigen

    Unsere Demokratie funktioniert nur, wenn alle Einwohnerinnen und Einwohner unseres Landes ihr wahres Gesicht zeigen. Von Angesicht zu Angesicht. Für gute Gespräche sind die authentischen, echten Gesichter eine Voraussetzung. In unserer 730 Jahre alten Eidgenossenschaft dürfen wir frei reden. Wir müssen nicht in die Anonymität abtauchen und den Kopf verhüllen.

    Leider gibt es mehrere Hundert gewalttätige Extremisten in der Schweiz, die bei Demonstrationen und Fussballspielen massive Sachschäden anrichten und vermehrt Polizisten verletzen. Diese Kriminellen verhüllen ihren Kopf, dass sie nach den Taten unerkannt verschwinden können. Das schweizweite Verhüllungsverbot würde diesen kriminellen Aktivitäten eine Grenze setzen.

    Der politische Islam bekämpft unsere Demokratie. Susanne Schröter, Uni Frankfurt, schreibt: »Der politische Islam ist eine Herrschaftsordnung, die einen fundamentalen Gegenentwurf zu Demokratie, Pluralismus und individuellen Freiheitsrechten darstellt. Seine Vertreter streben die Umgestaltung von Staat und Gesellschaft anhand islamischer Normen an.“ Die verhüllten
    Frauen der extremen Islamisten demonstrieren gegen die Integration, unsere Demokratie und
    werben für ihre gefährliche Parallelgesellschaft. Auch diesen demokratiefeindlichen Aktivitäten muss die freie Schweiz Grenzen setzen.

    Ein JA am 7. März zum Verhüllungsverbot würde die Devise: «Das wahre Gesicht zeigen», unterstützen.

    Albert Isler, Dietikon

    👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runter
  • Profilfoto von Fabian N. Martin
    Fabian N. Martin, 04.02.2021, 08:05 Uhr

    «Diese sehen in der SVP-Initiative einen Hohn, da die Partei sich nicht für Frauenrechte einsetze, sondern antimuslimische Ressentiments schüren wolle.»
    Hier stösst zentralplus ja mit dem Titel ins gleiche Horn.
    Vielleicht wäre die gesamte Debatte entspannter, wenn man über ein Vermummungsverbot sprechen würde. Denn, jaaaaa, darunter würde auch die Burka fallen, aber eben auch Schals und andere charmante Accessoires an gewissen Demos zur Unkenntlichmachung der Gesichtszüge (gerne getragen vom extremistisch linken UND extremistisch rechten Lager).
    Nichts desto trotz: Wes Kind die Initianten dieser Volksinitiative sind, wird mit der gewählten Bildsprache der Kampagne mehr als deutlich. Und hier stimmt das Zitat aus dem Artikel, es sollen schlicht antimuslimische Ressentiments geschürt werden. (Als ob ein in der Verfassung festgeschriebenes Minarettverbot für ein freiheitliches Land mit Trennung von Kirche und Staat nicht schon peinlich genug wäre.)

    👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runter
  • Profilfoto von Silvan Studer
    Silvan Studer, 03.02.2021, 17:05 Uhr

    Frau Widmer hat natürlich vollkommen recht.
    Fragt sich nur, ob sie die linke Inquisition übersteht.
    Als «Kulturschaffende» ist man schnell weg vom Fenster, wenn man sich «unsozialistischer Umtriebe» verdächtig macht.

    👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runter
    • Profilfoto von CScherrer
      CScherrer, 04.02.2021, 07:35 Uhr

      Frau Widmer wird dies unbeschadet überstehen, da sie als Kulturschaffende immer höchste Qualität liefert. Zudem hat Frau Widmer selbstverständlich vollkommen recht.

      👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runter
  • Profilfoto von Marcel Budmiger
    Marcel Budmiger, 03.02.2021, 15:32 Uhr

    Es ist Gisela Widmers gutes Recht sich für die «Verhüllungs-Initiative» einzusetzen. Doch warum geht das nur mit undifferenziertem Bashing der SP-Frauen, das in dieser Art auch der SVP gut anstehen würde? Aber das ist wohl die von ihre geforderte Frauensolidarität..

    👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runter
  • Profilfoto von richard scholl
    richard scholl, 03.02.2021, 08:31 Uhr

    Stimmt, Frau Widmer: Das islamische Kopftuch ist das demonstrative Symbol der aktiven und passiven Frauenunterdrückung im politischen Islam. Ob der Filter der politischen Korrektheit diese Meinungsäusserung durchgehen lässt?

    👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runter
Apple Store IconGoogle Play Store Icon