Das Engagement des Schweizer Rohstoffkonzerns Glencore im afrikanischen Land Kongo-Kinshasa ist umstritten. Ein ehemaliger Partner geht nun gegen den Baarer Konzern vor.
Kobalt und Kupfer sind die Stoffe, aus denen Träume des Baarer Rohstoffkonzerns Glencore sind. Mit der steigenden Nachfrage nach Elektrofahrzeugen und deren grossen Batterien werden auch die zwei Metalle begehrter, die Glencore in ihren eigenen Minen abbaut. Bei der Förderung von Kobalt ist der Baarer Konzern aufgrund seiner Bergbauunternehmen in Kongo-Kinshasa führend.
Geschäftskonten und Abbaurechte bedroht
Wie die NZZ heute berichtet, ziehen über den euphorischen Plänen des Baarer Rohstoffkonzerns jedoch bleierne Wolken auf. Die Zürcher Zeitung schreibt in ihrer Samstagsausgabe: «Gegen zwei Tochterunternehmen von Glencore, Mutanda und Kamoto Copper Company, wurde ein Antrag zur Einfrierung von Vermögenswerten im Wert von insgesamt 3 Milliarden Dollars gestellt.»
Geschäftskonten, aber auch die Abbaurechte könnten beschlagnahmt werden. Der Antragsteller sei ein Unternehmen des israelischen Investors Dan Gertler, der wegen Korruptionsvorwürfen im vergangenen Dezember von den Vereinigten Staaten auf eine Sanktionsliste gesetzt worden ist. Die Massnahmen gelten auch gegen Gertlers Firmen, an denen er mindestens die Hälfte der Anteile hält.
Weiterer Gerichtsfall im Kongo
Laut NZZ hat Glencore sich mit einem weiteren Gerichtsfall im Kongo herumzuschlagen: In dieser Woche reichte das staatliche kongolesische Bergbauunternehmen Gécamines eine Klage ein. Der Staatskonzern wirft Glencore vor, ein Gemeinschaftsunternehmen mit zu hohen Kosten zu belasten, um davon zu profitieren. Gécamines ging vor Gericht und fordert die Auflösung der Kamoto Copper Company, die über ein grosses Kupfer- und Kobaltvorkommen verfügt. Die Glencore-Tochter Katanga Mining habe es versäumt, die hohen Schulden von Kamoto zu reduzieren, die diese bei Katanga hatte.