Corona-Folgen noch unklar

Luzerner Kantonsspital mit Verlust von 5 Millionen Franken

Das Hauptgebäude des Luzerner Kantonsspitals (Luks). (Bild: ber)

Das Luzerner Kantonsspital schreibt für das Jahr 2019 einen Verlust von 5,3 Millionen Franken. Welche finanziellen Auswirkungen die Corona-Krise haben wird, ist noch offen.

«Der Druck auf das Gesundheitswesen war auch im Jahr 2019 hoch», schreibt das Luzerner Kantonsspital in einer Mitteilung. Das Bevölkerungswachstum, die demographische Entwicklung sowie der medizinische Fortschritt machen ein Leistungswachstum nötig und verursachen hohe Mehrkosten, so das Luks. Im vergangenen Jahr wurden mehr stationäre Patientinnen und Patienten betreut – nämlich 43'510, wobei die Tarife nach wie vor nicht kostendeckend sind, «was eine nachhaltige Entwicklung erschwert.»

So konnte das Luks trotz Umsatzsteigerung von 939,7 Millionen im Vorjahr auf 947,8 Millionen Franken keinen Gewinn verzeichnen.

Wichtige Meilensteine

Die Verantwortlichen des Luks sind überzeugt, mit der Einführung des neuen Klinikinformationssystems LUKiS im September 2019 einen wichtigen Schritt gemacht zu haben. Ende Juni 2020 wird das Einführungsprojekt von LUKiS offiziell abgeschlossen, danach beginnt der langfristige Betrieb. Ein weiterer «wichtiger Meilenstein» war die Zustimmung des Luzerner Kantonsrats zur Umwandlung des Luks von einer öffentlich-rechtlichen Anstalt in eine gemeinnützige Aktiengesellschaft, heisst es in der Mitteilung weiter. Der Beschluss ebnet den Weg für einen gemeinsamen Spitalverbund des Luks und des Kantonsspitals Nidwalden (KSNW).

Neues Kinderspital und Frauenklinik bis Ende 2025

Im August 2019 hat das Luks seine Liste mit Bauprojekten veröffentlicht, die langfristig realisiert werden sollen. Der Erneuerungsbedarf der Gebäude sei unbestritten. Das zeigt sich insbesondere beim Kinderspital. Dieses ist seit 1971 in Betrieb. Die Platzverhältnisse sind eng und genügen heutigen Ansprüchen nicht mehr. Erste Baueingaben wurden Anfang 2020 gemacht, das Siegerprojekt wird voraussichtlich bis Mitte 2020 bekannt gegeben. Das Kinderspital und die Frauenklinik sollen bis Ende 2025 vollständig neu gebaut werden. Im vergangenen Jahr ebenfalls vorangetrieben wurde die Planung für Wolhusen und Sursee.

Corona-Krise: «Grosse Auswirkungen»

Die COVID-19-Pandemie wird erhebliche finanzielle Folgen haben. Durch den Notfallbetrieb mussten sowohl die ambulanten als auch die stationären Behandlungen «massiv reduziert» werden, teilt das Luks mit. Zudem kann die Rückkehr in den Regelbetrieb nur langsam erfolgen, da auf eine noch unbestimmte Zeit Vorhalteleistungen auf den COVID-Stationen erbracht werden müssen. Dieser Umstand werde für das Luks «voraussichtlich zusätzlich grosse Auswirkungen auf den Jahresabschluss 2020 und allenfalls die Folgejahre haben».

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1 Kommentar
  • Profilfoto von CScherrer
    CScherrer, 29.04.2020, 16:15 Uhr

    Ob es unter Umständen daran liegt, dass der Laden langsam einfach zu gross ist? Grösstes Zentrumsspital der Schweiz mit mittlerweile über 7’000 Angestellten, überdimensionierte Bauprojekte etc.
    Vielleicht mal runterfahren?

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